Blume2000 startet in Österreich
Von Michaela Schellner
Das deutsche Unternehmen Blume2000 ist auf Expansionskurs und hat Österreich als ersten Auslandsmarkt auserkoren. „Hier kennt man uns noch nicht, aber das wollen wir ändern“, betont Vorstand Sven Klenner im Zuge einer Pressekonferenz.
Unter der Webseite www.blume2000.at bietet man ein breites Portfolio an Schnittblumen an, die europaweit von zertifizierten Gärtnereien bezogen und in Deutschland zu Sträußen gebunden werden. Von dort treten sie dann ihre Reise nach Österreich an. Erfolgt die Bestellung bis 18 Uhr, wird der Blumenstrauß am nächsten Tag zugestellt. Auch Wunschtermine können ausgewählt werden. Dabei punktet das Unternehmen mit Frische, nachhaltigen Verpackungslösungen und trendigen Designs. „Bereits ein Jahr im Voraus planen wir, welche Farben relevant sind. Dafür arbeiten wir mit Mood Boards, wie man sie aus der Mode- und Interieur-Welt kennt“, so Klenner. Die Sträuße werden von hauseigenen Floristinnen und Floristen zusammengestellt. Dazu bietet man eine 7-Tage-Frische-Garantie und zeige sich kulant, sollte die Ware wider Erwarten nicht ordnungsgemäß beim Kunden ankommen. „Wir haben aufgrund unserer qualitativ hochwertigen Blumen aber glücklicherweise wenige Reklamationen“, erklärt Klenner. Preislich schlägt eine Bestellung inklusive Versand und Grußkarte mit rund 40 Euro zu Buche. Klenner: „Viel teurer darf es auch nicht sein – wir wollen für alle erschwinglich sein und setzen auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Noch viel Potenzial vorhanden
Seit dem Start des Onlineshops in Österreich im März 2025 wurden bereits Bestellungen im vierstelligen Bereich verzeichnet. „Nur ein Viertel der Österreicher haben bisher Erfahrung mit Online-Lieferdiensten für Blumen, aber 31 Prozent könnten sich vorstellen, dies auszuprobieren. Das zeigt das enorme Potenzial für uns“, erklärt Klenner weiter, der zum Markteintritt in Österreich eine Studie beim Marktforschungsinstitut Marketagent in Auftrag gegeben hat. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus: Blumen sind für mehr als 60 Prozent der heimischen Bevölkerung die Nummer eins unter den zwischenmenschlichen Aufmerksamkeiten. Rund ein Fünftel der Österreicher kauft Blumen alle zwei bis drei Monate. Außerdem werden Blumen am häufigsten für den Partner gekauft (42,1 Prozent). Bei den gewählten Blumensorten ist man hierzulande sehr klassisch: Rosen (54,2 Prozent) und Tulpen (41,9 Prozent) sind die beliebtesten Blumen zum Verschenken.
Stationäre Geschäfte geplant
Am Heimmarkt Deutschland ist Blume2000 seit fast 50 Jahren erfolgreich und hat sich seit der Gründung im Jahr 1974 in Hamburg als größter Blumen- und Pflanzenanbieter des Landes etabliert. Dabei setzt das Unternehmen mit 2.000 Mitarbeitern nicht nur auf den Onlinevertrieb (seit 1999), sondern betreibt auch 300 Standorte zwischen Flensburg und München. Der Jahresumsatz beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro – mit 1,3 Millionen versendeten Blumensträuße pro Jahr steuert der Webshop rund 15 bis 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Das Österreich-Geschäft soll langfristig gesehen einen Umsatzanteil von acht bis zehn Prozent haben, die Vision umfasst jedoch auch hierzulande mehr als nur Onlinehandel. Ab Mitte 2026 soll es auch stationäre Geschäfte – etwa sechs bis zehn Standorte in Wien und später auch in Städten wie Linz, Salzburg, Innsbruck, Bregenz oder Klagenfurt. Interessant sei dabei auch die Übernahme von Standorten, die keinen Nachfolger finden. „Wir wollen verhindern, dass Blumen aus der Visibilität verschwinden. Denn was man nicht sieht, das kauft man häufig nicht“, ist Klenner überzeugt und er ergänzt: „Unser Ziel ist es, Menschen Freude und positive Emotionen zu bringen.“ Das gelte im Übrigen nicht nur für Deutschland und Österreich – künftig soll das Konzept auch noch in weiteren Ländern Fuß fassen. „Wir können uns vorstellen, jedes Jahr einen neuen Markt zu erschließen“, so der Blume2000-Vorstand abschließend.