Amazon: österreichische Kunden sind wichtig
Wie kann man in Österreich mit Amazon sein Geschäfte aufbauen? „Sehr einfach und ohne große Investitionen“, wenn man den Amazon-Verantwortlichen in Österreich lauscht. Marlene Schöllhuber ist seit 2020 Country Lead, sie wird tatkräftig von Miriam Enzi, Regionalleiterin von Amazon Logistics in Österreich unterstützt.
Seit vielen Jahren vor Ort in Österreich
Der Marketplace ist ein wichtiger Teil von Amazon. Vier Verteilzentren (drei in der Umgebung von Wien, eines in Kärnten), das AWS Büro in Wien und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Graz sind die stationären Niederlassungen des weltweit tätigen Unternehmens. 1998 fand die erste Bestellung eines österreichischen Kunden bei Amazon.de statt, 2002 hat der Marktplatz gestartet und seit sieben Jahren ist man nun eben mit den Niederlassungen vor Ort. Miriam Enzi: „Hierzulande gibt es vier Verteilzentren, von denen sich die Bestellungen auf den Weg zu den Kundinnen und Kunden machen. Wir haben hier ein tolles Team und an unserem jüngsten Standort in Klagenfurt rund 40 Mio. Euro investiert.“ Seit der Eröffnung des ersten Standorts in Österreich im Jahr 2016 hat Amazon über 525 Mio. Euro investiert, 2022 waren es alleine knapp 200 Mio. Euro.
Mehr als 60% der bei Amazon verkauften Produkte kommt von KMUs. Sie bieten eine breite Produktvielfalt an und verkaufen diese mit Amazon auch ins Ausland. „Das ist für die Unternehmen eine wirkliche win-win-Situation“, so Schöllhuber. Beste Beispiele sind ACE und auch claro, die mit Amazon schon lange nicht mehr nur Österreich beliefern, sondern die Möglichkeit genutzt haben, in die Welt hinauszugehen. 2500 Verkaufspartner sind bei Amazon in Österreich gelistet, 2022 erreichten ihre Exporte einen Umsatz von 550 Mio. Euro. Das ist eine Steigerung zu 2021 um 10%. Insgesamt konnten die Verkaufspartner von Amazon in Österreich rund 20 Millionen Produkte absetzen.
Quick Start Online
Immer mehr Unternehmen nutzen den E-Commerce – oft als Teil einer Multichannel-Strategie - als zusätzlichen Vertriebskanal, um ihre Umsätze zu steigern. Und speziell für die internationale Expansion bieten Marktplätze wie der Amazon Marketplace niederschwellige Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen, wie auch Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich, betont: „In Zukunft wird es verstärkt um eine smarte Verschränkung des stationären Geschäfts mit dem Online-Handel gehen. Beide Kanäle haben ihre Berechtigung und finden ihre Kunden. Wenn man als Handelsunternehmen (auch) online verkauft, bringt das natürlich viele Herausforderungen, aber auch enorme Chancen. Gerade wenn man klein startet, können Marktplätze ein guter Einstieg sein und die Möglichkeit bieten, international zu verkaufen. Das Fenster in die Welt ist riesengroß.“
Gemeinsam mit der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich und vielen weiteren Partnern hat Amazon deshalb das Wissensportal Quickstart Online geschaffen. Hier gibt es kostenlos und völlig frei zugänglich für alle Interessierten umfassendes Know-how, das für den Auf- oder Ausbau eines digitalen Standbeins nötig ist. Das Wissen wird in Form von Webinaren, Videos, Broschüren und 1:1-Coachings vermittelt. „Quickstart Online ist eine von vielen Initiativen von Amazon zur Unterstützung von KMUs, für die wir in Europa alleine 2022 mehr als 8 Milliarden Euro investiert haben. So können wir besonders kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, ihre Effizienz zu steigern und einfach zu expandieren. Seit April geht das sogar mit nur zwei Klicks“, erklärt Markus Schöberl, Director Seller Services, Amazon Marketplaces für Deutschland und Österreich: „Denn mit dem Start unseres sogenannten European Expansion Accelerators können bestehende Verkaufspartner ihre Produkte innerhalb von drei Geschäftstagen auf allen unseren EU-Marktplätzen anbieten. Zum Vergleich: Zuvor hat dieser Prozess pro Marktplatz etwa 45 Tage gedauert.“
Regionale Unterschiede
KMUs aus ganz Österreich nutzen Amazon als Vertriebskanal. Salzburg weist mit seinen über 150 KMUs, die bei Amazon verkaufen, das stärkste Wachstum bei Exportumsätzen im österreichischen Bundesländervergleich auf. Mit insgesamt rund 70 Millionen Euro haben diese, verglichen mit dem Jahr 2021, um mehr als 25 % zugelegt. Ebenfalls stark haben sich die Exporte der KMUs in der Steiermark und in Vorarlberg entwickelt. Die internationalen Verkäufe der über 300 steirischen KMUs sind um mehr als 20 % auf rund 70 Millionen Euro gestiegen. Ebenfalls um über 20 % haben die Exportumsätze der über 100 KMUs aus Vorarlberg, die bei Amazon verkaufen, zugenommen.
Im Städtevergleich bleibt die Bundeshauptstadt Wien in absoluten Zahlen auf dem ersten Platz. Mehr als 600 Wiener KMUs erwirtschafteten 2022 über 150 Millionen Euro an Exportumsätzen. Dahinter liegen die Städte Graz und Linz mit jeweils mehr als 150 KMUs, die den Amazon Marketplace nutzen. Während Grazer KMUs Exportumsätze von mehr als 20 Millionen Euro erwirtschaftet haben, fiel das Wachstum bei den Linzer KMUs besonders deutlich aus. Sie konnten die Exporte um mehr als 55 % auf rund 25 Millionen Euro ausbauen. Über 140 KMUs, die in Salzburg angesiedelt sind, haben ihre Exporte auf über 30 Millionen Euro gesteigert, was einem Wachstum von mehr als 30 % entspricht.
Prime day war ein Erfolg
Der erste Tag des Prime Day, der 11. Juli, war der größte Verkaufstag in der Unternehmensgeschichte. Im Laufe des zweitägigen Shopping-Events kauften Prime-Mitglieder weltweit mehr als 375 Millionen Artikel und sparten bei Millionen von Angeboten im gesamten Amazon-Shop mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar, was dazu beitrug, dass es das größte Prime Day-Event aller Zeiten war. Der Prime Day 2023 war auch die größte Prime Day-Veranstaltung aller Zeiten für unabhängige Verkäufer, deren Umsatzwachstum im Amazon-Store das Amazon-Einzelhandelsgeschäft übertraf.
Amazon und Nachhaltigkeit
Als Unternehmen in der Größe und Bedeutung von Amazon steht Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten an erster Stelle. Es beginnt mit der regionalen Fokussierungen, geht über die Herstellung erneuerbarer Energien, den Retourenverkauf, in dem zurückgesandten Waren ein zweites Leben gegeben wird, und auch in der Minimierung und eventuellen Wiederverwendung von Verpackungen. Zum aktuellen Nachhaltigkeitsthema „Lieferkette“ sagt eine Amazon Sprecherin: „Wir haben Lieferkettenstandards, die die Anforderungen und Erwartungen an unsere Lieferanten, ihre Lieferketten, und an Verkaufspartner, die Produkte in unseren Stores anbieten, klar definieren.“