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Hochkarätige Speaker über die Zukunft der Arbeit: vlnr.: Trendforscher Franz Kühmayer, Great Place to Work-CEO Doris Palz, Rudi Bauer, Managing Director von WeAreDevelopers, Arbeiterkammer-Direktorin Silvia Hruška-Frank, Hans Greiner, General Manager bei Cisco Österreich und FH-Professor und Fachautor Michael Bartz.  

Cisco: die Zukunft der Arbeit

Im Rahmen der Cisco Hybrid Work Konferenz 2023 diskutierte man über die Zukunft der Arbeitswelten.

„Hybrid Work ist mehr als Home Office – es ist die Zukunft der Arbeit. Das Modell stellt die Mitarbeitenden ins Zentrum aller Überlegungen.” Mit diesen Worten eröffnete Hans Greiner, General Manager Cisco Österreich, Kroatien und Slowenien, die erste Hybrid Work Konferenz. Bei Cisco ist man der Überzeugung, dass am Arbeitsmodell Hybrid Work kein Weg mehr vorbeiführt.

Highlight der Veranstaltung war die prominent besetzte Podiumsdiskussion mit Michael Bartz, Silvia Hruška-Frank, Doris Palz und Hans Greiner. Alle Diskutanten waren sich einig: Die Grundbasis für den Arbeitsplatz der Zukunft ist die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Technik & Ausstattung, um die Potentiale der hybriden Arbeit nutzen zu können. Die Pandemie hat gezeigt, dass mehr Flexibilität im Arbeitsalltag möglich ist – und auch gewünscht wird. Es geht um Anerkennung, Ausgleich und Autonomie. Wenn man selbst bestimmen kann, zehn Minuten früher oder später anzufangen, hat das schon eine unglaubliche Auswirkung auf die Arbeitszufriedenheit, so Hruška-Frank. Hybrid Work ermöglicht es vielen Menschen, ihrem persönlichen Lebensstil stärker nachzugehen, Kinderbetreuung und Vollzeitarbeit unter einen Hut zu bekommen und ihrem Tagesrhythmus besser nachzukommen. Kritisch sehen die Diskutanten allerdings die Entwicklung, dass 60 % der Arbeitnehmer jetzt eher im Home Office arbeiten, als in Krankenstand zu gehen. Es sei daher unumstößlich, für Hybrid Work den richtigen Rahmen zu schaffen. In einer Kultur, die von Vertrauen statt Kontrolle geprägt ist, sei das laut Greiner sehr gut umsetzbar.

Wie wichtig ist Arbeit mit Purpose? 

Unterschiedliche Perspektiven förderte hingegen das Thema Purpose zutage: Palz und Hruška-Frank weisen darauf hin, dass in vielen Unternehmen noch ein langer Weg zu gehen ist, bevor Purpose für die Mitarbeiter wirklich eine Rolle spielt – denn vorher muss ein fairer Umgang mit Gleitzeitmodellen, Remote Work und Bezahlung gefunden werden. Bartz sieht die Unternehmen im Zugzwang: „Wir schauen bei solchen Fragen immer schnell auf das Arbeitsrecht, dabei kann man so viel schon im Unternehmen selbst tun, zum Beispiel in dem man auf All-In-Verträge verzichtet oder deren Nutzung zumindest auf Führungskräfte einschränkt.“ So könne man dem Phänomen, dass Arbeitnehmer zu Hause durchschnittlich mehr arbeiten, einfach entgegenwirken. Für Greiner steht sinnstiftendes Arbeiten an oberster Stelle: „Wir möchten, dass unser Büro ein Magnet wird, der Arbeitnehmer anzieht. Hybrid Work ermöglicht es, dass je nach Aufgabe der beste Arbeitsort gewählt wird.“ Rudi Bauer, CCO & Chief Evangelist von WeAreDevelopers, schließt sich in seinem Vortrag an: „In der täglichen Arbeit müssen Ziele deutlich gemacht und klar kommuniziert werden. Andernfalls entsteht Stress und Unzufriedenheit. Nur wenn man den Leuten erklärt, warum man als Unternehmen etwas tut, reduziert man das Stresslevel.

Trendforscher Kühmayer:  34 % machen weniger Pausen seit vor der Pandemie

Die inspirierende Keynote von Trendforscher Franz Kühmayer rundete den Abend ab. Er forscht am Zukunftsinstitut Frankfurt zu New Work und Leadership und gehört zu Europas Vordenkern in Sachen neue Arbeitswelt. Er berichtete von Studienergebnissen, nach denen zwar 87 % der Mitarbeitenden erklären, produktiv zu arbeiten, aber umgekehrt 85 % der befragten Führungskräfte es schwierig finden, Vertrauen in die Produktivität ihrer Teams zu haben. „Wir müssen uns immer öfter die Frage stellen, was ‚gute Arbeit‘ ausmacht.“ meint Kühmayer. Eines sei jedoch sicher: „Profitables Wirtschaften kann künftig ausschliesslich durch nachhaltige Produkte, Geschäftsmodelle, Praktiken erreicht und legitimiert werden“, so der Trendforscher.

Eine Studie lieferte 2021 aufschlussreiche Erkenntnisse dazu, wie und wo Menschen künftig arbeiten wollen. Deutlich sichtbar: Österreicher wollen mehr Flexibilität und Mitspracherecht. 76 % sehen als größten Vorteil die Möglichkeit, für Arbeitgeber tätig zu sein, die weiter entfernt sind, gefolgt von Geldersparnis (74 %) durch ausfallende Fahrtkosten sowie der Verbesserung der Work-Life-Balance (70 %). Ein Bonus: 41 % der Österreicher ernähren sich durch die Möglichkeit des hybriden Arbeitens gesünder – jedoch nur 28 % der Österreicher. Dies ist vermutlich auf weniger Essen-to-go und Fast Food und mehr Kochen zurückzuführen. Der größte Wunsch an den Arbeitsplatz der Zukunft ist ein schnelleres Internet (82 %). Es bleibt die aktuell noch vielfach ungehörte Forderung: 43 % der Österreicher wünschen sich Hybrid Work als dauerhaftes Arbeitsmodell.

In Sachen Hybrid Work gilt Cisco als Vorreiter: Schon vor der Pandemie gab es weitgehend flexible Arbeitsmodelle und Remote-Mitarbeiter. Nach den Eindrücken der letzten Jahre ist man überzeugt, dass es keine „Rückkehr zur Normalität“ geben wird – vielmehr ist Hybrid Work die neue Realität. Cisco entwickelte bewusst keine „Return to Office“-Strategie, wie sie viele Unternehmen im vergangenen Jahr umgesetzt haben. Weltweit können Teams selbst entscheiden, wo und wie sie zusammenarbeiten, es gibt keine starren Regelungen oder Vorgaben. Vielmehr arbeitet man bei Cisco mit Nachdruck daran, auch die letzten Hürden für Hybrid Work auszuräumen.

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geschrieben am

26.01.2023