Beiersdorf bei „Action for Sustainable Derivatives“
Palmöl. Für viele ein "rotes Tuch" in der Produktion, Beschaffung und Herstellung. Um dem Thema etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, wurde eine Initiative gegründet, deren branchenübergreifendes Ziel es ist, die nachhaltige Beschaffung und Produktion von Palm(kern)öl-Derivaten in den Bereichen Kosmetik, Körperpflege, Reinigungsmittel und Oleochemikalien voranzutreiben. Beiersdorf ist Gründungsmitglied.
Mitglieder sind: Beiersdorf, The Body Shop, Croda, Estée Lauder Companies, Henkel, L'Oréal, Zschwimmer & Schwarz Italiana
Hauptziel der Zusammenarbeit ist die nachhaltige Beschaffung und Produktion von Palm(kern)öl-Derivaten, um auf diese Weise die Arbeits- und Lebensbedingungen von Bauern langfristig zu verbessern und die Umwelt in den Anbauländern zu schützen. Mit diesem Fokus will die Initiative den Austausch von Informationen erleichtern, Anforderungen angleichen, Verfahren standardisieren und die Transformation des gesamten Sektors beschleunigen.
Da die vorgelagerten Lieferketten äußerst komplex sind und häufig keinen bzw. nur einen eingeschränkten direkten Einfluss ermöglichen, schließen sich die Unternehmen zusammen. Ihnen stehen unter anderem Risikoüberwachungs- und Bewertungsmechanismen sowie Beschwerdeverfahren zur Verfügung. Verwaltet wird die Initiative gemeinsam von „Business for Social Responsibility (BSR)“ und „Transitions“, zwei Organisationen mit Expertise im Bereich nachhaltiger Lieferketten.
Dorle Bahr, Head of Environmental Sustainability: "Palmölderivate sind wichtige Rohstoffe in der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie. Daher ist es wichtig, eine nachhaltige Beschaffung der palmölbasierten Inhaltsstoffe zu erzielen. Die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern und Lieferanten zur Analyse der Lieferkette können unsere Bemühungen für entwaldungsfreies Palmöl beschleunigen. Die Mitbegründung der Initiative „Action for Sustainable Derivatives“ und unsere Verpflichtung zur Förderung der Transparenz in der Lieferkette sind ein wichtiger Baustein unserer Sustainable Palm Roadmap."
Als produzierendes Unternehmen der Kosmetikindustrie bezieht Beiersdorf Palm(kern)öl nicht direkt, sondern setzt dessen Derivate ein. Bei Palm(kern)öl-Derivaten handelt es sich um weiterverarbeitete Rohstoffe auf Basis von Palm(kern)öl. Beiersdorf verarbeitet Derivate beispielsweise in Form von Tensiden oder Emulgatoren in Körperpflege- und Reinigungsprodukten. Der Palm(kern)öl-Bedarf des Konzerns liegt bei rund 37.000 Tonnen pro Jahr (2018) und entspricht 0,05 % der jährlichen Produktionsmenge an Palm(kern)öl weltweit.
Seit 2010 engagiert sich Beiersdorf im „Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO)“, der zentralen Organisation für nachhaltiges Palmöl. Das Unternehmen ist darüber hinaus Gründungsmitglied des „Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP)“, einer Multi-Stakeholder-Initiative von Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Verbänden und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Beiersdorf hat sich mit der „Palm Oil Sustainability Roadmap 2020“ selbst verpflichtet: Durch Zertifizierung, Transparenz und Transformation will das Unternehmen die ökologischen und sozialen Hotspots entlang der Lieferkette identifizieren und verbessern. Darüber hinaus plant Beiersdorf, bis 2020 alle palm(kern)ölbasierten Inhaltsstoffe in seinen Produkten auf nachhaltig zertifizierte Rohstoffe umzustellen, d. h. 100 % des Palm(kern)öl-Bedarfs nachhaltig zertifiziert zu beziehen. Ende 2018 waren so bereits 74 % aller Beiersdorf-Produkte nach dem Mass-Balance-Modell des RSPO zertifiziert. Die neue Initiative „Action for Sustainable Derivatives“ ist ein weiterer wichtiger Baustein der Roadmap.