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EuroCommerce: Binnenmarkt muss für alle funktionieren

EuroCommerce: Binnenmarkt muss für alle funktionieren

Unter #SingleMarket4All fordert die EU-Handels-Lobby EuroCommerce auf, dass es für alle Händler erlaubt sein sollte, Waren von überall im EU-Binnenmarkt gleich zu beziehen. Für einen gleichen Konsumentenpreis.

Dieses Thema steht in Österreich noch nicht an der Spitze der Diskussionen, es sollte aber Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Beschaffung zu einem bedeutenderen Thema gemacht wird.

EuroCommerce forderte die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten auf, gegen die Fragmentierung des Binnenmarkts vorzugehen, verursacht durch große Konsumgüterhersteller. Nach Angaben des europäischen Einzelhandelsverbands würden Hersteller die Freiheit von Einzelhandelsunternehmen einschränken, sich den besten Deal in Europa zu sichern, und treiben die Preise für Verbraucher künstlich in die Höhe.

Der Vorwurf lautet: Diese Beschränkungen, die so genannten „Territorial Supply Constraints“ (TSCs), werden von Markenherstellern im Umgang mit Einzelhandelskäufern auferlegt. Sie zwingen Händler dazu, Produkte aus dem Inland zu beziehen, oder hindern sie am „Parallelhandel“ mit Produkten aus einem anderen Mitgliedsstaat.

Dem Verband zufolge haben die Beschränkungen das Ziel und die Wirkung, den Markt zu segmentieren und beträchtliche Preisunterschiede zwischen Ländern aufrechtzuerhalten. Die Beschränkungen hindern Händler am freien Einkauf von Waren in den Ländern ihrer Wahl. Wenn Händler versuchen, die TSCs zu umgehen, sind die großen Markenanbieter aufgrund ihrer Marktmacht in der Lage, Lieferungen zurückzuhalten oder zu rationieren. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission kosten diese Marktbeschränkungen die europäischen Verbraucher mindestens 14 Milliarden Euro - es stell sich die Frage, wie diese Mehrkosten auf die jeweiligen Länder aufgeteilt werden.

Und es stellt sich dabei ernsthaft die Frage, ob es NUR daran liegt, dass Preise höher sind: Was ist mit nationalem Steueraufkommen? Was mit topografischen Lieferbedingungen? Was mit unterschiedlichen Lohnkosten? Und vor allem mit einem verstärkten Wunsch nach regionalen Produkten? 

 

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geschrieben am

03.02.2023