e-commerce braucht Gase
Was kaum jemand weiß, außer er beschäftigt sich intensiv mit Lebensmittelproduktion: Gase sind unverzichtbar in der Herstellung von Lebensmitteln, dic auch noch haltbar sein müssen. retailreport.at hat dazu bei AirLiquide nachgefragt und Thomas Plhak, Leiter Vertrieb Food & Pharma Air Liquide Austria hat geantwortet.
retailreport.at: Können sie eine Kurzzusammenfassung geben, warum Gase für die Food-Industrie so wichtig sind?
Thomas Plhak: Lebensmittel sollen frisch, gesund und hochwertig sein - und gut schmecken. Die Lebensmittelgase von Air Liquide tragen einen wichtigen Teil dazu bei, die Qualität von hochwertigen Lebensmitteln zu erhalten. Wir bieten unseren Kunden nicht einfach nur Gase an, sondern individuell konzipierte und durchdachte Lösungen, die ökonomisch, ökologisch und organisatorisch gewinnbringend sind.
Welche großen Bereiche arbeiten mit den Gasen von Air Liquide?
Angefangen vom schonenden Frosten empfindlicher Lebensmittel und ihrem Verpacken unter Schutzgas bis hin zur Gewächshausdüngung und der pestizidfreien Druckentwesung geschütteter Güter begleiten unsere Gase viele Zweige der Lebensmittelindustrie. Die großen Schwerpunkte liegen in der Versorgung von Getränkeherstellern mit Kohlendioxid (Karbonisierung der Getränke) bzw. Versorgung von Firmen mit tiefkaltem Stickstoff zum schnellen Tiefkühlen/ Schockfrosten von Convenience food. Jedoch: jeder Kunde ist anders und kein Produkt gleicht einem anderen - das macht unseren Job so interessant.
Welche Vorteile bringen die Gase? Welche Innovationen hat man in den letzten Jahren damit entwickelt, wie etwa Airpack von Kellys
Gesund, hochwertig, einfach in der Zubereitung, verzehrfertig und leicht aufzubewahren – so wünschen sich die Verbraucher Lebensmittel von heute. Beim Verpacken mit der richtigen Schutzgasatmosphäre werden physikalische, chemische, enzymatische und mikrobielle Verderbsprozesse verzögert. Das Ergebnis: längere Frische,Farbstabilität, Formstabilität kommt dem Verbraucher und Produzenten zu gute. Beim Tiefkühlen von Lebensmittel läuft der Prozess mit -196°C kaltem Stickstoff sehr schnell ab, das schont das Produkt und bewahrt die Qualität.
Welche Innovationen wird die Zukunft bringen? Worauf darf sich die Food-Branche einstellen?
In naher Zukunft sehe ich e-commerce und die Lieferung von Frische und TK Waren als eine der Herausforderungen. Trockeneis ist hier eine gute, flexible Lösung für die Transportkühlung mit der wir in Zukunft verstärkt arbeiten wollen, hier sind einige Innovationen von kleinen bis hin zu großen Systemen unterwegs. Aber auch für Sauerstoffanreicherung in Substratlösungen beim Gemüsenanbeau oder bei der Herstellung von feinsten Pulvern aus Fetten die in unzähligen Produkten Anwendung finden gibt es spannende neue Technologien.
Wo wird für die Food-Branche geforscht?
Der Konzern betreibt unter anderem nahe Paris das i-Lab -das Innovationslabor von Air Liquide. Ziel des i-Lab ist es, neue Märkte durch einen benutzerzentrierten Ansatz zu erschließen, zu testen und zu beschleunigen. In Düsseldorf haben wir mit dem Air Liquide Technology Center eine toll ausgestattete Ressource um Versuche im Pilotmaßstab direkt umsetzen zu können und von kryogenem Kaltmahen bis hin zu Fettkristallisation Vieles zu testen. Lokal in Österreich gibt es laufenden und geplante Projekte mit unseren Kunden um Technologien zu verbessern und Anwendungen zu optimieren.
Als Überblick: wie ist Air Liquide aufgestellt? Welche Daten und Fakten können Sie mir bitte geben?
Air Liquide ist ein Weltmarktführer bei Gasen, Technologien und Services für Industrie und Gesundheit. Mit rund 65.000 Mitarbeitern in 80 Ländern versorgen wir mehr als 3,5 Millionen Kunden und Patienten. Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff sind kleine Moleküle von grundlegender Bedeutung für das Leben, für die Materialwirtschaft und den Energiesektor. Sie stehen für das wissenschaftliche Fachgebiet von Air Liquide und sind seit der Gründung im Jahr 1902 das Kerngeschäft des Unternehmens. Der Umsatz der Air Liquide Gruppe belief sich 2017 auf 20,3 Mrd. €. Hiervon entfielen mehr als 40 % auf Lösungen zum Schutz von Leben und Umwelt. Air Liquide ist an der Euronext-Börse in Paris (Abteilung A) notiert und im CAC40-Index, im EURO STOXX 50 sowie im FTSE4Good vertreten. In Österreich konnten wir 2017 einen Umsatz von 90 Mio€ erwirtschaften. Mit unseren 2 Luftzerlegungsanlagen und einer CO2 Rückgewinnungsanlage versorgen wir mehr als 53.000 Kunden und Patienten.
