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Harald Hauke, ARA Vorstand

Abfalltrennung: Klimaschutz starker Treiber

Gemeinsam mit Integral führte die Altstoff Recycling Austria (ARA) eine Studie zur Abfalltrennung und Recycling durch.

Die ARA und Integral haben das Verhalten der österreichischen Bevölkerung im Bereich Abfalltrennung untersucht. Der Fokus der Studie lag auf den Sinus-Milieus®, also Gruppen von Menschen mit ähnlichen Werten und einer vergleichbaren sozialen Lage. Trotz unterschiedlicher Anschauungen und Lebensstile lässt sich ein gemeinsamer Nenner erkennen: Die Einstellung zum Klimaschutz hat sich in den letzten Jahren positiv verändert und ist der wesentliche Treiber für Abfalltrennung. Das Zuwachspotenzial an Menschen, die eine Bereitschaft zu noch häufigerer getrennter Sammlung und hoher Trenndisziplin aufweisen, liegt bei rund 11 %. Ziel ist es, in Zukunft noch mehr Abfall zu trennen und dadurch wichtige Rohstoffe zu sammeln.

Und hier ein paar Zahlen: Neun von zehn Menschen trennen ihren Abfall. 30 % trennen sogar mehr Abfall im Haushalt als noch vor vier Jahren, allen voran die Burgenländer (43%), gefolgt von den Oberösterreichern (35%) und den Kärntnern bzw. Vorarlbergern (jeweils 31%).
Gründe dafür sind die veränderte Einstellung zum Klimaschutz (52%), die Vereinfachung der Systeme (41%), bessere Informationen (39%) sowie mehr Platz im Haushalt für Abfalltrennung (34%). So werden laut eigenen Angaben der befragten Personen am häufigsten Altpapier (89%), Glasflaschen (85%), alte Batterien (80%), defekte Elektronikgeräte (80%) und Kunststoffgetränkeflaschen (79%) getrennt gesammelt. 

Drei Viertel der Österreicher empfinden Abfall in der Öffentlichkeit als störend und geben daher an, diesen an öffentlichen Plätzen korrekt zu trennen und zu entsorgen. Dies trifft im Altersvergleich vor allem auf ältere Menschen zu (50-65-Jahre: 86% vs. 18-34 Jahre: 66%). Den Älteren ist Mülltrennung als Beitrag zum Klimaschutz wichtiger als Jüngeren, ebenso gibt es vielen Menschen – entsprechend der sozialen Norm – ein gutes Gefühl, ihre Verpackungen zu trennen. So sind es auch die konservative Elite sowie die beiden nachhaltigkeitsaffinen Milieus der Postmateriellen und Progressiven Realisten, die am ehesten gegenüber der Idee der Abfalltrennung sensibilisiert sind. Im Bundesländervergleich bringt Mülltrennung vor allem den Salzburgern,  (65%), Steirern (61%) und Vorarlbergern (61%) ein gutes Gefühl.
Die größten Mengen nicht getrennt gesammelten Abfalls fallen auf die Hedonisten und die Adaptiv-Pragmatische Mitte, also den neuen Mainstream. 

Wo ist das Potenzial?

Der neue Mainstream kann am ehesten dazu motiviert werden, noch mehr Abfall zu trennen und dadurch weitere angrenzende Milieus in ihrem Verhalten zu beeinflussen. Dafür muss Mülltrennung und Klimaschutz als Selbstverständlichkeit präsentiert werden. Um das Potenzial in diesem Milieu auszuschöpfen, muss Recycling als niederschwelliger Beitrag zum Klimaschutz dargestellt werden, von dem alle etwas haben und der zeitgemäß ist. Herausforderungen stellen in diesem Zusammenhang das ausgeprägte Nutzendenken und die Bequemlichkeit dar: diese Menschen streben nach Sicherheit, Harmonie und haben ein starkes Bedürfnis nach sozialer Verankerung sowie Zugehörigkeit. Klimaschutz im Allgemeinen und die getrennte Sammlung im Besonderen müssen ihnen daher emotional sowie mental nähergebracht werden, damit sie entsprechende Routinen entwickeln und vertiefen können. „Mit der Vereinheitlichung der Sammlung von Kunststoffverpackungen in ganz Österreich setzen wir seit 1. Jänner 2023 einen wichtigen Schritt zur Vereinfachung und für mehr Convenience in der Mülltrennung. Klimaschutz und Recycling sind eine Vorsorge für die eigene und die Zukunft der nachfolgenden Generationen. Diese Botschaft möchten wir den Menschen mitgeben und auf diese Weise klimafreundliches Verhalten bestärken“, erklärt ARA Vorstand Harald Hauke. Die App „Digi-Cycle“ serviciert die Österreicher mit spezifischen Trennanleitungen und einem Sammelstellenfinder. Darüber hinaus spricht sie mittels attraktiver Prämien den Nutzengedanken der Adaptiv-Pragmatischen Mitte und den Spaßfaktor der Hedonisten an – eben jene Sinus-Milieus, bei denen das Zuwachspotenzial am stärksten verortet ist. „Klimaschutz und Recycling sind zur gemeinsamen Aufgabe unserer Generation geworden – daher ist es so wichtig, Abfalltrennung in allen sozialen Lagen und Lebensstilen zu verankern“, erklärt Hauke.

Recheis - Partner der ersten Stunde

Recheis, Marktführer bei Nudeln in Österreich, ist Partner der ersten Stunde beim neuen „Sammel- und Recycling Projekt“ von ARA und Saubermacher. Mit der App „Digi-Cycle“ wird richtiges Sammeln und Trennen einfacher gemacht. Damit jede Verpackung in den Kreislauf zurückfindet, stellt Digi-Cycle die Trennhinweise für alle Recheis Produkte digital zur Verfügung.

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geschrieben am

05.02.2023