AMA: Agrarischer Außenhandel
Im ersten Halbjahr 2023 gibt es ein wertmäßiges Export-Plus von 9,0 Prozent im Agrarsektor. Das heißt, mit heimischen Waren wurde im Ausland mehr Ertrag erzielt als im Vorjahr. Mengenmäßig wurden weniger Produkte gehandelt, der Preis der exportierten und importierten Handelswaren stieg deutlich an. Spitzenreiter bei den Exportländern ist und bleibt Deutschland. Auch die in ein paar Tagen startende ANUGA in Köln trägt einiges zur Bekanntheit bei. Gerade hier wird die AMA Marketing mit der Lebensmittelindustrie gemeinsam die Kampagne „Land der Berge“ weiter forcieren. Die AMA-Marketing ist bereits zum fünfzehnten Mal dabei und präsentiert unter der Marke „Land der Berge“ das Angebot von 14 Ausstellern aus der Milchbranche. Von Käse über Joghurt bis zu neuen Innovationen werden die Aussteller das breite Spektrum der Milchproduktion demonstrieren. „Der Auftritt bei der ANUGA ist für uns besonders wichtig, weil wir hier unser Angebot internationalen Großverbrauchern, Handelsketten, Systemgastronomen und Fachbesuchern präsentieren können“, sagt AMA Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek.
Die Warengruppen im Detail
Vor allem die Nachbarländer sind aufgrund der geografischen Nähe bedeutende Zielmärkte. Eine sehr positive Entwicklung gibt es wertmäßig mit Deutschland, ebenfalls bedingt durch die steigenden Preise. Damit bleibt Deutschland weiterhin der wichtigste Exportmarkt für Österreich und liegt mit einem Anteil von wertmäßig 37 % im Agrarbereich an erster Stelle. Nach Deutschland wurden Agrarwaren im Wert von 3,15 Milliarden Euro exportiert, das entspricht einem Plus von 12,7 %. Mengenmäßig wurde um 2,2 % weniger exportiert sowie um 3,3 % weniger importiert. Seit dem Jahr 2020 ist die Außenhandelsbilanz mit Deutschland positiv. Nach Deutschland werden vorwiegend Fleisch und Fleischzubereitungen, Käse, Milch und Backwaren exportiert.
Auch in den Regalen internationaler Supermärkte finden sich zahlreiche Lebensmittel aus Österreich. 87,7 % des kompletten Agrarsektors wurden im ersten Halbjahr 2023 wertmäßig in Europa abgesetzt. Konkret werden heimische Produkte neben dem Hauptmarkt Deutschland vor allem auch nach Italien, Ungarn und in die Schweiz exportiert.
Mengenmäßig positive Entwicklungen im Export gab es im ersten Halbjahr 2023 unter anderem bei Rindfleisch (plus 11,5 %) und Schweinefleisch (plus 6,8 %). Wertmäßig gibt es bei Rindfleisch ein Plus von 12,7 % und bei Schweinefleisch ein Plus von 23,3 %. Käse wurde im Wert von 471,8 Millionen Euro exportiert. Das ist ein Plus von 10,4 %, mengenmäßig gibt es jedoch ein Minus von 5,6 %, der Exportwert pro Kilogramm stieg auf 5,37 Euro (plus 17 %).
Hervorzuheben ist, dass sich der Export von Obst und Gemüse wertmäßig und mengenmäßig gut entwickelte wenngleich in diesem Bereich naturgemäß deutlich mehr eingeführt wird. Bei den pflanzlichen Warengruppen stieg im Zeitraum Jänner bis Juni 2023 der Exportwert von Gemüse um 41,6 % und von Obst um 10,2 %. Der Export dieser Produkte nach Deutschland stieg wertmäßig um 25,6 % und mengenmäßig um 20,3 %. Darunter sind auch ausländische Produkte, die zwischengehandelt werden, jedoch erzielten zudem einige heimische Erzeugnisse wie Zwiebeln, Karotten, Tomaten und Äpfel deutliche Exportzuwächse.
Künftig beschäftigt sich die AMA-Marketing auch mit dem Getreidemarkt. Mit der Einführung des AMA-Gütesiegel Programms für Getreide wird die Herkunft der verwendeten Rohstoffe nun bis zu den Landwirtinnen und Landwirten, sozusagen dem ersten Glied der Wertschöpfungskette, nachvollziehbar und transparent gemacht. Dieser Sektor macht 15,5 % der österreichischen Agrarexporte aus. Im Bereich der Getreideprodukte legte der Exportwert von Müllerei-Erzeugnissen (plus 26,1 %) und Backwaren (plus 15,1 %) zu. Der Exportwert von Getreide ging hingegen wertmäßig um 15,3 % zurück.