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v.li.n.re.: Abg. z. NR Norbert Sieber, Aufsichtsratsvorsitzender Vorarlberg Milch eGen KommR Ing. Josef Simon, Vorstand NÖM AG Robert Spiegel, Obmann Vorarlberg Milch eGen Ing. Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer Milchgenossenschaft Niederösterreich

Vorarlberg Milch: Zukunftsplan mit NÖM

Auf der Generalversammlung der Vorarlberg Milch eGen in Hohenems trafen die Genossenschaftsmitglieder eine richtungsweisende Entscheidung.

Bei der Generalversammlung der Vorarlberg Milch eGen in der Otten Gravour in Hohenems stand als wichtigster Punkt dabei die Entscheidung über den ausgearbeiteten und in den vergangenen Wochen präsentierten Zukunftsplan auf der Tagesordnung. Dieser sieht als einen wesentlichen Eckpunkt eine Zusammenarbeit mit bzw. eine Beteilung beim führenden österreichischen Milchverarbeitungsbetrieb, der NÖM AG aus Baden bei Wien, vor. Der entsprechende Antrag wurde mit 96,47% Prozent, somit deutlicher Zustimmung, angenommen. „Diese Kooperation ist die Basis für eine positive weitere Entwicklung unserer Genossenschaft“, freut sich Obmann Robert Spiegel und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Sieber. Mit dem Beschluss sichern sich die Landwirte auch ab 1. Juni 2025 einen um ca. 5 Cent höheren Milchpreis bei GVO-freier Milch.

Genossenschaftsmodell bleibt erhalten

Konkret und vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde beinhaltet die Vereinbarung zum „Zukunftsplan“ der Vorarlberg Milch eine direkte Beteiligung der Vorarlberg Milch eGen in Höhe von 3 % an der NÖM AG. Der Produktionsbetrieb in Feldkirch wird in ein eigenständiges Unternehmen, die Vorarlberg Milch GmbH, eingebracht. Diese wiederum wird als Teil der NÖM AG den operativen Betrieb am Standort weiter fortführen. Im Zuge der Neuaufstellung erhält die Vorarlberg Milch eGen einen von neun Sitzen im Aufsichtsrat der NÖM AG. MGN-Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer gratuliert zur getroffenen Entscheidung: „Vorarlbergs Milchwirtschaft bleibt also wie wir genossenschaftlich organisiert, um ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten. Sie folgt unserem schon etablierten und guten Modell bei der MGN, der Milchgenossenschaft Niederösterreich. Wir sind ebenfalls eine Genossenschaft von insgesamt 2.200 Milchbäuerinnen und -bauern, die ihre Milch an die NÖM AG liefern und mit rund 35 Prozent an dieser beteiligt sind.“

Feldkirch ist das Käsekompetenzzentrum

„Alle Beteiligten werden dabei profitieren“, betont auch NÖM-Vorstand Josef Simon und ergänzt: „Der Standort Feldkirch hat eine sehr hohe Kompetenz bei der Herstellung von Hart- und Schnittkäse und soll zu unserem Kompetenzzentrum in diesem Bereich werden. Für die NÖM AG wird Feldkirch zudem zu einem Brückenkopf in Richtung des wichtigen Absatzmarktes Italien. „Wir planen weitere Investitionen in die Molkerei und die Produktionsinfrastruktur und werden insgesamt die Milchverarbeitungsmenge der Vorarlberg Milch in den nächsten Jahren deutlich erhöhen.“, umreißt Josef Simon die wirtschaftlichen Ziele.

„Ländle Milch“ bleibt erhalten

Für die Konsumentinnen und Konsumenten wiederum ändert sich nichts. Auch weiterhin wird unter der Marke „Ländle Milch“ die bekannte Produktpalette in den heimischen Regalen angeboten werden.

Raimund Wachter, langjähriger Geschäftsführer der Vorarlberg Milch, verlässt die Molkerei

Nach 29 Jahren gibt der langjährige Geschäftsführer Raimund Wachter auf der Generalversammlung bekannt, die Vorarlberg Milch zu verlassen. Für einen geordneten und erfolgreichen Abschluss der Transaktion mit der NÖM AG und des Strategieprozesses, den er maßgeblich mitgetragen und gestaltet hat, wird er jedoch dem Unternehmen in dennächsten Monaten noch erhalten bleiben. 

Die Vorarlberg Milch eGen verarbeitete im Jahr 2024 mit 125 Mitarbeitern rund 55 Mio. Kilogramm Milch, die von 440 Milchlieferanten bereitgestellt wurde. Im Durchschnitt konnte das Unternehmen dafür einen Milchpreis von 49,6 Cent je Kilogramm (inkl. MwSt.) ausbezahlen, und einen Umsatz von rund 56 Mio. Euro erwirtschaften. 24 Prozent der Produkte wurden ins Ausland exportiert. 

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geschrieben am

28.05.2025