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Spar hat die Marktführerschaft ausgebaut

Spar: Marktführerschaft 2023 ausgebaut

Nicht nur in Österreich hat die Spar ihre Marktanteile erhöht, auch die gesamten Verkaufsumsätze haben eine Schallmauer durchbrochen.

Die Spar Österreich-Gruppe erreichte 2023 über alle Geschäftsfelder erstmals einen Verkaufsumsatz von über 20 Mrd. Euro. Das EBT des Konzerns liegt, trotz enormer Kostensteigerungen vor allem bei Energie und Personal, bei 221 Mio. Euro, was einer EBT-Marge von 1,5 % entspricht. Besonders erfolgreich war das Unternehmen im Lebensmittelhandel in Österreich. Der Brutto-Verkaufsumsatz belief sich in Österreich auf 9,88 Mrd. Euro, was ein Umsatzwachstum von +9,2 % bedeutet. Damit wuchs Spar stärker als die Branche (laut NielsenIQ +8,0%), erreichte einen Marktanteil von 36,8% und konnte damit die Marktführerschaft weiter ausbauen.

Das Familien-Unternehmen betreibt aktuell in 7 Ländern 3036 Spar-, Eurospar-, Interspar- und Maximarkt-Standorte sowie 17 eigene Lagerhäuser und Logistikzentren und 20 Lebensmittelproduktionsbetriebe, weiters 240 Hervis-Stores und 31 Shopping-Center. Über 93.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beschäftigt, fast 52.000 davon arbeiten in Österreich.

2023 investierte Spar rund 750 Millionen Euro in die Zukunft des Unternehmens, vor allem in Projekte in den Bereichen Digitalisierung, Expansion, Logistik und Nachhaltigkeit. Für 2024 ist eine ähnlich hohe Summe geplant.

Lebensmittelhandel ist Kerngeschäft

Die Spar Österreich-Gruppe betreibt in Österreich, Norditalien, Ungarn, Slowenien und Kroatien Märkte. Der Brutto-Verkaufsumsatz wuchs in allen Ländern auf insgesamt 17,68 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von +11,1% entspricht. Durch die Expansion in den Nachbarländern ist die Spar Österreich-Gruppe mittlerweile in einem Gebiet mit über 40 Millionen Einwohnern tätig.

Insgesamt gibt es in Österreich 1556 Spar-Standorte, davon 1048 Spar-Supermärkte, 49 Spar-Gourmet-Märkte, 83 Spar express-Tankstellenshops, 236 Eurospar-Märkte, 72 Interspar-Hypermärkte, 7 Maximärkte und 61 von Interspar (mit Maximarkt) geführte Gastronomiebetriebe. Die Märkte werden permanent weiterentwickelt, erneuert und modernisiert, die Verkaufsflächen ausgebaut und die Sortimente erweitert. Alle neuen Märkte werden zunehmend mit ESL (elektronischen Regaletiketten) ausgestattet.

Spar Kaufleute sind treibende Kräfte

Eine besonders gute Umsatzentwicklung mit einem Plus von +10% konnten erneut die selbstständigen Spar-Kaufleute verzeichnen. Dies, obwohl die Anzahl der Märkte der Spar-Kaufleute von 679 (2022) auf 665 (2023) erneut leicht sank. Da gleichzeitig viele Kaufleute in die Vergrößerung und damit in die Modernisierung ihrer Märkte investierten, blieb die Verkaufsfläche mit insgesamt gut 300.000 m² stabil.

Innovationen an den Standorten

Im Herbst 2024 wird die Eröffnung der aktuell in Bau befindlichen neuen Bäckerei in Marchtrenk (OÖ) erwartet.
Zahlreiche Märkte wurden umgebaut und neu eröffnet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Expansion in Kroatien, wo beispielsweise in Kukuljanovo ein neuer Interspar eröffnet wurde. In Kroatien überspringt Spar 2023 auch erstmals die 1 Milliarden-Umsatzschwelle. Aufgrund der Expansion investiert Spar in Kroatien rund 100 Millionen Euro in die Logistikstruktur: Das neue Logistikzentrum in Klinča Sela (Nähe Zagreb) mit einer Größe von 75.000 m² ist kurz vor der Fertigstellung. 

Weiterhin äußerst schwierig ist die Situation in Ungarn. Eine Price Cap-Regulierung für wichtige Produktgruppen und eine unverhältnismäßig hohe Retail-Tax, die nun noch einmal von 4,1% auf 4,5 % vom Nettoumsatz erhöht wurde, drücken aber auf das Ergebnis. Spar hat dagegen Beschwerde bei der EU eingelegt.

Innovationen im Sortiment

Fast 9000 Bio-Produkte, über 5000 pflanzenbasierte Produkte und 1200 Fair Trade-Produkte im Sortiment von Spar Österreich lassen die großen Trends zu bewusstem, nachhaltigem Konsum und gesunder Ernährung erkennen. Spar setzt daher auch bei der Entwicklung neuer Eigenmarken stark auf diese Produktgruppen.

Spar Veggie verzeichnete 2023 eine deutlich zweistellige Steigerung der verkauften Menge und eine Umsatzsteigerung von +24 % und ist damit der Wachstumsführer unter den Spar-Eigenmarken. Dicht gefolgt von S-Budget: Der Umsatz wuchs in diesem von Preisdiskussionen gekennzeichneten Jahr 2023 um +22 %.

Bio Spar Natur*pur erreichte eine Umsatzsteigerung von fast 9% und auch eine Steigerung der verkauften Menge.

In Summe führt Spar Österreich ein Eigenmarkensortiment von etwa 9.000 Artikeln, sowohl im Food- als auch im Nonfood-Bereich. Der Umsatzanteil der Eigenmarken gemessen am Gesamtsortiment liegt bei 43 %.

Bei den Nonfood-Eigenmarken, die von Zahnpasta bis Koffer, von Handmixer bis Kochtopf alles abdecken, was man in einem Haushalt braucht, achtet Spar ganz bewusst darauf, wo immer möglich in Europa einzukaufen. So stammen fast 75% der Eigenmarken-Produkte aus Europa. Dies entspricht einem Verkaufsumsatz von 60 %, der mit Produkten aus Europa getätigt wird.

Nachhaltigkeit: die „grüne“ Tanne

Spar baut seine Märkte entsprechend modernsten nachhaltigen Bauweisen. Ende des Vorjahres eröffnete am ehemaligen Eurospar-Standort in Leibnitz ein neuer Interspar-Hypermarkt. Über 2.000 m² der Dachfläche sind begrünt, der Rest mit leistungsstarker PV-Anlage ausgestattet. Ein Teil der Parkplätze finden sich Boden sparend am Dach, der ebenerdige Parkplatz ist begrünt und mit 50 neu gepflanzten Bäumen ausgestattet, dazu kommen begrünte Lärmschutzwände. Eine Besonderheit stellt die insektenfreundliche LED-Außenbeleuchtung, die erheblich die Anlockwirkung für Insekten reduziert. Insgesamt betreibt die Spar Österreich-Gruppe 160 Photovoltaik-Anlagen, im In- und Ausland.
Im Mai 2023 eröffnete darüber hinaus ein Interspar-Hypermarkt in Gänserndorf. Hier wurde nach dem gleichen Konzept ein Eurospar zu einem Interspar erweitert.
Im Herbst des vergangenen Jahres gingen der Interspar-Hypermarkt im Zimbapark in Bürs (Vbg.) sowie das Interspar-Einkaufszentrum in der Wiener Sandleitengasse nach umfassender Modernisierung ans Netz. Für 2024 sind Modernisierungen mehrerer Interspar-Standorte in Planung, wie zum Beispiel in Innsbruck im DEZ, im Grazer Citypark und in Hallein bei Salzburg. Erneuert wird auch der Maximarkt in Linz. Auch ein neuer Interspar-Hypermarkt soll entstehen – in Bischofshofen (Sbg.). Sollten die vorbereitenden Arbeiten wie erwartet demnächst finalisiert werden können, wird noch 2024 mit dem Bau begonnen.

Begrünte Parkplätze, PV-Anlagen am Dach und Supermärkte in so genannten Mixed-Use-Gebäuden: So wurde Ende 2023 ein Spar- Supermarkt in einem Gebäude in Wien in Betrieb genommen, in dem auch ein Ärztezentrum, ein Kindergarten und mehr als 60 Wohnungen zu finden sind. Die Abwärme des Spar-Supermarktes wird als Energiequelle für die diversen Einrichtungen im Gebäude genutzt.

70 Jahre Spar in Österreich

2024 feiert Spar Österreich das 70-jährige Firmenjubiläum: Aus der freiwilligen Handelskette, die 1954 vom Lebensmittelgroßhändler Hans F. Reisch in Tirol mit 100 selbstständigen Kaufleuten gegründet wurde, ist ein mitteleuropäisches Handelsunternehmen geworden. Vor 70 Jahren lagen die durchschnittlichen Verkaufsflächen im Lebensmittelhandel generell noch bei unter 100 m², in den 1990er Jahren bei ca. 240 m², 2010 bei 540 m² und 2022 bei etwa 655 m². Hingegen liegen heute die Märkte der Spar Österreich – inklusive jener der Spar-Kaufleute – bei einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 800 m².

Digitalisierung und Mitarbeiter

Eines der großen Ereignisse im vergangenen Jahr war die Einführung der Spar-App Anfang August. Über die App werden verschiedene Aktionen, wie beispielsweise die -25%-Joker und diverse Gutscheine ausgespielt. Aktuell sind es 2 Millionen Nutzer. Für Spar stellt die App eine Digitalisierung bestehender Werbekanäle dar, wobei die analogen Werbemittel weiterhin beibehalten werden sollen.

In Ungarn, Slowenien und Österreich betreibt die Spar Österreich-Gruppe auch Lebensmittel-Onlineshops. In Wien und Salzburg werden die Bestellungen bis an die Haustüre geliefert. Weiters stehen an 8 Standorten in Wien, Vösendorf, Eisenstadt, Linz, Salzburg, Hallein, St. Pölten und Dornbirn so genannte Abholboxen zur Verfügung. Demnächst wird in Klagenfurt eine Abholbox dazukommen. Während in Slowenien und Ungarn die Umsätze der Shops weiterhin wachsen, geht das Interesse der Kunden, Lebensmittel online einzukaufen, in Italien und vor allem in Österreich weiterhin zurück.

Um hochqualifizierte Handelsexperten und spezialisierte Führungskräfte selbst auszubilden, hat Spar bereits im Oktober 2022 an der Universität Bocconi in Mailand einen eigenen, 16 Monate dauernden Executive Master in Retail Management ins Leben gerufen. Die ersten 20 Teilnehmenden aus 5 Ländern haben kürzlich den ersten Lehrgang erfolgreich abgeschlossen.

Hervis und SES

Hervis betreibt in Österreich und fünf Nachbarländern 240 Stores, 105 davon in Österreich, 21 in Slowenien, 33 in Ungarn, 20 in Kroatien, 52 in Rumänien und 9 in Bayern.  Der Gesamtverkaufsumsatz belief sich 2023 auf 514 Millionen Euro, was ein Umsatzminus von -7 % bedeutet. Hervis hat sehr gute Handelsflächen in Top-Lagen und gehört zu den bekannten und beliebten Marken in Österreich. Auf diesen Voraussetzungen aufbauend wird derzeit eine Schärfung der Strategie, eine Überarbeitung der Beschaffungsstruktur und eine Portfolio-Überprüfung vorgenommen. In Bayern werden 6 Hervis-Märkte geschlossen, 3 grenznahe Standorte bleiben bestehen und werden nunmehr von Österreich aus betrieben. In Österreich sollen einige wenige, vor allem Doppelstandorte zugunsten des jeweils besseren Standortes, geschlossen werden.

SES managt großflächige Shopping-Destinationen in Österreich, Slowenien, Italien, Kroatien, Ungarn und Tschechien: Durch den Ankauf der Mall Il Grifone in Bassano del Grappa in der Region Veneto (IT) im September 2023 wuchs das Standort-Portfolio auf 31 Shopping-Standorte mit einer verpachtbaren Gesamtfläche von 855.000 m² über alle sechs Länder. Der Brutto-Verkaufsumsatz der Handels-, Dienstleistungs- und Gastrobetriebe in den bestehenden Malls der SES (ohne Neuzugang, Like-for-Like) belief sich im Jahr 2023 auf 3,3 Milliarden Euro, was einer Steigerung von +5,1 % zum Vorjahr entspricht.