Biofach 2025: ein Überblick
Vom 11. bis 14. Februar 2025 stand Nürnberg im Zeichen der Biofach: biologische Lebensmittel, Getränke und Naturkosmetik sind die großen Bereiche. Rund 2.300 Aussteller aus 94 Ländern präsentierten ihre Produkte und Neuheiten und knüpften Kontakte.
Die Biofach-Trendjury hat für dieses Jahr die Branchentrends „NextLevel Plant-based, und „We, Myself and I“ ermittelt. Ersterer beschreibt die dynamische Entwicklung für pflanzliche Alternativen am Markt.
„We, Myself and I“ zeigt den Widerspruch zwischen Idealismus und Hedonismus. Preis und Vielfalt stehen bei Kaufentscheidungen im Vordergrund, während das Thema Nachhaltigkeit an Gewicht verloren hat. Dennoch bleibt der Wunsch nach Transparenz und Umweltbewusstsein gegenüber Herstellerinnen und Herstellern.
Die nächste Biofach findet vom 10. bis 13. Februar 2026 in Nürnberg statt.
Österreich: Bio-Markt wächst weiter
Die RollAMA bestätigt: Sowohl mengenmäßig (+5,5 %) als auch wertmäßig (+3,7 %) wuchs der Bio-Markt deutlich im Vergleich zum Vorjahr, was sich in einem neuen Allzeithoch an gekaufter Bio-Menge und Bio-Umsätzen niederschlägt. Obwohl der Bio-Anteil der Umsätze mit Lebensmitteln im Supermarkt im Vergleich zum Vorjahr stabil blieb, legten die Mengen an gekauften Bio-Lebensmitteln weiter zu und machen mittlerweile 13 Prozent aller Lebensmitteleinkäufe aus – ein Höchststand. Dies zeigt, dass Bio im Alltag der Konsumentinnen und Konsumenten immer selbstverständlicher wird. Die Schwankungen in den einzelnen Quartalen sind im Gegensatz zu den Vorjahren gering, was darauf hindeutet, dass Bio keinen Saisonen folgt, sondern ganzjährig eine hohe Bedeutung beim Lebensmitteleinkauf aufweist. „Wir sind überzeugt, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird und Bio für noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten zur ersten Wahl wird", freut sich Barbara Köcher-Schulz, Bio Marketingmanagerin der AMA-Marketing.
Laut dem Branchenreport des Bundes für Ökologische Lebensmittel liegt Österreich beim Bio-Anteil am Umsatz des LEH mit 11,5 % hinter Dänemark auf Platz 2, Deutschland mit lediglich 6,3 % weit dahinter.
Man muss dran bleiben
Nicht alle Aussteller auf der Biofach strahlten vor Glück – es gab unterschiedliche Auffassungen. Einerseits fiel so mancher Einkäufer/so manche Einkäuferin aus dem Lebensmittelhandel aus. Andererseits hatte man das Gefühl, dass der Lebensmittelhandel aktuell mit anderen Themen zu kämpfen hat: Preis, Aktionen, Kosten. Mancherorts konnten wir vernehmen, dass der Bio-Hype abflaut oder sich zumindest einbremst – auch wenn die AMA Marketing-Ergebnisse noch anderes behaupten.
Für alle, die Produkte im Brot- und Backwarenbereich (Mehle) präsentieren, ist das neue AMA Gütesiegel „Backwaren“ eine der besten Botschaften an den Konsumenten. Gepaart mit dem AMA und EU-Bio-Gütesiegel ist es eine exzellente Möglichkeit die Qualitäten der Produkte in der Kategorie hervorzuheben. Peter Stallberger, Geschäftsführer von Goodmills Österreich unterstreicht ebenfalls die Stoßrichtung des Unternehmens in Österreich: „Mit der neuen Biomühle in Schwechat zeigen wir, wohin die Reise geht“.
VFI-Geschäftsführer Wolfgang Ahammer ist in sehr ähnlicher Situation. Auch die VFI hat mit der Bio-Ölmühle in Ennsdorf eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Ennsdorf ist heute eine der größten, wenn nicht die größte Bio-Ölmühle in der EU. Der Bio-Anteil der VFI liegt bei mehr als 30%. VFI ist mit den Produkten – außer in Afrika – auf der ganzen Welt vertreten. In der neuen Bio-Ölmühle in Ennsdorf ist man nicht nur auf die Herstellung von Ölen beschränkt, sondern bietet auch Bio-Kerne zur Weiterverarbeitung an (Sonnenblumenkerne, ..). Neu am Markt ist „Feinstes Bio Pflanzenöl" für den C&C-Bereich im 10-Liter-Gebinde. Es besteht aus Bio-Soja und Bio-Sonnenblumenöl.
Höllinger ist bekannt für seine innovativen Getränke. Demnächst wird es eine große Innovation geben, die am Getränkemarkt als Gamechanger gilt. Bekannt sind Höllingers Barkeeper’s Selection Syrups, aus den sich die „Urban Drinks“ entwickelt haben.
Estyria, Europas größter Kürbiskern-Produzent strebt nach neuen Kooperationen. Estyria weist einen Bio-Anteil von 26% auf, im Gesamtsortiment sogar mehr als 50%. „In den letzten Jahren haben wir einen starken Fokus auf hochwertige Bio-Produkte gelegt. So haben wir im letzten Wirtschaftsjahr über 115.000 Liter Bio-Kürbiskernöl produziert“, so Vertriebsleiter Thomas Linhardt. „Nun wollen wir unseren Bio-Anteil weiter steigern und wollen daher neue Partnerschaften aufbauen, sowohl mit Lieferanten als auch mit Händlern.“
Einen Foto-Überblick der Austeller sehen Sie in der Galerie, neue Produkte unter productreport.at.