E-Mail Marketing als Verkaufsturbo im LEH
Die E-Mail feiert heuer ihren 50. Geburtstag und gilt dabei nach wie vor als das bedeutendste digitale Kommunikationsmittel – auch für werbetreibende Unternehmen. Laut einer Studie des Deutschen Dialogmarketing Verbands (DDV) und Absolit Dr. Schwarz Consulting wird E-Mail Marketing von knapp 95 % der Unternehmen zur Kundenkommunikation eingesetzt und spielt somit auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Drogeriefachhandel (DFH) eine bedeutende Rolle.
Immer wieder wird Österreich als „Prospektland“ betitelt – und das ist es auch. Der Postwurf ist und bleibt eines der wichtigsten Kommunikationsmittel, um die Konsumenten zu informieren. Doch: In einer Welt, die immer digitaler wird, ist es nur logisch, nicht nur den physischen, sondern auch den digitalen Postkasten vermehrt zu berücksichtigen.
Newsletter genießen hohe Kundenakzeptanz
Die Onlineservices der stationären Lebensmitteleinzelhändler, aber auch Lieferdienste, die Supermarktartikel vor die Haustür liefern, zählen zu den sogenannten Gewinnern der Corona-Pandemie. Dabei konnten im letzten Jahr Zuwachsraten von bis zu 70 % verbucht werden. Mittlerweile herrscht im Online-Lebensmittelhandel Goldgräberstimmung – in regelmäßigen Abständen drängen dabei neue Anbieter auf den Markt und buhlen um die Aufmerksamkeit der Konsumenten.
E-Mail Newsletter ermöglichen es den Lebensmitteleinzelhändlern und Lieferservices, ihre Angebote so zu verschicken, dass man per Klick auf den entsprechenden Artikel direkt in den Onlineshop gelangt. Im Gegensatz zur Kommunikation mittels Prospekten wird dadurch kein Medienbruch riskiert. Eine Studie des deutschen Fachmediums OnetoOne in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Splendid-Research hat zudem ergeben, dass mehr als 86 % der befragten User E-Mails und Newsletter von Unternehmen als positiv akzeptierte Form der Kontaktaufnahme empfinden und sich dabei vor allem über geldwerte Vorteile in Form von Rabatten oder Gutscheincodes, aber auch über eine personalisierte Ansprache freuen.
Das Gießkannenprinzip hat ausgedient
Personalisierung ist hier tatsächlich das Gebot der Stunde. Das sogenannte Gießkannenprinzip ist einer der Kardinalfehler im E-Mail Marketing, denn nicht alle Inhalte sind für alle Empfänger gleich relevant. Im hart umkämpften Online-Lebensmittelhandel ist gezielte Kundenansprache unverzichtbar, um mit dem E-Mail Newsletter nicht umgehend im virtuellen Papierkorb zu landen oder im Worst Case eine Abmeldung zu kassieren.
Supermärkte haben hier jedoch mit ihren Kundenbindungsprogrammen einen entscheidenden Startvorteil. Denn diese helfen ihnen, ihre Kunden, deren Interessen und Bedürfnisse besser einzuordnen und sie zur richtigen Zeit mit den richtigen Angeboten und persönlichen Empfehlungen zu beschicken.
Umsatz-Boost mittels E-Mail Remarketing
Vor allem bei jenen Produkten, die nicht unbedingt im Geschäft gekauft werden müssen – man denke an Non-Food-Angebote wie Reisen, Sportgeräte oder Gartenprodukte – können E-Mail Newsletter die Umsätze massiv ankurbeln. Und: Auch wenn diese Produkte im virtuellen Warenkorb landen, schlussendlich aber nicht gekauft werden, stellen Newsletter eine wichtige Umsatzchance dar. Denn: Mittels E-Mail Remarketing kann man jene erreichen, die Produkte in ihre Warenkörbe legen, ohne am Ende auf den „Kaufen“-Button zu klicken. Professionell umgesetzte Erinnerungs-Kampagnen, die sich individuell an Warenkorb-Abbrecher richten, können im Vergleich zu allgemeinen, nicht gezielt eingesetzten Mailings bis zu viermal höhere Erträge erzielen (Quelle: Forrester Research, 2018).
Es zeigt sich: E-Mail Newsletter sind für den Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriefachhandel nicht nur ein wirksames Kommunikationsmittel, sondern möglicherweise auch ein wahrer Verkaufsturbo.