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Peter Hamedinger und Christina Mutenthaler-Sipek begrüßen die Vortragenden auf dem AMA Milchforum.

AMA Milchforum: Stärkung der Branche

Das allumfassende Thema ist Wertewandel, vor allem bei tierischen Produkten. Auch in der Milchwirtschaft gibt es einen Transformationsprozeß.

Erstmals in der Geschichte der heimischen Milchwirtschaft arbeiten die AMA Marketing und die Milchverarbeiter Österreichs - kurz MVÖ und früher VÖM- zusammen. Die Zusammenarbeit präsentierten am AMA Milchforum MVÖ Präsident Helmut Petschar und AMA Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek. Vor allem bei neuen AMA Gütesiegel Modul „Tierhaltung Plus“ will man zusammenarbeiten, weil es immer wichtiger wird, auf das Tierwohl zu setzen. Vielleicht sieht die MVÖ auch deshalb Handlungsbedarf, weil etwa die Gmundner Molkerei (zur deutschen Jäger Molkerei gehörend) aus der MVÖ ausgetreten ist. Konkret entschied man sich bei der Gmundner Molkerei gegen das neue Siegel-Modul und könne es nicht mittragen. Aber: für die Zukunft ist es enorm wichtig. Nur mit einer Transparenz beim Tierwohl, den Haltungsformen und allen Faktoren, die die Kuh betrifft, wird es in Zukunft weitergehen können. Die Milchwirtschaft hat aber eine große Chance vor sich, wenn sie eine Transformation durchlebt. 

Schon heute ist man mit Bio-Milch, Heumilch und Tierhaltung Plus auf einem richtigen Weg. Natürlichkeit der Lebensmittel wird immer wichtiger. Die Zukunft der Milchwirtschaft in Österreich und Europa wird stark von Nachhaltigkeit, technologischen Innovationen und sich ändernden Verbraucherpräferenzen geprägt sein. Die Bauern der Zukunft werden hochqualifizierte Fachkräfte sein, die moderne Technologien einsetzen, um umweltfreundlicher und effizienter zu wirtschaften. Die Verbraucher werden verstärkt nach Produkten verlangen, die sowohl gesund als auch nachhaltig produziert sind, und die Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Milchproduktion wird von zentraler Bedeutung sein.

 

Der Bauer der Zukunft wird ein Mix aus traditionellem Wissen und modernster Technologie sein. Landwirte werden verstärkt auf moderne Technologien zurückgreifen, um die Effizienz und Nachhaltigkeit ihrer Betriebe zu verbessern. Kontinuierliche Weiterbildung und der Austausch von Wissen werden entscheidend sein, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten. Viele Bauern werden ihre Einkommensquellen diversifizieren, indem sie beispielsweise auf Tourismus, Direktvermarktung oder erneuerbare Energien setzen.

 

Trends im Milchkonsum

  1. Rückgang des Kuhmilchkonsums:

    • Es gibt einen deutlichen Rückgang im Konsum von Kuhmilch. Dies ist zum Teil auf gesundheitliche Bedenken, Umweltschutzüberlegungen und ethische Bedenken gegenüber der Tierhaltung zurückzuführen.
  2. Zunahme pflanzlicher Milchalternativen:

    • Der Konsum von pflanzlichen Milchalternativen wie Sojamilch, Hafermilch, Mandelmilch und Reismilch hat stark zugenommen. Verbraucher suchen nach laktosefreien und veganen Alternativen, die zudem oft als umweltfreundlicher angesehen werden.
  3. Bewusstsein für Nachhaltigkeit:

    • Viele Konsumenten legen zunehmend Wert auf nachhaltige und biologische Produkte. Dies betrifft sowohl Kuhmilch als auch pflanzliche Milchalternativen. Biologische Milchprodukte und Produkte mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck sind gefragt.
  4. Gesundheit und Ernährung:

    • Gesundheitstrends beeinflussen den Milchkonsum erheblich. Menschen achten mehr auf ihre Ernährung und suchen nach gesünderen Alternativen. Laktosefreie Milchprodukte sind beispielsweise für Menschen mit Laktoseintoleranz wichtig geworden.
  5. Innovative Milchprodukte:

    • Der Markt für Milchprodukte hat sich diversifiziert. Neben traditioneller Milch gibt es nun eine Vielzahl an angereicherten Milchprodukten, wie z.B. Milch mit zusätzlichem Kalzium oder Vitaminen, und auch funktionelle Milchprodukte, die probiotische Vorteile bieten.
  6. Regionale und lokale Produkte:

    • Ein weiterer Trend ist die Unterstützung von regionalen und lokalen Milchproduzenten. Verbraucher schätzen die Transparenz und die Qualität der Produkte, die von kleinen, lokalen Betrieben stammen.
  7. Preisbewusstsein:

    • Trotz der Trends hin zu nachhaltigen und hochwertigen Produkten spielt der Preis weiterhin eine wichtige Rolle im Konsumverhalten. Preisbewusste Verbraucher greifen oft zu günstigeren Alternativen, was sich auch auf den Milchkonsum auswirkt.

 

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geschrieben am

07.06.2024