Displays: Am besten Weg zu Mehrweg

50.000 Displays nach Weihnachten, 50.000 Displays nach Ostern – die Lebensdauer eines Einwegdisplays ist kurz. „Ein Einwegdisplay hat eine Lebensdauer von der Produktion bis zum Einsatz am POS von 4-6 Wochen, bevor es nach dem Abverkauf der Ware  bzw. nach dem Ende  der Aktion geshreddert wird. Das muss wirklich nicht sein“, weiß Dr. Nikolaus Hartig, Manager Logistikverbund-Mehrweg bei GS1 Austria GmbH. Man kann die Zahl von drei Millionen Einweg - Displays für ca. 5.300 Geschäfte in Österreich pro Jahr drastisch reduzieren. Das Zauberwort heißt: Mehrweg-Display namens LOOPOS. Dieser Begriff ist eine Kombination aus LOOP (Schleife/Kreislauf) und POS (Point of Sale).

Nachdem die EU sich in ihrem Green Deal ja für deutlich höhere Mehrwegquoten entschieden hat, nahm sich der Logistikverbund-Mehrweg der GS1 Austria schon vor Jahren vor,  an den Displays der Industrie für den österreichischen Lebensmittelhandel zu arbeiten. Ein externes Unternehmen stellt die klappbaren Displays her. Diese werden an die Industrie vermietet und können je nach Marketing-Wunsch gebrandet werden. „Neu ist, dass wir das Branding per Schienen an dem Display anbringen können und so Kleber und Klebereste vermeiden“, so Nikolaus Hartig. Das Mehrweg-Display steht auf einer Dolly-Kunststoff Palette mit Rollen und ist somit auch leicht zu bewegen. „Man schiebt das Display wie einen Kinderwagen aus dem Lager in den Verkaufsraum, die Suche nach dem Handhubwagen zur Bewegung des Displays entfällt, und man kann es natürlich auch fixieren“, erklärt der Mehrweg-Experte.

Im Rahmen einer L-MW Arbeitsgruppe wurden europaweit geeignete Konzepte für Mehrwegdisplays gesucht und im Unternehmen CC-European Retail, kurz CC-Retail, gefunden. Es handelt sich dabei eben um Kunststofftassen im Format Viertelpalette mit einfach aufklappbaren Säulen.

Die Displays sind im Pool, CC-Retail als Dienstleister holt die Displays vom Handel wieder retour und reinigt sie, um sie anschließend wiederzuverwenden. „Die Mehrweg-Displays sind mit ganz normalen Produkten bestückt, man hat hier keine Einschränkungen zu Einweg-Displays“, so Hartig.

Die CO2-Analyse von Pulswerk, der Tochtergesellschaft des Österreichischen Ökologieinstituts, bescheinigt dem LOOPOS-Mehrwegdisplay eine CO2-Einsparung von über 60 % gegenüber einem Einwegdisplay aus Karton.

Bei einem Wegfall von 10,8 Mio. kg Kartonabfällen können 9,6 Mio.kg.CO² pro Jahr eingespart werden.

Die Organisation des Mehrwegdisplays liegt beim Poolbetreiber CC European Retail, die Konfektionierung wird von Packservice, Achau, durchgeführt. CC-Retail und Packservice forcieren gemeinsam die individuelle Umsetzung für die FMCG-Branche unter dem Branding „LOOPOS The Reusable“, dem nachhaltigen Loop von Displays am Point-of-Sale. Dazu bündeln die beiden Geschäftspartner die jeweiligen Stärken beider Unternehmen: Das Copacking in seiner vielfältigen Serviceausprägung über die 40-jährige Packservice-Kompetenz sowie das langjährige Know-how in Bezug auf professionelle Mehrwegladungsträger im geschlossenen Poolkreislauf. So wird die Kreislaufwirtschaft gestärkt.

Nachdem der Praxistest erfolgreich war, wird derzeit an der Markteinführung gearbeitet. „Handel und Industrie akzeptieren die neue Lösung, nun müssen die Displays ausgerollt werden“ so Nikolaus Hartig abschließend zu Mehrweg-Displays.

Biertrays als Vorbild

Im Bereich Mehrweg hat bereits vor einigen Jahren eine Arbeitsgruppe des Logistikverbund-Mehrweg eine Lösung erarbeitet, die später auch zum Einsatz kam: Wiederverwendbare Biertrays für Multipacks. 4er- und 6er-Träger wurden als Promotioneinheit immer beliebter. Um diesem Trend Rechnung zu tragen hat die L-MW Arbeitsgruppe nach gemeinsam erstellten Anforderungen eine Ausschreibung für Biertrays für Multipacks in ganz Europa durchgeführt.

In dieser Ausschreibung haben zwei Trays allen Anforderungen entsprochen. Nachdem die mit Brauereien und Handelsunternehmen durchgeführten Praxistests erfolgreich waren, ist die Markteinführung 2016 durch LOGIPACK erfolgt.