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Lebensmittelhandel steht auf

Der Lebensmittelhandel steht auf

In den letzten Jahren hat sich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung des Lebensmittelhandels in Österreich immer wieder gezeigt. Nun zeigt die Branche selbst auf, was sie wirklich drauf hat.

Ein Positionspapier des Österreichischen Lebensmittelhandels unter der Federführung des Handelsverbandes zeigt auf, welche Kraft von dieser Branche ausgeht. Der Beitrag zur Lebensqualität, die hohe Verantwortung bei Nachhaltigkeit, Gentechnik-frei und Biologischen Lebensmitteln, das zunehmende Sortiment an Tierwohl-Produkten – das sind nur einige der Schwerpunkte, die den Lebensmittelhandel antreiben.

Wesentlich ist, dass der Lebensmittelhandel in Österreich den Wirtschaftsstandort stützt und den Arbeitsmarkt fördert. Fünf wesentliche Punkte sind den Vertretern des Lebensmittelhandels wichtig, wenn es um die Themengebiete geht, die politisch und medial bisher noch zu wenig im Vordergrund stehen.

Das Positionspapier ist auch als „Selbstverteidigungs-Manifest“ zu verstehen, denn so manche Themen beziehen sich auf vereinzelte Vorwürfe durch politische Akteure und auch Tagesmedien.

  1. Der Lebensmittelhandel federt die Inflation für die Konsumenten durch gezielte Maßnahmen ab

Der LEH ist kein Treiber und auch kein Profiteur der Teuerung, wie auch schon die BWB in ihrer Untersuchung festgestellt hat. Die Teuerung bei Nahrungsmitteln und AF-Getränken lag in Österreich im gesamten Jahr 2023 mit 7,3% deutlich unter dem Durchschnitt sowohl der gesamten EU (7,6%) als auch der Eurozone (7,5%), wie das Food Price Monitoring Tool der Statistikbehörde Eurostat belegt. Der Lebensmittelhandel hat in Zeiten der Inflation auf Margen verzichtet, wenn es darum ging Preise für die Verbraucher stabil zu halten. Das zeigen zahlreiche Transparenz-Datenbanken. Der Wettbewerb funktioniert im Lebensmittelhandel gut und sorgt für gute Preise beim Endverbraucher.

  1. Die Lebensmittelpreise liegen in Österreich auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland

Der tatsächliche Preisunterschied zwischen Österreich und Deutschland bei Lebensmitteln ist geringer als oftmals kolportiert. Österreich liegt im EU-27 Lebensmittelpreisvergleich (basierend auf 100) mit 106,5 fast gleichauf wie Deutschland mit 107. Zehn Länder liegen sogar noch darüber.
Studien, die signifikante Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland feststellen, beziehen sich stets auf internationale Markenartikel. Diesbezüglich kritisiert die BWB den „Österreich-Aufschlag“ internationaler Hersteller, die dem Lebensmittelhandel in Österreich systematisch höhere Preise verrechnen als etwa in Deutschland. Diese Diskriminierung in Form territorialer Lieferbeschränkungen macht laut BWB einen Großteil des Preisunterschiedes zwischen den beiden Ländern aus. Geoblocking ist ein Thema, das den heimischen Handel sehr beschäftigt und bei dem er sich auch international negativ behandelt fühlt.
Weitere Themen bei der Preisgestaltung sind zum einen die hohen Anteile an biologischen und regionalen Lebensmitteln, die hohe Filialdichte. Was die Studien meist außer Acht lassen, sind die zahlreichen Rabattaktionen, die der Handel fährt. Der Rabattanteil ist in Österreich mit rund 40% deutlich stärker ausgeprägt als in Deutschland mit 12%.

  1. Der Lebensmittelhandel ist ein wichtiger Arbeitgeber

War der LEH in den 50er Jahren als „Billiglohnbranche“ verschrien, so ist er heute ein attraktiver Arbeitgeber, der nahezu lückenlos weit über KV bezahlt. Alleine das Vollzeit-Mindestgehalt beträgt nach der jüngsten KV-Erhöhung deutlich über 2000 Euro (2124 Euro). Die Hälfte aller Handelsmitarbeitenden ist fünf Jahre und länger im selben Unternehmen beschäftigt, ein Drittel sogar länger als zehn Jahre.

  1. Der Lebensmittelhandel steht für weniger als 0,25% der Flächennutzung in Österreich

Eine 2023 veröffentlichte Studie von Standort + Markt im Auftrag des Handelsverbandes und des ACSP bescheinigt dem Handel nicht der Verursacher der aktuellen Bodenversiegelungen zu sein. Haupttreiber sind Wohnbau, Verkehrsflächen und handelsfremde Betriebsflächen. Der gesamte stationäre LEH und DFH ist für lediglich 0,25% der Flächeninanspruchnahme und 0,5% der Bodenversiegelung verantwortlich. Heute setzt der LEH auf „Bauen in die Höhe statt Breite“ und ökologisch sinnvolle Bebauung wie etwa strukturierte Parkraumbegrünung.

  1. Der Lebensmittelhandel ist Vorreiter im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung

Seit Jahren stellt sich der Lebensmittelhandel mit modernen Anwendungen aus der KI, aber auch mit praktischen Maßnahmen mithilfe von Partnern dem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Laut den aktuellen Zahlen stammen 58% der Lebensmittelabfälle aus privaten Haushalten und 19% aus der Gastronomie. Lediglich 9% sind aus dem Lebensmittel-Einzel- und Großhandel. Geht es um die Verschwendung im Haushalt, so mahnt auch der Lebensmittelhandel zu mehr Selbst- und Eigenverantwortung. Ware kann auch ohne große Mengen zu kaufen in Aktion erworben werden.

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geschrieben am

21.02.2024