Direkt zum Inhalt
Rohstoffe aus Kaffeekapseln: Manuela Schneider (Leiterin Corporate Responsibility, Tchibo Österreich), Erik Hofstädter (Geschäftsführer Tchibo Österreich) Harald Hauke (ARA Vorstandssprecher), Marianne Neumüller-Klapper (Operations & Sustainability Director, Nespresso Österreich), Alessandro Piccinini (Geschäftsführer Nespresso Österreich), Alexander Petutschnigg (Departmentleiter Green Engineering and Circular Design, Campus Kuchl).

ARA: Rohstoffe aus Kaffeekapseln

Die ARA zeigt mit dem Österreichischen Kaffeeverband und führenden Kaffeeherstellern wie zirkuläre Wirtschaft funktioniert.

Bereits seit Jahren betreibt die ARA mit den Kaffeeproduzenten Nespresso und Tchibo erfolgreiche Systeme für die Sammlung und das Recycling von Kaffeekapseln. Wie eine gemeinsame Zukunftslösung für alle Kapseln aussehen kann, testet die ARA aktuell in einem Sammelversuch. „Kaffeekapseln aus Aluminium und Kunststoff sind wertvolle Sekundärrohstoffe, die wir durch modernster Recyclingtechnologien im Kreislauf halten können“, erklärt ARA Vorstandssprecher Harald Hauke die Nachhaltigkeitsinitiative der ARA gemeinsam mit den Kaffeeherstellern.

Digitales Belohnungssystem motiviert zur Kapselsammlung

Mittels herstellerübergreifender Sammelcontainer und digitalen Incentives konnte die Sammelmenge von Kaffeekapseln in Gnas seit Mai 2022 deutlich gesteigert werden. Dafür hat die ARA gemeinsam mit dem Österreichischen Kaffeeverband und durch Unterstützung von führenden Kaffeeherstellern wie Nespresso, Tchibo, Jacobs Douwe Egberts, Julius Meinl und Lavazza ein neues Sammelsystem für Kaffeekapseln geschaffen. Noch bis Ende 2022 können Konsumenten in der steirischen Gemeinde die Kapseln aus Aluminium oder Kunststoff in einer einheitlichen Recycling-Bag sammeln und die vollen Sackerl in eigene grüne Sammeltonnen für Kaffeekapseln bei teilnehmenden Handelspartnern oder im Altstoffsammelzentrum Gnas abgeben.

Begleitet wird die Sammelaktion durch ein digitales Incentivesystem: Über die anreizbasierte App Digi-Cycle werden „Coins“ gesammelt, die in attraktive Prämien eintauschbar sind. Darüber hinaus motivierte ein Gemeinschaftsziel die User bei der Sammlung: Werden genügend Kapseln gesammelt, sponsert die ARA der Gnaser Kinderkrippe eine neue Nestschaukel. Incentivierung gestützt durch Digitalisierung und das Gemeinschaftsziel verstärkte die Sammelmotivation der Bevölkerung, wie auch das rasche Erreichen der Challenge für die Kinderkrippe zeigt. Auch die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen: Die Sammelmenge von Kaffeekapseln hat sich im Vergleich zur Menge vor dem Pilotversuch auf das 2.5-Fache erhöht.

Der Weg der Kapsel durch den geschlossenen Stoffkreislauf geht nach der Sammlung der Recycling-Bags weiter zur Sortierung. In den Anlagen werden die Kapseln nach der jeweiligen Materialart Aluminium oder Kunststoff sortiert und der übriggebliebene Kaffeesatz energetisch verarbeitet. Aluminium-Kapseln werden in Aluminiumhütten eingeschmolzen und zum Beispiel zu Fahrrädern, Getränkedosen oder sogar zu neuen Kapseln verarbeitet. Aus den Kunststoff-Kapseln wird Polypropylen-Granulat gewonnen, das ebenfalls als Rezyklat für neue Produkte wie Gartenmöbel oder Gießkannen genutzt wird.

Biogene Abfälle gewinnen in der Rohstoff- und Energiewirtschaft immer stärker an Bedeutung. Neben dem Einsatz als Biogas eignet sich Kaffeesud auch zur Produktion neuer Möbel, wie ein Forschungsprojekt der ARA in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg – Campus Kuchl zeigt. 

Kategorien

Tags

geschrieben am

16.12.2022