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Mag. Marcus Wild, Spar-Vorstand, Jakob Leitner, Geschäftsführer der Spar-Zentrale Marchtrenk, Bernhard Thallinger, Logistikleiter des Spar-Zentrallagers Wels, und Martin Gleiss, Leiter Spar Konzernlogistik, freuen sich über die Fertigstellung der vierten Baustufe und das 25-jährige Bestehen des Spar-Zentrallagers in Wels. (v. r.)

Spar Wels: Herzstück Logistik

Das Spar-Zentrallager in Wels ist eines der effizientesten und technisch modernsten Logistikzentren. Die vierte Ausbaustufe ist nun vollendet.

Für die Logistik und Versorgung der Spar in Österreich ist das Zentrallager in Wels (ZLW) ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Nach dem weiteren Ausbau ist es nun im Vollbetrieb. Es war die vierte Ausbaustufe, eine mögliche fünfte Ausbaustufe wäre noch möglich, um die Versorgung der Märkte in dieser Taktzahl sicherzustellen. „Wir sind in Österreich und internationale gewachsen, deshalb müssen wir auch die Logistik immer rechtzeitig anpassen“, so Spar Vorstand Mag. Marcus Wild. Nicht nur die Eröffnung der vierten Ausbaustufe steht aktuell im Mittelpunkt, sondern auch der 25. Geburtstag des Zentrallagers.

Seit 1998 in Betrieb

Bereits vor 25 Jahren, im Jahr 1998, ist das Zentrallager in Wels eröffnet worden – damals mit rund 7000 Artikeln, die alle händisch kommissioniert wurden. Heute, nach Fertigstellung der vierten Baustufe, fasst die Welser Logistikdrehscheibe auf 50.000 m² um die 18.000 Artikel, wovon ein Großteil mit einem vollautomatischen Kommissioniersystem für den Warentransport vorbereitet wird. Von hier aus werden alle Spar- und Eurospar-Märkte sowie Interspar-Hypermärkte in Österreich mit einem Teil des Sortiments beliefert. Die 18.000 verschiedene Artikel stammen aus dem sogenannten Trockensortiment (z.B. Kosmetikartikel, …). „Der Schwerpunkt in Wels liegt nicht auf Aktionslogistik, sondern auf der kontinuierlichen Versorgung des ganzen Konzerns“, so der Spar Vorstand. „Als Konzern sind wir an unsere Grenzen gestoßen“, so Wild. Die Taktzahl wurde verstärkt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit bewiesen. „Spar hatte ein äußerst erfolgreiches Jahrzehnt, wir sind in Österreich Marktführer, aber auch im Detail betrachtet auf der Großfläche und im Near Food-Segment. Da wurde auch der Druck vom Einkauf stärker die Logistik voranzutreiben. Die 4. Ausbaustufe war nun schon seit längerem überfällig“.

Für die Implementierung war der langjährige Partner Witron zuständig. Durch die Integration modernster Logistiktechnologie kann Spar zukünftig nochmals 140.000 zusätzliche Handelseinheiten im 2-Schicht Betrieb kommissionieren. „In den letzten Jahren hatten wir hier am Standort sogar 3-Schicht-Betrieb, da wir an der Auslastungsgrenze waren“, erklärt Jakob Leitner, Geschäftsführer der Spar Oberösterreich und erwiesener Kenner der Logistik bei Spar. Er arbeitet auch eng mit Martin Gleiss, Leiter der Spar Konzernlogistik zusammen. Für das Zentrallager in Wels selbst ist Bernhard Thallinger zuständig, der seit mehr als 25 Jahren im Unternehmen ist.

Details zur 4. Ausbaustufe

Die Installation erfolgte als Greenfield/Brownfield Kombination in einem 20.000 m2 großen Neubau, der während des laufenden Betriebes an die bereits bestehenden Logistikbereiche angebunden wurde. Die Projektphasen über die Jahre waren 1998, 2002 und 2015 und nun 2023. Bereits 2016 dachte man komme mit 3. Ausbaustufe bis mindestens 2025 aus – zum Glück hat man bereits 2019 eine wichtige 4. Ausbaustufe in Erwägung gezogen und 2020 mit dem Bau begonnen. „Wir müssen das manipulieren und handlen, was die Lieferanten liefern – und das wird immer mehr“, so Leitner. Zu Spitzentagen zu Weihnachten oder Ostern sind 500.000 Wareneinheiten pro Tag zu bewegen.

Mit einer Gesamtfläche von 50.000 m2 beliefert das ZLW in Summe 1500 Märkte in Österreich sowie die Spar Auslandstöchter mit mehr als 18.000 verschiedenen Artikeln aus dem Trockensortiment. Perspektivisch ist das Verteilzentrum für eine tägliche Kommissionierleistung von 340.000 Pick-Einheiten im 2-Schichtbetrieb ausgelegt. Wie bereits erwähnt kann das in Spitzenzeiten drastisch erhöht werden.

Die innovative Logistiktechnologie stellt Servicegrad, Wirtschaftlichkeit, Mensch, Nachhaltigkeit und Flexibilität in den Mittelpunkt. Beim Faktor Servicegrad profitieren die Filialen, die Mitarbeiter in den Märkten profitieren vom effizienten Warenhandling aufgrund filialgerecht kommissionierter Rollcontainer, die sogar im Lager über ein Rollbehälterprüfgerät gehen.

Mehr Kapazitäten durch Effizienz 

Rund 3000 Paletten werden täglich an den 20 Wareneingangstoren des Zentrallagers in Wels von regionalen sowie internationalen Herstellerfirmen angeliefert. Diese werden im Anschluss von den Mitarbeitern vor Ort im Zweischichtbetrieb kommissioniert. Zentrales Element der Erweiterung ist das vollautomatische Lager- und Kommissioniersystem OPM (Order Picking Machinery). Durch die Inbetriebnahme von 16 weiteren COM-Maschinen (in Summe jetzt 24 COMs) können pro Tag in zwei Schichten zusätzlich bis zu 140.000 Handelseinheiten filialgerecht auf Rollcontainer kommissioniert werden.

Neu hinzu kamen ebenso ein automatisches Tray-Lager mit 32 Regalbediengeräten und 293.000 Tray-Stellplätzen, sowie ein Paletten-Hochregallager mit 8 Regalbediengeräten und 31.200 Paletten-Stellplätzen. 7 Depalettierer und 3 Folienwickler kamen ebenfalls dazu. Integriert wurde außerdem ein Leergut-Puffer für bis zu 8600 Rollcontainern.
„Mit der finalen Fertigstellung der vierten Baustufe haben wir einen weiteren notwendigen Meilenstein am Standort erreicht – somit auch für die gesamte Logistikkette von SPAR. Seit Sommer letzten Jahres steigern wir die Leistung kontinuierlich. Jetzt haben wir den Vollbetrieb erreicht und sind mit der Effizienz mehr als zufrieden. Mit der hier geschaffenen Kapazität entlasten wir die Regionallager in ganz Österreich nachhaltig, sagt Martin Gleiss. Investiert hat Spar einen beinahe 3stelligen Millionenbetrag. Und: nicht zuletzt wurde auf dem Dach des ZLW eine 7000 m2 große Photovoltaik-Anlage errichtet. Sie weist eine jährliche Energieproduktion von über 900.000 kWh Strom auf.

Spar: moderne Logistikplattformen

Die Spar Logistik für Österreich ist hauptsächlich auf acht Großlager und Logistikzentren in Dornbirn, Wörgl, Marchtrank, St. Pölten und Ebergassing, Graz und Maria Saal, sowie auf das ZLW verteilt. Durch diese Aufteilung haben frische Lebensmittel aus der jeweiligen Region nur einen kurzen Transportweg vom Produzenten ins Lager und dann zu den Märkten. Spar ist in der Sparte Lebensmittelhandel in Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Norditalien tätig. 3000 Märkte werden 4-5 Mal pro Woche mit ungekühlten Produkten beliefert. Frischwaren werden täglich, in Stoßzeiten sogar mehrmals täglich zu den Märkten gebracht. Dazu werden die Lebensmittel- und Non Food-Produkte insgesamt über 24 Lagerhäuser und Logistikplattformen verteilt. Davon betreibt Spar 17 eigene Lagerhäuser und Logistikplattformen.

Regionallager und Logistikzentren: Regionallager sind die regionalen Zentralen von Spar und verfügen über eine Verwaltungseinheit. Die Logistikzentren der Spar-Gruppe sind rein auf die regionale Warenversorgung spezialisiert.

Zentrallager: Weniger nachgefragte Waren werden nicht in großen Mengen in jedem Regionallager vorrätig gehalten, sondern in Zentrallagern.

Tiefkühllager: die Spar-Lager und LKW sind für gekühlte und ungekühlte Transporte ausgelegt. TK Ware wird über eine eigene TK-Logistik direkt an die Märkte geliefert.

Logistikplattformen: Für spezielle Frische-Produkte wie Obst, Gemüse, Geflügel oder Fisch nutzt Spar Logistikplattformen. Dort wird vom Hersteller angeliefert, teilweise weiterverarbeitet und die Bestellungen pro Markt zusammengestellt. Die Lieferungen werden dann über die Regionallager an die Märkte verteilt.

Spar Logistik in Österreich und den Ländern
Rollcontainer im Zentrallager in Wels

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geschrieben am

23.06.2023