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Eröffnung des KastlGreisslers in Tulbing

Ein schönes Kastl für einen modernen Greissler

Nach dem Modell des MoSo-Marktes im Weinviertel entstand nun der „Greissler des 21. Jahrhunderts“.

Markus Wegerth startete vor etwa vier Jahren das Selbstbedienungs-Konzept eines Greißlers und ging mit dieser Idee zur  Puls 4-Erfolgssendung 2 Minuten 2 Millionen. Die Idee gefiel Martin Rohla und Goodshare Consulting so gut, dass sie als Investoren einstiegen.  
Nun kann man sagen: Bahn frei für den „Kastl-Greissler“ im Franchise-Konzept. Das Konzept beruht auf Selbstbedienung.

Was ist der Kastl-Greissler?

Überall dort, wo es an Nahversorgern fehlt – und das ist auf jeden Fall in 650 österreichischen Gemeinden der Fall - stellt er an zentralen und gut erreichbaren Plätzen sein „Kastl“ auf. Das Kastl ist ein wunderschön gestalteter Container im Corporate Design des „KastlGreisslers“. Er hat 13 m2 und ist voll ausgestattet. Der Franchisenehmer erwirbt den Container in voller Ausstattung: Dämmung, Kühlung, Ladenbau, Kassa und Videokamera sind bereits integriert. Gerald Gross, Geschäftsführer des KastlGreisslers: „Das ‚Kastl‘ ist fertig und braucht im Normalfall keine Betriebsanlagengenehmigung. Wir haben in den Container alles eingebaut, von der Klimaanlage angefangen. Das bedeutet, dass keine Außengeräte notwendig sind.“

Der Basispreis des Kastls liegt bei 19.000 Euro. Diese Summe übernimmt der Franchisenehmer und ist somit ein vollwertiger Unternehmer.

Was macht der Franchisenehmer?

Die Aufgabe des Franchisenehmers ist es nun, das Sortiment, das aus im Durchschnitt 350-400 Artikeln besteht, so stark wie möglich regional zu bestücken. Die Franchisenehmer sind verpflichtet mindestens 50% echt regionale Produkte im Sortiment zu haben. Aber insgesamt ist das Angebot eine Mischung aus regionalen Produkten und nationalen und internationalen Markenartikeln. Das ergibt sich auch aus der Tatsache, dass neun Warengruppen enthalten sein müssen. Und nicht jede Warengruppe bietet die lückenlose Chance auf regionale Produkte. Die Warengruppen sind:

Brot & Gebäck, Obst & Gemüse, Tiefkühl, Fleisch & Wurst, Milch & Molkereiprodukte, Müsli & Co (Honig, Marmelade, Haferflocken, Snacks), Getränke (aus der Region), Kochen & Backen (Mehl, Eier, etc.) und Wasch- und Reinigungsmittel. Alkohol wird man im KastlGreissler nicht finden.
Der Claim lautet: „Gutes aus Deiner Umgebung und alles, was Du täglich brauchst“.

Wie geht der Bezahlvorgang?

Einkaufen und Bezahlen beruht auf Vertrauen, denn mit dem Öffnen der Tür kann man einkaufen – in Selbstbedienung. Die Waren werden gescannt und schließlich an der Kassa bezahlt: in Bar oder per Kreditkarte. Das Kastl ist videoüberwacht, aber „man hat durchwegs gute Erfahrung mit den Kunden gemacht“, so Gross. Diebstahl ist kaum zu merken, Vandalismus sowieso nicht.

Die Aufgabe des Franchisenehmers ist es nun auf die richtigen regionalen Anbieter zu setzen und mit ihnen zu kooperieren. Und auch in regelmäßigem Abstand und vor allem bei Bedarf die Ware nachzuschlichten. Über ein ausgeklügeltes Warenwirtschaftssystem bekommt der Unternehmer Infos, wann die Ware nachzufüllen ist. Die beste und maximale Bestückung der regale führt zu einem maximalen Deckungsbeitrag – für Fragen ist Gerald Gross immer bereit zur Unterstützung. Die Container eines Franchisenehmers dürfen maximal 40 km voneinander entfernt sein, damit sein Reservierungsgebiet (= Gebiet seiner regionalen Produkte) überschaubar und der Franchisenehmer in seiner Region verankert bleibt.

Wie ist der aktuelle Stand?

Die Grundidee stammt wie bereits erwähnt von Markus Wegerth, nun gibt es die ersten KastlGreissler nach dem neuen Konzept im Franchise. Von den vielen Vorzügen des KastlGreissler war das niederösterreichische Unternehmer-Duo Wilhelm Hafenrichter und Alexander Schuster von Anfang an überzeugt. Das Team Hafenrichter nimmt aber nicht nur als erster Franchisenehmer eine Vorreiterrolle ein, sondern sieht sich auch als Botschafter für das nachhaltige KastlGreissler-Konzept.
Seit wenigen Tagen steht damit im niederösterreichischen Tulbing im Tullnerfeld sozusagen der Prototyp des KastlGreissler, wie ihn auch Bürgermeister Thomas Buder in seiner Eröffnungsrede bezeichnet. „Tulbing geht neue Wege in der Nahversorgung“, so Thomas Buder weiter, der damit auch auf die besonders in ländlichen Regionen seit Jahren zum Teil stark zurückgehenden Versorgungsstrukturen aufmerksam macht. Genau darum geht es dem 2020 neu gegründeten Franchise KastlGreissler, hier eine Trendwende einzuläuten. Und überall dort, wo Nahversorgung fehlt, eines dieser Kastln auf- und frische, gesunde Lebensmittel aus der Region und Dinge des täglichen Bedarfs zur Verfügung zu stellen. Denn wie auch Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl in seiner Ansprache erwähnt, sind rund 650 Gemeinden in Österreich mittlerweile ohne Nahversorger. „Hiermit wird ein wichtiges Signal dahingehend gesetzt, dass wir uns in vielen Gemeinden auch in Zukunft wieder umsorgt und wohlfühlen können“, sagt Alfred Riedl.

Mit der Eröffnung des ersten KastlGreissler in Tulbing, erfolgte der Startschuss in Niederösterreich. Die Weichen für eine erfolgreiche österreichweite Präsenz sind aber gestellt. So wird es noch im ersten Unternehmensjahr weitere KastlGreissler in Niederösterreich, im Burgenland, in Kärnten und Osttirol geben, nachdem bereits Verträge mit vier Franchisenehmern unterschrieben wurden. In Summe werden bis Ende des Jahres mindestens acht KastlGreissler Container stehen, wobei die Nachfrage vonseiten interessierter Franchisenehmer als auch von Gemeinden stetig wächst. Und auch für 2021 sind bereits weitere Standorte in Planung.

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geschrieben am

20.10.2020