AMA-Lukullus 2024 verliehen
In der Grazer Helmut List Halle war in den letzten Tagen einiges los: am Mittwoch wurde der AMA-Lukullus vergeben und am Donnerstag der AMA-Käsekaiser. Für die Branchen, die ja beide von regionalen Betrieben getragen und vorangetrieben werden, sind die Auszeichnungen von besonderer Bedeutung. Die verarbeitende österreichische Frisch-Industrie ist von sehr vielen Faktoren abhängig: dabei zählen an den jeweiligen Enden der Wertschöpfungskette die bäuerlichen Betriebe einerseits und der Handel andererseits eine große (Kosten)-Rolle.
Gerade in der Fleischbranche geht es rund zu: Diskussionen um Preise erreichen einen Höhepunkt, die vegane und vegetarische Trendbewegung kratzt am Image und dem Bauernsterben in dem Bereich kann man regelrecht zusehen. Umso erfreulicher ist es, wenn mit dem AMA-Lukullus die Besten der Besten in der Fleischbranche ausgezeichnet wurden.
Eines noch: spannend und neu ist die starke – wenngleich wohlverdiente – Präsenz der Handels-Eigenmarken. Zählt man „Eins und Eins“ zusammen, so weiß man als Experte in der Fleischbranche, wohin der Weg gehen wird, was es für die Betriebe nicht einfacher macht.
Der AMA-Lukullus
Dieser Preis würdigt die besten AMA-zertifizierten Fleischerzeugnisse, herausragende Leistungen und vorbildliche Projekte zur Verbesserung der Fleischqualität sowie der Verkaufsgeschäfte, die sich besonders für Regionalität und Qualität einsetzen. Darüber hinaus wurde auch ein AMA-Lukullus für den besten Direktvermarkter und die beste Manufaktur im Programm AMA GENUSS REGION vergeben. Den Lukullus für AMA-zertifizierte Fleischerzeugnisse gibt es heuer zum zweiten Mal. Am Wettbewerb nehmen ausschließlich Produkte teil, die den Kriterien des AMA-Gütesiegels oder des AMA-Biosiegels entsprechen. In einem vierstufigen Prozess werden die AMA-Lukullus-Preisträger gewählt. Das Besondere daran: die Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden am Ende, wer den Preis mit nach Hause nimmt. 116 Personen verkosteten Frankfurter, Wiener Würstel und Schinkenspeck und ermittelten das beste Produkt je Kategorie.
Die Sieger
In der Kategorie „Beste AMA-zertifizierte Frankfurter-Würstl“ konnte sich die Tann-Frankfurter der Tann Graz den Sieg holen. Sowohl die Länge und Krümmung, als auch das Kaliber entsprachen den Idealvorstellungen der Konsumentinnen und Konsumenten. Explizit angemerkt wurde die Rauchfarbe der Würstl und der knackige Biss, der für Frankfurter so typisch ist.
In der Kategorie „Beste AMA-zertifizierte Wiener“ freut sich die Wiesentaler „Original Wiener“ von Lidl, hergestellt von Radatz in Neu Erlaa, über die Auszeichnung. Bei der Verkostung schätzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem den Geschmack und die feine Würzung.
In der Kategorie „Bester AMA-zertifizierter Schinkenspeck“ heißt der Preisträger heuer „Nordtiroler Schinkenspeck g.g.A. von Handl/Tyrol. Beim Tiroler Schinkenpeck g.g.A. - also mit einer geschützten geografischen Angabe - wurde das frische mildrauchige Aroma, der mildwürzige Geschmack, das ansprechende Schnittbild sowie die optimale Konsistenz gelobt.
Bereits zum 14. Mal wurde heuer im Rahmen der Austrian Meat Awards-Gala auch der AMA-Lukullus an die besten Fleisch- und Wurstabteilungen des Lebensmitteleinzelhandels vergeben. Insgesamt haben sich knapp 40 Geschäfte in fünf Kategorien qualifiziert. Bei den Finalisten erfolgten mehrfach unangemeldete Storechecks. Eine 20-köpfige Expertenjury beurteilte im Anschluss 13 Bereiche und 111 Einzelkriterien je Geschäft. Der Schwerpunkt lag diesmal bei der Fachkompetenz des Verkaufspersonals und dem Verkaufsakt.
Die Sieger und somit Lukullus-Preisträger sind Billa Stegersbach (bis 900 m2), Spar Gourmet Fleischmarkt Wien (bis 2000 m2) und Billa Plus Eggenberg (über 2000m2).
Der AMA-Lukullus für den besten AMA GENUSS REGION Direktvermarkter geht an die Jaga´s Steirerei.Am Hof in der Südsteiermark werden Fleisch- und Wurstwaren von den eigenen Schweinen sowie Brot und Germspeisen produziert.
Die Auszeichnung in der Kategorie Manufaktur bekommt die Keusch Fleischvertriebs GesmbH aus St. Georgen am Ybbsfelde. Seit 1993 verarbeitet der Fleischerbetrieb Rind-, Schweine-, und Kalbfleisch aus hauseigener Schlachtung. Die Produktpalette reicht vom Frischfleisch, Wurst, Schinken, Selchwaren bis zu diversen Convienence-Produkten wie Fleischknödel oder Gulasch.
AMA-Lukullus für Leistungen und Projekte
Der AMA-Lukullus für Leistungen und Projekte geht heuer an „Kalb Rosé Austria“, „Fair zum Tier“ und Mühlenhof Duroc.
„Kalb Rosé Austria“ ist ein Qualitätskalbfleisch-Programm der Arbeitsgemeinschaft Rind (ARGE Rind). Das Fleisch stammt von bis zu sieben Monate alten Kälbern und ist deshalb dunkler als übliches Kalbfleisch. Mit diesem Projekt werden derzeit mehr als 5.000 Lebendkälberexporte vermieden und der Import von Kalbfleisch verringert.
Das Projekt „Fair zum Tier“ von Rewe ist ein Programm mit hohen Tierwohl-Standards und gilt für alle Tierkategorien. 148 Billa Plus- und 48 Billa-Filialen bieten das Fleisch mit Tierwohl-Standard 100 an.
Die beiden Landwirte Werner Pail und Johann Lorber führen gemeinsam den Mühlenhof Duroc in der Steiermark. Der Betrieb gilt als Pionier in Sachen Tierwohl-Haltung bei Schweinen. Das Fleisch wird bei Spar und Steirerfleisch vermarktet.