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Bierland Österreich: Geschäftsführer Mag. Florian Berger (li.) und Obmann Mag. Sigi Menz.

Bierland Österreich 2022: vorsichtiger Optimismus

Mit vielen Fragezeichen gestaltet sich der Biermarkt in Österreich 2022. Dafür hat sich 2021 einigermaßen gut geschlagen.

Trotz Corona-bedingter Maßnahmen konnte die Brauwirtschaft in Österreich ein leichtes Plus im jähr 2021 einfahren. Das berichtet der Verband der Brauereien. „Der Bierkonsum hat sich stabilisiert, aber die Absatzwege haben sich verschoben. In den letzten drei Jahren wurde der Inlandsausstoß bei Fassbier mehr als halbiert. Es besteht nach wie vor großer Aufholbedarf in derGastronomie“, betont der Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs, Sigi Menz.
Lag die Aufteilung zwischen Lebensmittelhandel und Gastronomie in Jahren wie 2019 bei 2/3 (LEH) und 1/3, so sind es nun 80% Absatzmenge im Lebensmittelhandel und 20% in der Gastro. 

Bier in Zahlen

Der Bier-Inlandsabsatz (inkl. AF-Bier) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1 % auf 8,342 Millionen Hektoliter, die Exporte entwickelten sich positiv und erreichten eine Höhe von rund 1,51 Millionen Hektoliter. Der Gesamtausstoß betrug fast 9,9 Millionen Hektoliter, also rund 495 Millionen Krügel Bier – ein Zuwachs von 3 %. Die Situation in der Gastronomie bleibt jedoch unverändert schwierig – 2021 wurden knapp 145.000 hl Fassbier weniger verkauft als im pandemiebedingt schwachen 2020, das entspricht einem Minus von 15 %.

Wie auch in den Vorjahren bleibt „Lager-/Märzenbier“ die beliebteste Sorte innerhalb Österreichs, erläutert der Geschäftsführer des Brauereiverbands, Florian Berger: Rd. 5,8 Millionen Hektoliter bedeuten eine Zunahme von 4 % (+198.034 hl) bzw. mit rd. 70 % Marktanteil den unangefochtenen Spitzenplatz unter den Biersorten. Differenzierter sieht die Situation bei den anderen Biersorten aus. „Sonstiges Vollbier“ verzeichnete ein Wachstum von 1 % (+ 8.505 hl). Erneut rückläufig, wenn auch gesamt gesehen in schwächerem Ausmaß als im Vorjahr, waren 2021 im Inland u.a. „Spezial“ (-18.844 hl bzw. -6 %), „Pils“ (- 9.984 hl bzw. -5 %), „Radler mit Alkohol“ (-71.933 hl bzw. -20 %) und „Weizen“ (-11.061 hl bzw. -13 %).

Bei der Wahl der Gebinde haben die coronabedingten Einschränkungen für die Gastronomie sowie fehlende Feste und Großveranstaltungen einen erneuten Inlands-Rückgang von Fassbier (-145.137 hl bzw. -15 %) mit sich gebracht. Die 0,5 l-Glasflasche konnte ihre Spitzenposition im Bierland Österreich halten und rangierte auch 2021 mit einem Marktanteil von 52 % (rd. 4,4 Mio. hl) auf Platz 1. Im Vergleich dazu bilanzierte die 0,33 l-Flasche unverändert mit rd. 10 % Marktanteil (rd. 834.000 hl). Gesamt betrug der Mehrweg-Anteil bei Bier im letzten Jahr rd. 61 %, im Inland sind es rd. 64 %.

Bieriger Ausblick 2022

wie sich das Jahr 2022 im Bierabsatz entwickeln wird, versucht Sigi Menz kurz mit einem „vorsichtigen Optimismus“ darzustellen: Was Corona anbelangt, so wird es hoffentlich zu einer Entspannung - vor allem für die Gastronomie - kommen. Man wünscht sich für Österreich einheitliche Regelungen, damit es für den Gast nicht zu kompliziert ist zu wissen, wann er wo wie und wie lange ausgehen darf. Der Wunsch nach mehr Veranstaltungen sowie einer Öffnung aller gastronomischen Betriebsstätten ist groß.

Aber auch im Handel wird sich in Bezug auf Mehrweg und Einweg einiges tun. Gerade bei Bier wird die Mehrweg-Quote mit 64% hochgehalten. Allerdings wird sich das Einwegpfand in den nächsten Monaten etablieren, dabei kommt es auf die Höhe des Pfandes an. In Diskussion stehen 20-30 Cent/Pfand - aktuell bei Glas liegt die Pfandhöhe bei 9 Cent. Bei der Diskussion zur Einigung steht der Brauereiverband selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

Ausstoß Fassbier in Österreich

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geschrieben am

01.03.2022