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Handel fährt wieder langsam hoch

Ein heikler Spagat

Das erste Aufatmen war in der Wirtschaft zu hören, denn nach Ostern starten die „Lockerungen".

Die Wirtschaft muss ebenso wie die Bevölkerung gesunden. Allerdings ist die Medizin eine andere: die einen brauchen viel Kontakt und die anderen keinen bis wenig. Diesen Spagat zu meistern gilt es in den nächsten Wochen und Monaten. Denn zu einer zweiten Welle soll und darf es nicht kommen.

Das erste Aufatmen aus der Wirtschaft war zu vernehmen, denn nach Ostern sollen die ersten kleinen Geschäfte aufsperren dürfen. Entsetzt sind, wie man zu hören vermag, Einkaufszentren und Shopping Malls, die hier nicht unter die neue regal fallen. Ihre Öffnungen sind für später geplant. Ab 14. April dürfen "kleine" Geschäfte unter 400 m2 Verkaufsfläche sowie alle Bau- und Gartencenter starten – das sind rund 75% aller Läden.

"Der Handel ist mit seinen 600.000 Beschäftigten eine tragende Säule der Volkswirtschaft. Daher begrüßen wir die heute von der Regierung angekündigte Öffnung des stationären Non-Food Handels ab 14. April. Das ist für unsere Händler ein positives Signal hinsichtlich Planbarkeit und für die Konsumenten ein erster wichtiger Schritt Richtung neuer Normalität. Selbstverständlich hat die Gesundheit der Menschen für den österreichischen Handel oberste Priorität, weshalb alle Hygiene-Vorschriften penibel eingehalten werden", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme. "Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass im Sinne der Fairness nicht zwischen großen und kleinen Händlern differenziert wird und alle zeitgleich am 14. April wieder öffnen dürfen“.

Und das ist ebenfalls ein fixes Zukunftsszenario: die Maskenpflicht wird massiv ausgeweitet werden, deshalb sollten sich Händler RECHTZEITIG darum bemühen, eventuell Masen anzubieten. (ZB www.handelsverband.at/schutzmasken).

Spartenobmann der WKO, Peter Buchmüller, zu den Öffnungen: „Das ist für den Handel, der aufgrund des Coronavirus' heruntergefahren wurde, ein Licht am Ende des Tunnels“, zeigt sich Peter Buchmüller, über die neue Regelung, bestimmte Geschäfte nach Ostern bzw. ab Anfang Mai wieder aufzusperren zu können, erfreut.
 „Für einige Händler wird das ein kleiner Rettungsanker sein, der die Verluste wenigstens etwas einschränkt“, sieht Handelsobmann Buchmüller diesen Weg als kleinen, aber wichtigen ersten Schritt in Richtung Normalität. "Auch kann dadurch der Kaufkraftabfluss in Richtung internationaler Online-Giganten etwas gestoppt werden", so Buchmüllers durchaus berechtigte Hoffnung.

Viele Fragen offen

Eine weitere zentrale Forderung des Handelsverbandes und der WKO – die sofortige Erlaubnis von Click&Collect, also der Abholung vorbestellter Waren im Handel, analog zur – wird wohl vor Ostern nicht mehr umgesetzt werden. Viele Non-Food Händler hätten damit zumindest einen Teil ihrer hohen Verluste im Ostergeschäft auffangen können. Der Handelsverband bedauert, dass diese Empfehlung, welche die Gesundheit der Verbraucher nicht gefährdet, aber der heimischen Wirtschaft helfen würde, nicht sofort aufgegriffen wurde und erwartet sich nun zumindest eine ehestmögliche Umsetzung.

Damit sich die heimischen Händler jetzt bestmöglich auf die baldige Wiedereröffnung ihrer Geschäfte vorbereiten können, braucht es überdies noch dringend eine rechtliche Klarstellung der offenen Fragen. 

  • Was geschieht mit kleinen Läden mit weniger als 400m2 Verkaufsfläche in Shoppingcentern?
  • Können größere Händler durch Absperrungen und räumliche Verkleinerung ihrer Geschäfte durch Zonierung ebenfalls bereits am 14. April aufsperren?
  • Welche Öffnungszeitenregelungen werden ab 14. April gelten?

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geschrieben am

07.04.2020