ARA Sammelbilanz zeigt Engagement
Weltpolitische Großereignisse, Wahlen, EU-Regulatorien, aber auch der Start der ersten eigenen ARA Sortier- und Aufbereitungsanlagen haben Österreich und die Welt auf Trab gehalten. Mit Sammelumstellungen, Einwegpfand und der Umsetzung von PPWR, Batterieverordnung und Co. verspricht auch 2025 interessant und anspruchsvoll für die Kreislaufwirtschaft zu werden.
1.021.800 Tonnen Verpackungen und Altpapier wurden 2024 in Österreichs Haushalten getrennt gesammelt und konnten somit für den Recyclingprozess aufbereitet werden. Das zeigt die Bilanz der Altstoff Recycling Austria AG (ARA). Mit Blick auf die einzelnen Packstoffe werden die aktuellen EU-Recyclingziele teils weit übertroffen. Deutliche Zuwächse bringt die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack, die ab 1. Jänner 2025 in ganz Österreich umgesetzt wird. „Die ARA Sammelbilanz 2024 bestätigt, dass das Engagement der Österreicher in puncto getrennte Verpackungssammlung ungebrochen ist. Durch ihren starken Einsatz konnten die aktuellen EU-Recyclingziele hierzulande nicht nur erreicht, sondern übertroffen werden. Wer Verpackungen getrennt in der richtigen Tonne sammelt, leistet einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz“, betont ARA Vorstandssprecher Harald Hauke. Insgesamt wurden laut ARA Hochrechnung 2024 rund 537.700 Tonnen Papier, 253.800 Tonnen Glas sowie 230.300 Tonnen Leicht- und Metallverpackungen in Österreichs Haushalten getrennt gesammelt.
Österreichweit gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen
Ab Jänner 2025 werden Verpackungen wie Waschmittelflaschen, Joghurtbecher, Chipsdosen, Konservendosen oder Aluschalen in ganz Österreich gemeinsam in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt. Ausgenommen sind Kunststoff-Getränkeflaschen und Getränkedosen, die vom Einwegpfand betroffen sind.
Die einheitliche Sammlung ist ein wesentlicher Meilenstein zur Erreichung der EU-Recyclingziele ab 2025 und trägt bereits Früchte. So steigerte die Umstellung auf eine gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen 2023 in Wien, Niederösterreich, Kärnten und Salzburg die Sammelmengen im ersten Jahr um durchschnittlich 21 Prozent. In den Bundesländern, in denen die Umstellung mit 1.1.2025 erfolgt, rechnet die ARA ebenfalls mit einem deutlichen Anstieg der vom Einwegpfand nicht betroffenen Verpackungen. Möglich macht die für die Konsumenten einfachere gemeinsame Sammlung neue Sortiertechnologie, die unterschiedliche Verpackungen erkennt und sortenrein trennt. Seit Juni 2024 werden gesammelte Kunststoff- und Metallverpackungen in der von der ARA mit Partnern errichteten Hightech-Sortieranlage TriPlast in Oberösterreich sortiert und für das anschließende Recycling und die Herstellung von neuen Produkten aufbereitet.
Um Kreislaufwirtschaft dauerhaft und nachhaltig zu verankern, braucht es weiter rasche Maßnahmen. Schließlich schlummert in Österreich laut einer aktuellen PwC-Studie ein Potenzial von insgesamt 35 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung bis 2030. Derzeit beträgt sie bereits mehr als vier Milliarden Euro jährlich, generiert von 13.000 Unternehmen und insgesamt rund 48.600 Beschäftigten – das ist eine Milliarde Euro mehr als beispielsweise jene der Stahlindustrie. Um diese Chancen möglichst rasch zu nutzen, haben sich heimische Leitbetriebe unter der Federführung der ARA zum „Senat der Kreislaufwirtschaft“ konstituiert. Dieser richtet ein konkretes Forderungspaket an die nächste Bundesregierung: u. a. eine umfassende Kunststoff-Strategie, die Einrichtung einer starken und permanenten interministeriellen Koordination, die Schaffung eines „Schengenraums“ für Abfallwirtschaft sowie die zukünftige, von der EU geforderte Textilsammlung im Rahmen einer erweiterten Herstellerverantwortung zu organisieren.