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30 Jahre EU-Binnenmarkt: Amazon Studie zeigt Optimierungspotenzial

Amazon: Bürokratisierung zermürbt Handel

Der Großteil der österreichischen KMU empfindet die Verwaltungsverfahren und Regulatorien des EU-Binnenmarktes als Handelshemmnis und fordert konkrete Änderungen.

Nach 30 Jahren EU-Binnenmarkt gibt es nach Ansicht der KMUs, die über Amazon ihre Ware verkaufen, doch noch etliches Optimierungspotential. Der Großteil der österreichischen KMU empfindet die Verwaltungsverfahren und Regulatorien des EU-Binnenmarktes als Handelshemmnis und fordert konkrete Änderungen. Möglichkeiten der Optimierung gibt es vor allem in puncto Entbürokratisierung und Digitalisierung: z.B. durch die Einführung einer einheitlichen Umsatzsteuer- Identifikationsnummer und die Vereinfachung grenzüberschreitender Zahlungen. 11 konkrete Forderungen, den EU Binnenmarkt zu optimieren. Die Maßnahmen umfassen den weiteren Abbau bürokratischer Hürden, verstärkte Durchsetzung bestehender Binnenmarktvorschriften, Harmonisierung (beispielsweise in Form von einheitlichen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern), mehr Raum für digitale Lösungen – sowohl in der Verwaltung als auch auf Produktebene (z. B. digitale Produktlabels) und die Förderung von klimafreundlichen Waren und Dienstleistungen.

„Wir merken in der täglichen Zusammenarbeit mit unseren Verkaufspartnern, dass sie durch die Vielzahl an europäischen Regulierungen und die mangelnde Harmonisierung in den Mitgliedstaaten vor Herausforderungen gestellt werden. Wir orientieren uns eng an den Vorgaben der Behörden, um den Verkaufspartnern das Verständnis der Anforderungen zu erleichtern und Hilfestellung zu leisten, mit eigenen Lösungen und Teams sowie mit einem Netzwerk an Dienstleistern, das bei der Einhaltung der Registrierungs- und Meldepflicht helfen kann. Verkaufspartner sind überaus wichtig für Amazon und unsere Kund:innen und wir werden sie auch weiterhin dabei unterstützen, die bestehenden Vorgaben zu erfüllen.“
Markus Schöberl, Director Amazon Marketplace für Österreich und Deutschland

Beinahe 90 % der befragten KMU aus Österreich sind der Meinung, dass eine verstärkte Nutzung digitaler Tools und Anwendungen ihrem Unternehmen helfen kann, mehr auf dem Binnenmarkt zu verkaufen. Als Voraussetzung nennen sie Maßnahmen wie eine verbesserte digitale Infrastruktur, mehr digitale öffentliche Dienstleistungen, sowie einen größeren Pool an verfügbaren Fachkräften. Die Unternehmen nennen mehrere politische Stellschrauben, die zum Abbau regulatorischer Hindernisse beitragen können – häufig durch den Einsatz von digitalen Anwendungen. 91 % der Befragten verweisen auf die Vereinfachung von Verwaltungsverfahren und mehr als die Hälfte dieser KMU ist überzeugt, dass diese Maßnahme ihnen dabei helfen würde, mehr Geschäfte über den Binnenmarkt zu tätigen.

KMU im Binnenmarkt

KMU erwirtschaften aktuell annähernd 60 % der heimischen Wirtschaftsleistung und tragen zu 65 % der Gesamtbeschäftigung in Österreich bei[1]. Für sie hat sich der europäische Binnenmarkt als Fundament für Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg erwiesen: Die durch die Schaffung des EU-Binnenmarkts erfolgte Standardisierung und regulatorische Harmonisierung ermöglichte es KMU, ihr  Exportgeschäft auszubauen und Zugang zu europäischen Wertschöpfungsketten zu erhalten. Mittlerweile beträgt der Anteil der KMU an den österreichischen Gesamtexporten rund 40 %, wobei annähernd 80 % der KMU-Exporte auf den Binnenmarkt entfallen. Auch über den Amazon Marketplace exportieren österreichische KMU den Großteil ihrer Waren in andere EU-Mitgliedstaaten. 2022 erzielten die 2.500 heimischen Verkaufspartner in Summe 550 Millionen Euro an Exportumsätzen – davon betrafen rund 465 Millionen Euro Exporte innerhalb der EU (85 %).

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geschrieben am

25.10.2023