Fast Food verliert Marktanteil
Trotz deutlichem Umsatzplus verlor der Fast Food-Markt 2023 das zweite Jahr in Folge Marktanteil. Laut aktuellem "Branchenradar Fast Food" in Österreich erhöhte sich im vergangenen Jahr der Umsatz zu Endverbraucherpreisen um acht Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 1,2 Milliarden Euro. In Summe setzte die gesamte Gastronomie im Vorjahr jedoch um nahezu 14 % mehr um als im Jahr davor. Infolge sank der Marktanteil von Fast Food an den gesamten Gastronomieerlösen von 8,2 auf 7,8 %. Bei Würstelständen und Imbissen wuchsen die Erlöse im Jahresvergleich lediglich um 0,7 %, nicht zuletzt, weil sich die Anzahl der Standorte um fast vier Prozent reduzierte und die Verkaufspreise nur moderat angehoben wurden. Die Systemgastronomie baute den Umsatz indessen um fast zehn Prozent aus, bei annähernd stabilen Betriebsstätten.
„Dass Fast Food nicht im vollen Umfang am gastronomischen Aufschwung partizipieren konnte, war vor dem Hintergrund der hohen Inflation und speziell der massiven Teuerung in der klassischen Gastronomie nicht zwingend zu erwarten“, gibt Studienautor Andreas Kreutzer unumwunden zu. „Denn in einem Fast Food-Lokal, am Würstelstand oder in einem Imbiss bezahlte man für eine Mahlzeit die Hälfte oder weniger als beispielsweise in einem Gasthof oder einer Pizzeria“. Offenbar war der Preis beim Außer-Haus-Konsum für viele jedoch ein nachrangiges Entscheidungskriterium. Ungeachtet des unterschiedlichen Speiseangebots ging man essen, um Freunde zu treffen, sich austauschen und Spaß zu haben. Im Zentrum stand nicht die schnöde Nahrungsaufnahme, sondern ein geselliges Zusammensein. „Der Eventcharakter eines Restaurantbesuchs stach die massive Preisdiskrepanz zwischen klassischer Gastronomie und Fast Food aus“, so Kreutzer.