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Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Norbert Totschnig, AMA-Marketing GF Christina Mutenthaler-Sipek, AMA-Marketing Aufsichtsratsvorsitzender Lorenz Mayr, AMA-Vorständin Lena Karasz, AMA-Vorstandsvorsitzender Günter Griesmayr, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger.

AMA Forum: Es braucht Verbündung

Bashing auf ganze Berufsstände ist heute keine Seltenheit mehr: Handel, Bauern, aber auch die Politik. Innerhalb des heurigen AMA Forums wurde zu mehr „Miteinander“ aufgerufen.

In Deutschland protestieren die Bauern, in Österreich sind sie – genauso wie der Handel – Zielscheibe so mancher aggressiven Berichterstattungen, die sich in den sozialen Medien fortpflanzen. Über Bashing von Politikern und Regierung muss man ohnehin keine Worte verlieren. Was dabei immer mehr in Vergessenheit gerät, ist, welchen WERT die Arbeit der besagten Protagonisten hat. Die Arbeit eines Landwirts trägt nicht nur maßgeblich zur Versorgung der Bevölkerung bei, es wird auch die Landschaft gepflegt. Der Handel inklusive der Zulieferindustrie steht ebenfalls für Versorgung und treibt nachhaltige Gedanken voran. Und nicht zuletzt: so manche Regierungsmitglieder stehen für ihr Klientel ein, komme was wolle. In diesem Sinne appelliert Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig am AMA Forum 2024: „Es braucht mehr Verbündung“!

AMA Forum mit starker Ausrichtung

Es ist das zweit AMA Forum unter der Leitung von AMA-Marketing-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek. Ihre Strategie „WERT(E)WANDEL“ und Wert(e)volle Zukunft“ im Dialog zu leben ging schon ein großes Stück weit auf. Rund 1000 Personen verfolgten über Live-Stream oder vor Ort die Veranstaltung – ein starkes Zeichen. Die verantwortlichen Vertreter der Bauernschaft, wie LWK-Präsident Josef Moosbrugger, sehen die AMA als Brückenbauer in der realen Welt. Die Betonung auf real ist deshalb umso wichtiger, weil es genau diese Realität braucht, um den Beruf und die Arbeit der Bauern nicht zu beschönigen, aber auch nicht zu verteufeln. Real eben!

Weit mehr als 40.000 Betriebe sind in das System AMA Gütesiegel miteingebunden. Für sie alle gilt ausnahmslos: „Das AMA Gütesiegel hat einen Wert und der extreme Wandel hin zu „billig“ ist nicht die Strategie, um weiterhin bestehen zu können.“ Das AMA Gütesiegel hat einen Wert, wo sich Landwirte einbringen können.

Minister Norbert Totschnig will im Mai 20224 jene Pläne präsentieren, die in diversen Fokusgruppen rund um die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich ausgearbeitet wurden und werden. In diese Strategien spielt die AMA eine große Rolle – einmal mehr als Brückenbauer zwischen Landwirt, Industrie, Handel und Konsumenten. „Man muss die Welt nicht vor den Bauern schützen“, so die Vertreter unisono. Aufgrund der heftigen Regulatorik und auch des zeitweisen Bashings sitzt der Frust den Bauern tief im Nacken. Wenn man nicht gegensteuert, werden immer mehr Bauern ihre Tätigkeiten niederlegen und damit ist den Importen agrarischer Produkte aus dem Ausland Tür und Tor geöffnet. Alle sind sich einig: in die Landwirtschaft muss wieder investiert werden.

Im Essen spiegelt sich der gesellschaftliche Wandel wider

Daniel Anthes, Zukunftsforscher, brachte es auf den Punkt: die Trends beim Essen und Trinken werden in Zukunft noch vielfältiger sein, aber eines wird mit Sicherheit stärker: der Wunsch nach regionalen Produkten, nach Neoökologisierung, Gesundheit, Verbindung und Individualisierung. Denn: 1/5 der Food Emissionen basiert auf dem Transport der Lebensmittel. Das kann man durch die Verfügbarkeit von regionalen Lebensmitteln gut verhindern. Das Stichwort Transparenz bekommt somit eine noch stärkere Bedeutung.

Die Lenkungsgruppe der Zukunftsdialoge, die aus erfahrenen Experten besteht, stellte einen 10 Punkte Katalog vor: Man entwickelt ein Format, um mit den relevanten Akteuren der Wertschöpfungskette in einen offenen und zukunftsorientierten Dialog einzusteigen. Diese brisanten Themen stehen auf der Agenda und sind in laufender Entwicklung. Michael Scheuch-Schmid von AMA Marketing ist am letzten Stand und gibt gerne Auskunft. Fakt ist, AMA Marketing wird sich den Dialogpartnern noch viel stärker öffnen müssen.

  1. Qualitätsstufen im Gütesiegel für tierische Produkte zur Differenzierung
  2. Kreislaufwirtschaft und flächengebundene Tierhaltung
  3. Europäische und gentechnikfreie Futtermittel
  4. Anpassung der Kontrollintervalle: Jährliche Kontrollen risikobasiert
  5. Steigerung der Bewegungsfreiheit
  6. Verpflichtende Mitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst
  7. Digitalisierung & Vernetzung des System- und Kontrollmanagements
  8. AMA-Gütesiegel für rohstoffnahe, pflanzliche Verarbeitungsprodukte
  9. Strategieentwicklung für das AMA-Biosiegel
  10. Intensivierung der Interaktion mit der Landwirtschaft

Die Maßnahmen und Aktivitäten der AMA Marketing

Stillstand ist keine Lösung, man muss sich entwickeln. Ebenfalls keine Lösung ist es nur in der Vergangenheit das Gute zu suchen, denn die Zukunft zeigt, dass sich Landwirtschaft, Handel und Konsumenten verändern. Man kann den Dialogpartnern mitgeben: Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

In diesem Sinne stehen die Maßnahmen der AMA Marketing unter großen Säulen: man will Taktgeber, Kommunikationshaus, sowie Partner sein. Die Steigerung der Wertigkeit des AMA Gütesiegels, das 2023 30 Jahre alt wurde, steht ebenfalls im Zentrum.

LEBENSMITTEL im Mittelpunkt der Maßnahmen, produktübergreifende Informationen und eine erhöhte Sichtbarkeit der Branchen-Aktivitäten liegen den Verantwortlichen am Herzen. Dass die Zielgruppen jünger werden sollen, liegt auf der Hand. Die Kampagne „HALTUNG.AT“ wird weiter vorangetrieben und beschönigt nicht, sondern zeigt die reale Welt der Landwirtschaft in Österreich. Mit den richtigen Kommunikationsmaßnahmen wird man seitens der AMA Marketing die „Aufklärung“ weiter pushen.

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geschrieben am

18.01.2024