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Vorstellung des 15. Bierkulturberichts: v.l.n.r.: Gabriela Maria Straka, Hans Böhm, Conrad Seidl

Brau Union: Neue Wege unter neuer Führung

Im Rahmen der Präsentation des 15. Bierkulturberichts hat sich auch der neue Vorstandsvorsitzende der Brau Union Österreich, Hans Böhm, vorgestellt.

Für den frisch gebackenen Vorstandsvorsitzenden der Brau Union Österreich, Hans Böhm, war die eigene Vorstellung vor rund 25 österreichischen Journalisten mit Sicherheit eine neue Erfahrung. Wenn es um Bier aus Österreich geht, ist mit den Vizeweltmeistern, die wir ja seit einigen Jahren sind, nicht zu spaßen. Doch man soll sich nicht täuschen: Der neue Brau Union Chef ist seit 1996 in der Bierbranche – sprich Heineken – tätig und kennt den internationalen Markt wie seine Westentasche. Für die Präsentation einer ganz konkreten Strategie ist es noch etwas zu früh, aber die groben Schritte verriet der Manager bereits: ein erklärtes Ziel ist Wachstum – möglicherweise anders als bisher. Denn: er will mit neuen Geschmäckern und Innovationen auch die junge Generation ansprechen, denn sie sind es, die ja in Zukunft das Bier der Brau Union Marken trinken werden. Es wird eine progressive Entwicklung sein, verspricht Böhm und er hat schon jetzt alle Braumeister der Marken eingeladen ihre Ideen für Neuheiten zu überlegen. Mehr Freiheit für die Kreativität, eigene Wege einzuschlagen und so unverkennbare Produkte zu schaffen – diese Vision sieht der Vorstandsvorsitzende. Österreich sei für den Mutterkonzern ein stolzer Markt mit einem hohen (bei etwa 60%) Marktanteil. „Mein Chef sitzt nicht in Amsterdam, meine Chefs sind die Konsumenten, die unsere Biere trinken“, lässt Hans Böhm aufhorchen. Wachstum ja, aber gewisse Einsparungsmaßnahmen werden nicht zu verhindern sein. Erst im Oktober wurden die KV-Verträge in der Brauwirtschaft mit durchschnittlich 9,2% abgeschlossen. Es gehe insgesamt um Produktivitätsgewinne und darum, das Unternehmen effizienter zu machen. Denn: „Wenn unsere Marken stärker werden, so kann man auch auf manche Rabatte verzichten“, hegt er die Hoffnung. Über Markenschließungen zu reden, erscheint Hans Böhm deutlich zu früh, er glaubt an die regionale Vielfalt und Veränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Und er sieht auch Marken über ihren Horizont wachsen und im Ausland neue Absatzmärkte zu finden.

Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability und Diplom-Biersommelière, knüpft beim Thema Nachhaltigkeit nahtlos an und berichtet unter anderem über die 0,33-Liter Mehrwegflasche, die im 1. Quartal 2024 in den Markt einfließen wird. Mit ihr kann man auf einen Schlag den CO2-Fußabdruck um 20% senken. Im übrigen: 61 % der Österreicher wünschen sich, dass Bier ausschließlich in Mehrwegflaschen verkauft wird. Dass die weitere Verpackung wie Sechserträger oder Kisten 100 % wiederverwendbar sind, ist eine Anforderung von 54 % der Österreicher. 53 % wollen, dass auch bei Dosenbier ein Pfandsystem eingeführt wird – wie nun bereits auf den Weg gebracht.

Dass die Brau Union Österreich bei der Beschaffung auf beste Rohstoffe, höchste Qualität und nachhaltige Produktion – sowohl im Umwelt- als auch im gesellschaftlichen Bereich – setzt, versteht sich von selbst. Dafür wurde die Brau Union Österreich mit dem Prädikat „GREEN BRAND“ ausgezeichnet.

Der Bierkulturbericht

Der Bericht ist in den vergangenen Jahren zu einer Pflichtlektüre für Entscheider aus den Bereichen Lebensmittelhandel und Gastronomie geworden, Bierinteressierte lesen ihn ebenso wie Stakeholder aus Politik, Wirtschaft und NGOs. Herausgegeben von der Kommunikationsabteilung der Brau Union Österreich auf Basis einer repräsentativen Studie des market-Meinungsforschungsinstituts, dreht sich heuer ein Schwerpunkt um den bierigen Genuss im Jahreszyklus.

Die aktuelle Marktforschung belegt: Der Stellenwert von Bier für die Getränkekultur in Österreich ist ungebrochen. Knapp 90 % der Landsleute bewerten Bier als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ für die österreichische Getränkekultur.

59 % der Landsleute genießen das Bier regelmäßig, d.h. mindestens mehrmals pro Monat. Wien scheint auch die Hauptstadt der Biergenießer zu sein. Hier genießen 65 % regelmäßig Bier.

Trotz der Vielfalt sind die Österreicher und Österreicherinnen einigermaßen beständig, was ihre Vorlieben betrifft: So wählen 56 % gerne ein Märzenbier, es ist die absolut beliebteste Sorte. Ein Pils trifft den Geschmack von 40 % der Befragten, Zwickl liegt bei 37 % Zustimmung und für ein Weizenbier kann sich ein Drittel (33 %) erwärmen.

Zwei Drittel sagen, dass sie ihr bevorzugtes Bier unabhängig von der Jahreszeit genießen. Bei den über 60-Jährigen sind es sogar 74 %. 50 % sind allerdings überzeugt, dass Bier im Sommer erfrischender schmeckt als im Winter, 40 % freuen sich jedes Jahr explizit auf die ersten warmen Tage und das Öffnen der Biergärten. Männer mit 45 % übrigens deutlich mehr als Frauen (36 %). Radler wird – wenig überraschend – besonders gerne im Sommer getrunken, wie 30 % der Befragten zu Protokoll geben, Bockbiere sind mit 15 % die Winter-Favoriten. Mit dem Angebot der saisonalen Biere im Handel sind übrigens 56 % zufrieden, in der Gastronomie sind es 52 %.

Das Bewusstsein für Bio-Qualität wächst 

Bei Lebensmitteln wie Obst und Gemüse achten die Konsumenten schon lange auf Bio-Qualität. Nun wird dieser Anspruch auch an Bier immer häufiger, laut der noch unveröffentlichten Studie zum 15. Bierkulturbericht haben bereits 27 % der Österreicher bewusst Bio-Bier konsumiert – vor sieben Jahren waren es nur 22 % der Österreicher. Bei den 30- 39-Jährigen sind es übrigens überdurchschnittliche 34 %, bei den über 60-Jährigen nur 19 %.

69 % der Österreicher sind der Überzeugung, dass Bio-Biere nur mit Rohstoffen aus ökologischer Landwirtschaft gebraut werden, ebenso viele bestätigen, dass das gut ist für unsere Landwirtschaft. 63 % sind aber auch der Meinung, dass es eine klare Bestätigung braucht, dass die Biere bio sind. Auch geschmacklich haben die Österreicher eine klare Meinung zu Bio-Bieren – 38 % denken, sie schmecken anders, 29 % attestieren ihnen einen besseren Geschmack und 25 % meinen, sie seien nicht so bitter.

Die Österreicher wünschen sich zu einem Drittel (34 %), dass es eine größere Auswahl an Bio-Bieren gibt – gleichermaßen in Handel und Gastronomie, besonders stark ausgeprägt ist dieser Wunsch in Wien.

Über die Brau Union Österreich

Über 5,0 Mio. HL Bier setzt die Brau Union Österreich in einem Jahr ab – mit fünfzehn führenden Biermarken, über 100 Biersorten und laufenden Innovationen. Das Unternehmen steht sowohl für Internationale Premium-Brands wie Heineken, Desperados und Sol, die Cider-Marken Strongbow und Stibitzer, österreichweit verbreitete Top-Marken wie Gösser, Schwechater, die Weizenbiermarke Edelweiss und das alkoholfreie Schlossgold sowie Marken mit starker regionaler Bedeutung wie Zipfer, Puntigamer, Wieselburger, Kaiser, Schladminger, Reininghaus, Villacher und Fohrenburger. 2.700 Mitarbeiter in ganz Österreich sorgen dafür, dass rund 49.000 Kunden und Millionen Bierliebhaber im ganzen Land mit Bier versorgt werden. 

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geschrieben am

20.11.2023