BeanSaver: Kaffeesatz wird Kreislaufprodukt
Nachhaltigkeit wird im Handel zunehmend zum Erfolgsfaktor – und zeigt ihr Potenzial längst auch im Tagesgeschäft. Das burgenländische Start-up BeResilient GmbH beweist, wie Kreislaufwirtschaft marktfähig umgesetzt werden kann: Mit dem BeanSaver® Ganzjahresdünger bringt das junge Unternehmen ein innovatives Gartenprodukt aus Kaffeesatz auf den Markt – und das bereits österreichweit bei Interspar, im Gartenfachhandel Starkl sowie online, etwa über Amazon. Der rein natürliche Dünger basiert auf einem Rohstoff, der bisher meist im Restmüll landete und macht ökologische Wirkung im Alltag sichtbar.
Von der Tasse in den Garten – ein unterschätzter Rohstoff
Österreich trinkt Kaffee - viel Kaffee: Über 66.000 Tonnen Kaffeebohnen werden jährlich konsumiert. Doch nur rund ein Prozent davon landet als Extrakt in der Tasse. Der Rest: Kaffeesatz, der zu über 90 Prozent im Restmüll endet. Ein vermeintlicher Abfall, der bei falscher Entsorgung klimaschädliches Methan freisetzt - und gleichzeitig ungenutztes Potenzial birgt.
BeResilient, gegründet 2023 von Vera Amtmann und Christoph Moser, hat sich genau diesem Problem angenommen. Das Unternehmen verwandelt Kaffeesatz in ein hochwertiges, ökologisches Gartenprodukt. „Wir schließen den Kreislauf und bringen mit BeanSaver® einen rein natürlichen Dünger auf den Markt, der zu 60 Prozent aus recyceltem Kaffeesatz besteht - ergänzt durch Schafwolle und Holz aus Österreich. Das Ergebnis ist ein klimawirksames Produkt, das Pflanzen über Monate hinweg versorgt, die Bodenstruktur verbessert und CO₂-Emissionen reduziert“, so Mitgründerin Vera Amtmann.
Vom Abfall zum Regalprodukt
Dass BeanSaver® nicht nur ein umweltfreundliches, sondern auch marktfähiges Produkt ist, zeigt der erfolgreiche Vertriebsstart: Der Dünger ist österreichweit erhältlich - und das trotz schlanker Ressourcen: „Von Anfang an haben wir auf eigene Mittel gesetzt. Ohne Fremdfinanzierung, dafür mit viel Engagement - so haben wir BeanSaver® von der Idee bis in den Handel gebracht“, erklärt Amtmann. Für den Handel eröffnet sich damit eine attraktive Möglichkeit, sich mit einem innovativen, nachhaltigen Produkt klar zu positionieren.
Während Privathaushalte Kaffeesatz leicht selbst entsorgen können, ist das für große Unternehmen aufgrund der anfallenden Menge oft nicht so einfach. Deswegen arbeitet BeResilient mit namhaften Unternehmen wie OMV, café+co und ÖBB Infrastruktur zusammen, deren Kaffeesatz direkt in die Produktion eingespeist wird. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft mit Mehrwert für alle Beteiligten.
Klimaschutz auf mehreren Ebenen
Die ökologische Wirkung ist deutlich messbar: Pro Kilogramm verarbeiteten Kaffeesatzes spart BeanSaver® rund 1,5 kg CO₂-Äquivalente. Schon bei einer Sammelmenge von 1.000 Tonnen ergibt das eine Reduktion von über 1.500 Tonnen CO₂ – etwa so viel, wie 1.200 Pkw pro Jahr ausstoßen. Hinzu kommen weniger Abfall, ein geringerer Methanausstoß und eine natürliche Verbesserung der Bodenqualität.
Für diesen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und zum Klimaschutz wurde BeResilient 2024 mit dem Innovationspreis Burgenland in der Kategorie KMU und bei Innovationsfit Burgenland als „Junges Unternehmen“ ausgezeichnet.
Perspektive: Wachstum mit Wirkung
BeResilient hat ambitionierte Ziele: Die Sammelmenge soll vervielfacht werden. Perspektivisch können bis zu 10 Prozent des österreichischen Kaffeesatzes - rund 6.600 Tonnen jährlich – dafür genutzt werden. Weitere Produktlinien und Anwendungen sind bereits in Planung. Mit BeanSaver® beweist das Start-up, dass Nachhaltigkeit im Handel nicht nur möglich, sondern marktfähig ist: lokal produziert, ökologisch wirksam und wirtschaftlich tragfähig.
