Einweg-Pfandsystem: Der Countdown läuft
Die kommende Pfandverordnung für Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall ist ein bedeutender Schritt, um die Kreislaufwirtschaft in der heimischen Getränkeindustrie nachhaltig aufzubauen. Die vorrangigen Ziele sind, dadurch Ressourcen zu schonen, ein hochwertiges Recycling sicherzustellen und das Littering, also das unachtsame Wegwerfen von Abfällen in die Natur, zu reduzieren. Die EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH kümmert sich als zentrale Stelle um alle organisatorischen und strukturellen Agenden des Einweg-Pfandsystems und ermöglicht, dass zukünftig jeder Akteur am Getränkemarkt Zugang zu hochwertigem recyceltem Material aus dem eigenen Kreislauf hat. Pro Jahr sollen rund 2,2 Milliarden Kunststofflaschen und Metalldosen sortiert und das Recyclingmaterial in hoher Qualität in den Kreislauf zurückgeführt werden. „Flasche zu Flasche bzw. Dose zu Dose“ wird somit zur Realität.
Schon im ersten Jahr 2025 soll eine Rücklaufquote von 80% erreicht werden, die bis 2027 auf 90% gesteigert werden soll. So wird Österreich schon vor 2029 die EU-Vorgaben durch ein gut funktionierendes und effizientes Pfandsystem erfüllen. „Unser Ziel ist es, ein höchst effizientes und serviceorientiertes System aufzubauen, das eine reibungslose Abwicklung des Einwegpfands für die Konsument:innen garantiert“, erklären Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführung von Recycling Pfand Österreich.
Konsumenten befürworten das Pfandsystem
Laut einer aktuellen Umfrage von marketagent befürworten mehr als 81% der österreichischen Bevölkerung das neue Pfandsystem für Getränke-Kunststoff-Flaschen und Metalldosen (mit Inhalt 0,1 l bis 3 l) . Die Menschen sind also bereit, ihren Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu leisten. Das Pfand in Höhe von 25 Cent wird beim Einkauf eingehoben und bei der Rückgabe refundiert. Bepfandetes Leergebinde kann künftig überall dort zurückgegeben werden, wo entsprechende Getränke verkauft werden – ob Supermarkt, Bäckerei, Trafik oder Gastronomie. Ausgenommen sind Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte. Wichtig dabei: Die Gebinde müssen leer, unzerdrückt mit dem Etikett versehen sein, auf dem das österreichische Pfandlogo und der Barcode gut lesbar sind.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Der österreichische Handel, die Getränkeindustrie, Interessensvertretungen und das Bundesministerium für Klimaschutz arbeiten gemeinsam intensiv an der Umsetzung des Einweg-Pfandsystems. Der LEH hat bereits einen Großteil seiner Rücknahmeautomaten in den Filialen für Einweggebinde umgerüstet. Und auch der übrige Handel trifft aktuell alle Vorbereitungen, um ab 1. Jänner 2025 eine reibungslose Rücknahme zu gewährleisten. „Mit einer der höchsten Supermarktdichten in Europa hat Österreich auch eine der höchsten Dichten an Rücknahmeautomaten. Somit können wir ein serviceorientiertes und auf die Konsument:innen perfekt abgestimmtes Pfandsystem gewährleisten“, so Monika Fiala.
Gleichzeitig bereiten Getränkehersteller und -importeure ihre Produkte für das Pfandsystem vor und sorgen für die ordnungsgemäße Kennzeichnung mit dem Pfandsymbol. Seit Juni läuft die Registrierung der Produkte und seit September die Registrierung aller Rücknehmer.
Effiziente Logistik
In der Logistik setzt Recycling Pfand Österreich auf bereits bestehende Strukturen, um eine effiziente Infrastruktur aufzubauen. Der Großteil, etwa 90%, der bepfandeten Getränkeverpackungen wird über das dichte Netz der Rücknahmeautomaten im LEH gesammelt und abgewickelt. Die Automaten übernehmen die wichtige Aufgabe der Zählung und Kompaktierung der Gebinde, die dann direkt über die bestehende Lieferlogistik der Handelsunternehmen auf der Rückfahrt von den Filialen in die Läger gebracht und zu Ballen gepresst werden. So fallen keine zusätzlichen Transporte oder Abholfahrten an. Die gepressten Ballen werden dann in die Sortieranlage gebracht.
Auch bei der manuellen Rücknahme, die über die restlichen Vertriebsschienen etwa 10% ausmachen wird, setzt Recycling Pfand Österreich auf bereits bestehende Logistikpartner und arbeitet eng mit Getränkehändlern und -großhändlern zusammen, die die gesammelten Gebinde in bereitgestellten Säcken abholen. Alternativ wird die Abholung über die Firma Ökopoint organisiert.