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v.l.n.r. ARA Vorstandssprecher Harald Hauke und ARA Vorstand Thomas Eck (c) ARA/APA-Fotoservice/Madzigon

ARA wird EU-Recyclingziele erreichen

Die ARA ist gut aufgestellt, aber sie fordert auch das Potential der Gewerbesammlung zu nutzen.

Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) wird diese hochgesteckten Ziele für 2025 in ihrem Handlungsbereich laut Hochrechnung erreichen. Gleichzeitig verortet sie ungenutztes Potenzial in der österreichischen Gewerbesammlung, das es auszuschöpfen gilt. Als „First Mover“ der Circular Economy geht die ARA für Österreich in Vorleistung – und stärkt durch Innovationen sowie Forschung in der Kreislaufwirtschaft den Wirtschaftsstandort.

Hochrechnung: ARA wird das EU-Recyclingziel von 50 % bei Kunststoff ab 2025 erreichen

Mit Blick auf Österreich zeichnet sich ein positives Bild. Aktuell werden 30 % bei der Recyclingquote von Kunststoffverpackungen erreicht, im Bereich der ARA Lizenzmengen sogar 38 %. Das übertrifft das bisher geltende EU-Ziel von 22,5 %. Ab 2025 gelten für alle Packstoffe höhere Ziele – aus Sicht der ARA können diese erfüllt werden. Bei Kunststoff gibt die EU ab 2025 mit 50 % ein sehr ambitioniertes Recyclingziel vor – eine aktuelle Hochrechnung der ARA zeigt, dass diese 50 % im Lizenzbereich der ARA für 2025 erreicht werden. Ob das auch für ganz Österreich gilt, wird die zusätzliche Performance der anderen Systeme und des Einwegpfand-Systems zeigen.

Noch viel Potential vorhanden

Pro Jahr kommen in Österreich rund 300.000 Tonnen Kunststoffverpackungen auf den Markt, die sich zu zwei Dritteln aus Haushalts- und einem Drittel aus Gewerbeverpackungen zusammensetzen. Die Haushaltssammlung funktioniert sehr gut – über 1 Mio. Tonnen Verpackungen und Altpapier konnten 2024 getrennt gesammelt werden. In der Gewerbesammlung hingegen gibt es noch großes, ungenutztes Potenzial. Der Gesetzgeber hat bereits Maßnahmen gesetzt, um die entsprechende Sammelmenge zu erhöhen: Gewerbebetriebe sind gemäß Verpackungsverordnung seit 1. Jänner 2023 verpflichtet, ihre Verpackungsabfälle getrennt zu sammeln und sortenrein an die Sammel- und Verwertungssysteme zu übergeben. Dazu steht ihnen ein Transportkostenzuschuss zu, mit dem ein Teil des Aufwands abgegolten wird. Für die sogenannten „Anfallstellen" besteht allerdings offenbar wenig Anreiz, der Verpflichtung nachzukommen: Von den rund 100.000 Tonnen Kunststoffverpackungen im Gewerbe wird nur rund ein Drittel getrennt übergeben, zwei Drittel landen im unsortierten Gewerbemüll und werden thermisch verwertet. Die Übergabe- und Trennpflicht wirkt hier – noch – nicht.

„Im Sinne der Quotenerreichung begrüßen wir die bisherigen Bemühungen des Gesetzgebers. Aus rechtlicher Sicht fehlt jedoch eine Kontrolle der Übergabepflicht – das wird zum Wettbewerbsnachteil für jene, die die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der EU-Recyclingziele leisten. Nachhaltige Bemühungen müssen sich für Unternehmen immer wirtschaftlich rechnen. Gleichzeitig gehen wertvolle Ressourcen verloren. Kontrollen durch das Ministerium sind essenziell, um den Gewerbeabfall im Kreislauf zu halten“, so ARA Vorstand Thomas Eck.

Europas modernste Sortieranlage TriPlast und Österreichs erste Polyolefin-Aufbereitungsanlage UPCYCLE sind große Meilensteine der ARA und tragen gemeinsam dazu bei, den Kreislauf zu schließen. Mit UPCYCLE und der Lösung der ARA können erstmals Kunststoffsortierreste recycelt werden. In der Vergangenheit wurden diese Kunststoffverpackungen nur mehr als Ersatzbrennstoff eingesetzt, weil sie stark verschmutzt, zu klein, aus unterschiedlichen chemischen Stoffen oder Beschichtungen bestehen. Mit dem Verfahren der ARA können pro Jahr zusätzlich 20.000 Tonnen Kunststoffverpackungen verarbeitet werden. 

Unrichtige Angaben?

Von den einzelnen Mitgliedsstaaten an die EU gemeldete Recyclingquoten werden derzeit unzureichend auf Plausibilität geprüft. Manche Länder erzielen nach eigenen Angaben Top-Quoten – was aber in der Praxis nicht realistisch ist. Das wurde auch bereits vom Europäischen Rechnungshof kritisiert und Optimierungen angeregt. So hat ein EU-Land 2022 laut Eurostat angegeben, bei einer Gesamt-Recyclingquote von 37 % eine Kunststoff-Recyclingquote von 32 % zu erreichen – hier verortete der Rechnungshof mafiöse Strukturen, da fiktive Abfälle als recycelt gemeldet wurden. Ein anderes gibt mit 47 % Kunststoff-Recyclingquote bei einer Gesamt-Recyclingquote von rund 61 % unverhältnismäßige Daten an.

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geschrieben am

23.05.2025