Generationenwechsel bei Hagleitner
Bericht: Clemens Kriegelstein
Hygieneprofi Hagleitner hat aktuell seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 (April bis März) präsentiert: Demnach konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf 170 Mio. Euro gesteigert werden (2023/24: 163 Mio. €). Zum Gewinn wollte Firmenchef Hans-Georg Hagleitner keine Angaben machen. Wohl aber präsentierte er stolz, dass seine beiden Töchter Katharina und Stefanie ab sofort in die Geschäftsführung des Familienunternehmens aufsteigen. Katharina Hagleitner verantwortet demnach den Direktvertrieb und den Sales Support. Hinzu kommt das Personalwesen sowie die Hagleitner-Akademie. Ferner widmet Katharina sich der Finanz, dem Controlling und der IT. Zu Stefanie Hagleitners Aufgaben gehören die Forschung und Entwicklung, das Produktmanagement, die Lieferkette, die Produktion samt Infrastruktur, die Qualitätssicherung und das Marketing. Im Gegenzug plant Firmenchef Hans-Georg Hagleitner aus der Geschäftsführung mit Ende März 2026 dann nach 45 Jahren als Unternehmer auszuscheiden.
„Vier Prozent mehr Umsatz sind zwar ein Erfolg, aber unter den Erwartungen“, äußert sich Katharina Hagleitner zu den aktuellen Zahlen. Angestrebt werde vielmehr ein Wachstum von zehn Prozent im Jahr. Und bei Hagleitner denkt man offenbar in großen Dimensionen: So plant man bis zum Jahr 2035 den Umsatz auf 500 Mio. Euro zu vervielfachen, dabei das Produktionsvolumen zu verdreifachen und die Anzahl der Mitarbeiter zu verdoppeln. Floriert habe der Handel im abgelaufenen Geschäftsjahr in benachbarten Wachstumsregionen – Deutschland, Ungarn und Rumänien. Die Märkte mit dem größten Umsatz seien indes Österreich (55 %), Deutschland (15 %) und Italien (10 %). Der Rest verteilt sich überall sonst, in zwölf Ländern Europas hat die Firma 27 Standorte, in 66 Ländern auf der Welt sind Handelspartner aktiv.
Voll vernetzte Hygienespender und Abfallbehälter
Ein Großauftrag kommt aktuell vom Flughafen Zürich, Hagleitner liefert mehrere tausend voll vernetzte Hygienespender und Abfallbehälter. Stefanie Hagleitner: „Hygienedaten sollen weiträumig abrufbar sein, das war die Aufgabe. Desinfektions-, Papier- und Seifenspender geben Selbstauskunft. Abfallbehälter melden Servicebedarf.“ Ein konkretes Auftragsvolumen wurde allerdings nicht genannt.
Bei Hagleitner legt man auch ein Bekenntnis zum Firmensitz in Zell am See ab, der weiter ausgebaut werden soll. Hier wird geforscht, entwickelt und produziert. „Demnächst bauen wir die Hagleitner-Akademie aus, ein technisches Kompetenzzentrum entsteht. Außerdem vergrößern wir unsere Laborräume. Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit sind die Megatrends der Zukunft; es geht um Wissenstransfer“, so Katharina Hagleitner. Fünfeinhalb Millionen Euro fließen in das Projekt, bis November 2026 soll die Erweiterung fertiggestellt sein, der Spatenstich erfolgt im Mai 2025.