Direkt zum Inhalt
In Österreich werden zu viele Ressourcen verbraucht. Politik und Wirtschaft sind sich einig: Bei der Fertigung neuer Produkte muss sich der Einsatz von recycelten Materialien erhöhen. v.l.n.r.: Sektionschef Christian Holzer, IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly, ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke

Einsatz von Rezyklaten muss sich erhöhen

In Österreich werden zu viele Ressourcen verbraucht. Politik und Wirtschaft sind sich einig: Bei der Fertigung neuer Produkte muss sich der Einsatz von recycelten Materialien erhöhen.

Wenn ein neues Produkt – sei es ein Auto, ein Handy oder ein Kleidungsstück – einen hohen Anteil an recyceltem Material vorweist, ist das gut für die Umwelt. Bei der Produktion kommen weniger primäre Ressourcen zum Einsatz, es wird weniger Energie verbraucht und CO2 ausgestoßen. Darüber hinaus kommt der Einsatz von Rezyklaten auch dem Wirtschaftsstandort Österreich zugute. Denn in Zeiten von Lieferengpässen, Ressourcenknappheit und hohen Energiepreisen sprechen nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Aspekte für den Einsatz von Rezyklaten. Dieser muss sich unbedingt erhöhen, sind sich Politik, Industrie sowie Abfall- und Ressourcenwirtschaft einig. Bei der gemeinsamen Veranstaltung Gemeinsam.Kreislauf.Wirtschaften im Haus der Industrie in Wien wurden innovative Lösungen vorgestellt, um Materialien wie Baustoffe oder Verpackungen im Kreislauf zu halten. Bis 2030 soll der Einsatz von Materialen in der wirtschaftlichen Produktion um 20 % reduziert und das Recycling um 10 Prozent erhöht werden (BMK, Kreislaufwirtschaftsstrategie 2022, Ziel 3). 

Markt für Sekundärrohstoffe stärken

Österreich ist gut im Recyceln. Bei der Schonung von Ressourcen ist allerdings noch Luft nach oben. Auf jede:n Österreicher:in kommen rund 33 Tonnen Materialienverbrauch pro Jahr, fast um 50 % mehr als im europäischen Durchschnitt2. Um den Einsatz von primären Ressourcen zu verringern, sei als wichtigste Rahmenbedingung ein starker, effizienter Markt für Sekundärrohstoffe, also recycelten Materialien, notwendig, fordert die Abfall- und Ressourcenwirtschaft. Die ARA erhebt seit Jahren Zahlen und Fakten zur Kreislaufwirtschaft in Österreich. Der Trend zeigt eine klare Richtung: Während 2021 nur 14 % der Gesamtinvestitionen österreichischer Unternehmen in Maßnahmen rund um Recycling, Umweltschutz und Abfallwirtschaft geflossen sind, waren es 2022 bereits 21 %. Als Hindernisse bei der Umsetzung für eine bessere Kreislaufwirtschaft werden jedoch hohe Kosten, komplexe Gesetzgebung und fehlendes Know-how angeführt. Denn oft ist es für die Industrie günstiger, Primärrohstoffe, anstatt Rezyklate zu verwenden. Langfristig sind jedoch die Kosten für den Ressourcenverbrauch und die Umwelt enorm.

Kategorien

Tags

geschrieben am

19.11.2023