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ARA Vorstände: Martin Prieler (li.) und Harald Hauke

ARA: Mehrwert, den die Wirtschaft spürt

Wer sich seit 30 Jahren mit Rohstoffen und seiner Verwertung beschäftigt, hat auch in Zeiten von anspruchsvoll geforderten Recyclingquoten die Nase vorne.

Sammeln und Verwerten hat die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) im kleinen Finger. Aber innerhalb der letzten 30 Jahre haben sich auch die Rahmenbedingungen bei Sammelmengen und Recyclingquoten stark verändert. Neue Player sind auf den Markt gekommen und neue Gesetze stellen alle Stakeholder – Handel, Industrie, Abfallverwerter – vor große neue Herausforderungen. Alleine mit der Implementierung der neuen „Einwegpfandgesellschaft“ – kurz EWP wurde das Thema Verpackung und Verwertung auf eine neue Stufe innerhalb der EU gehoben. Aktuell ist noch Unruhe innerhalb der Branche: es geht nach wie vor um Handling Fees und Abläufe. Es sind rund 60.000 Tonnen Verpackung betroffen, die über die EWP laufen. Ein Zahlenvergleich: in 300.000 Tonnen Kunststoffverpackung befindet sich ungefähr 16% PET-Pfandware. Die übrigen rund 250.000 Tonnen müssen ebenfalls recycelt werden.

Die ARA konzentriert sich auf ihre breit gefächerten Tätigkeiten, denn rund 1 Mio. Tonnen Verpackungen werden in Österreich pro Jahr gesammelt. „Der Gelbe Sack und die Gelbe Tonne, die ja österreichweit vereinheitlicht wurden, sind eine ganz wichtige Quelle für Recyclingmaterial“, so Hauke. In den Gelben Säcken/Tonnen befinden sich heute schon in 4 Bundesländern Kunststoff- und Metallverpackungen. „Die Herausforderung ist: wir müssen mind. 80% sammeln, davon 80% sortieren und davon 80% recyceln, um die geforderte 50% Recyclingquote für Kunststoffverpackungen zu erreichen“. Mit Partnerkonzepten ist man sehr erfolgreich:

  1. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft von ARA, Bernegger und „Der Grüne Punkt“ ist in Enns eine Sortieranlage für Leicht- und Metallverpackungen im Bau. Mit dieser hochmodernen Sortieranlage ist man für die zunehmende Mengen an Verpackungen und Rohstoffen bestens gerüstet, denn die Ausbeute der gesammelten Leichtverpackungen kann in der neuen Sortieranlage stark gesteigert werden. Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich sorgt bei Kunststoffverpackungen für eine Sortiertiefe von durchschnittlich 58 %, die Anlage von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt soll 80 % schaffen. Die Sortieranlage ist seit Anfang 2024 im Warmbetrieb.
  2. Die österreichweit erste Anlage für Polyolefin-Aufbereitung startet im Sommer 2024 im niederösterreichischen Pöchlarn. Für dieses innovative Verfahren besteht seitens ARA bereits eine EU-Patentanmeldung. Denn: Nicht jede Kunststoffverpackung ist recyclingfähig – sind sie zu stark verschmutzt, zu klein oder bestehen aus unterschiedlich chemischen Stoffen, werden Verpackungen aussortiert und anschließend thermisch verwertet. Die ARA hat nun ein Verfahren entwickelt, um möglichst viele Sortierreste ebenfalls im Kreislauf zu führen.
    Die neue Aufbereitungsanlage wird von SRP Sekundär Rohstoff Produktion GmbH betrieben, Kirchdorfer Zement – Spezialist für Bindemittel und umweltschonenden Zement – übernimmt die CO2-optimierte thermische Verwertung der nicht weiter rezyklierbaren Restfraktion. Der Standort der UPCYCLE-Anlage im niederösterreichischen Pöchlarn wurde im Sinne einer 360-Grad-Kreislaufwirtschaft strategisch gewählt. „Es ist uns damit gelungen eine einzigartige Kooperation von Kommune, Entsorgern und Zementindustrie sowie weiteren Partnern zu schaffen“, erklärt ARA-Vorstand Martin Prieler.

ARA im Wettbewerb

Dass Wettbewerb beflügelnd sein kann, zeigt die Performance der ARA in den vergangenen Jahren, denn seit 2015 sind einige Mitbewerber auf den Markt geströmt. Was die ARA allerdings auszeichnet, ist das Know How des Markts, vor allem auch, wenn es um rechtliche Fragen geht.
Service für den Kunden und im Vertrieb ist ein wesentlicher Faktor, den die ARA seit Jahrzehnten zu bieten hat.

Dieses Wissen wird in speziellen Webinaren für Lizenzkunden weitergegeben. Auf www.ara.at lohnt sich ein Blick auf die Seminarinhalte, die Themen wie PPWR und ähnliches aufgreifen.

Nicht zuletzt ist der Kontakt zu Kommunen, Wirtschaftsverbänden, Volksschulen, Kindergärten, Industrie, Wirtschaft und Medien seit langer Zeit gelebt. „Das ist der Mehrwert, den die Wirtschaft spürt. Denn wenn alles teurer wird, dann möchte man für sein Geld auch eine ausgezeichnete Leistung bekommen“, so Hauke.

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geschrieben am

08.03.2024