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Einwegpfand: in der Zielgeraden

Einen Augenblick entfernt biegt es für alle Händler um die Ecke: das verpflichtende Einwegpfand auf PET und Dosen.

Während die großen Händler ihr Rücknahme-Automaten bereits in der finalen Testphase haben, sind so manche kleineren Händler, Kioske und andere Inverkehrbringer noch voll mit der Umsetzung beschäftigt. Doch ob man will oder nicht: das Einweg-PET-Flaschen- und Dosenpfand kommt mit 1.1.2025. Die Pfandverordnung sieht für das erste Jahr eine Rücklaufquote von 80 % vor, die bis 2027 auf 90 % gesteigert wird – so erfüllt Österreich schon vor 2029 die EU-Vorgaben mit einem Sammelziel von 90 % und unterstützt eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.

Bereits vor offiziellem Start der neuen Pfandverordnung sind die Menschen in Österreich positiv auf das Pfandsystem zu sprechen: 82 % der österreichischen Bevölkerung befürworten das neue Pfandsystem. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von marketagent im Auftrag von Recycling Pfand Österreich. Die aktuelle Studie zeigt, dass rund 88 % der Österreicher den Supermarkt als bevorzugten Rückgabeort in Zukunft wählen wollen. Da Österreich über eine der höchsten Supermarktdichten in Europa verfügt, gibt es hier auch eine der höchsten Dichten an Rücknahmeautomaten – was den Rückgabeprozess für Konsumenten erheblich erleichtert.

Getränkehersteller und -importeure bereiten ihre Produkte für das Pfandsystem vor und sorgen für die ordnungsgemäße Kennzeichnung mit dem Pfandsymbol. Seit Juni läuft zudem die Registrierung der Produkte und seit September die Registrierung aller Rücknehmer.

Ganz wichtig: unter diesem LINK sind Downloads (Formulare) zu finden.

Manuelle Rücknahme

Auch bei der manuellen Rücknahme, die etwa zehn Prozent der Gebinde betrifft, setzt Recycling Pfand Österreich auf bereits bestehende Logistikpartner und arbeitet eng mit Getränkehändlern und -großhändlern zusammen. Die verschlossenen Sammelsäcke werden von den Tarifpartnern in der Regel bei den Anlieferungen Zug um Zug mitgenommen und in deren Läger gebracht und von dort gebündelt von EWP zu den Zählzentren transportiert, wo die Flaschen und Dosen gezählt, sortiert und verpresst werden. Vorteil für die manuellen Rücknehmer bei dieser Tarifpartnerlösung: Es gibt keine Wartezeiten durch Mindestmengen von vollen Säcken. Bereits ab einem vollen Sack wird dieser mitgenommen und kann bei jeder Lieferung an den Tarifpartner übergeben werden. Durch die Nutzung bestehender Lieferketten kann so die Abholung der Säcke effizient organisiert werden.

Der Großteil der gesammelten Gebinde der Automaten-Rücknahme sowie der manuellen Rücknahme wird voraussichtlich in der Sortieranlage „Ost“ landen, wo die Materialien nach strengen Kriterien sortiert und somit für das Recycling vorbereitet werden. Für den Standort „Ost“, der gleichzeitig Zählstelle und Sortieranlage ist, wurde die Firma Nemetz Entsorgung und Transport AG in Müllendorf im Burgenland beauftragt. Für die Betreibung der beiden Zählzentren „Nord“ in Vorchdorf in Oberösterreich bzw. „Süd“ in Dobl bei Graz ging der Zuschlag an das Unternehmen Ökopoint GmbH mit der Bietergemeinschaft Kerschner Umweltservice und Logistik GmbH & Cargoe GmbH. Für die Zählstelle „West“ laufen aktuell die letzten Verhandlungen.

Möchte der manuelle Rücknehmer die Rückgabe der Säcke nicht über einen Tarifpartner abwickeln, wird die Abholung über die Firma Ökopoint organisiert. „Wir von Ökopoint holen die Säcke im Rahmen unserer Touren ab, lagern sie zwischen und transportieren sie gebündelt direkt zu den Zählzentren. Über unseren Pressegroßvertrieb sind wir sechs Tage die Woche in jedem Ort in Österreich und können auf eine engmaschige, bestehende Logistik zurückgreifen“, so Reinhard Kerschner, Geschäftsführer Ökopoint GmbH und Kerschner Umweltservice und Logistik GmbH. „Wir freuen uns, dass wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten können und sind startklar für Jänner 2025.“

Einwegpfand bei Sutterlüty

Nachdem bereits über viele Händler berichtet wurde, werfen wir einen Blick auf den Vorarlberger Händler Sutterlüty. Sutterlüty ist auf diesen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft bestens vorbereitet und hat in seinen 30 Ländlemärkten schon nahezu alle Leergutautomaten optimiert, ausgetauscht oder ergänzt. Mit einer Investition von rund 1 Million Euro wird der Recyclingprozess für Kundinnen und Kunden in der Region so bequem wie möglich gestaltet. Schon ab Neujahr 2025 wird das Pfand beim Kauf von Getränken automatisch an der Kassa verrechnet. Leere und unbeschädigte PET-Flaschen und Dosen, die mit dem österreichischen Mehrweg-Label gekennzeichnet sind, können einfach in den modernen Leergutautomaten zurückgegeben werden.

Einwegpfand bei Metro

„Schnelligkeit, Praktikabilität und Lösungen, die den Arbeitsalltag erleichtern sind es u. a., die sich unsere Profi-Kunden von uns erwarten. Auch bei der Rücknahme von Einwegpfandgut werden wir diese Anforderungen erfüllen“, so Metro Österreich CEO Thierry Guillon-Verne. „Wenn ab Jänner 2025 die neue Einwegpfandverordnung wirksam wird, stellen wir nach Investitionen in Millionenhöhe sicher, dass in allen unseren 16 Stores mit dem TOMRA R1 oder dem TOMRA R2 High-Speed Automaten zum Einsatz kommen, die den Rückgabeprozess deutlich vereinfachen. An der Entwicklung des TOMRA R2 ist Metro zudem indirekt beteiligt.“ Allen Gastronomen, die Metro Zustellkunden sind, wird ein zusätzlicher Service angeboten: Die Rücknahme und damit der Abtransport verplombter Säcke mit Einwegpfandleergut.

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geschrieben am

13.11.2024