Agrarexporte sind gestiegen
Der Gesamtwert der agrarischen Exporte (Zollkapitel 1 bis 24) lag im Zeitraum Jänner bis September 2023 laut den vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria mit 12,677 Mrd. Euro um 6,1 % über dem Vorjahreswert. Der Wert der importierten Waren stieg um 7,2 % auf 12,771 Mrd. Euro, während sich die Importmenge um 4,8 % reduzierte. Die Außenhandelsbilanz fällt im Agrarbereich mit minus 94 Mio. Euro leicht negativ aus. Der Blick auf die mengenmäßige Entwicklung zeigt, dass das Exportplus weiterhin auf die inflationsbedingten Preissteigerungen zurückzuführen ist, denn die Exportmenge ist um sechs Prozent rückläufig. Das mengenmäßige Minus im Bereich der Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie (ZK 16 bis 24) beträgt 8,3 %, wertmäßig gab es hier ein Plus von 5,8 %.
Tierische Agrarwaren zeigen Positivtrend
Nichtsdestotrotz gab es einige mengenmäßig positive Entwicklungen, wie etwa in den Warengruppen Rind- (+13,9 %) und Schweinefleisch (+2,3 %). Bei den tierischen Warengruppen verzeichneten von Jänner bis September alle Produkte, bis auf Molke und Butter, wertmäßig eine positive Exportentwicklung. Die wertmäßig höchsten Zuwächse erzielten Schweinefleisch (+18 %), Geflügel (+13,1 %) Rindfleisch (+11,9 %), Wurst, Schinken und Speck (+9,3 %) sowie Milchprodukte (+5,4 %).
Pflanzlicher Bereich: Apfelexporte steigen rasant
Bei den pflanzlichen Warengruppen stieg der Exportwert von frischem Gemüse um 26,8 % und von frischem Obst um 21,6 %. Eine besonders positive Entwicklung zeigt sich bei Äpfeln: Im Vergleich zum Vorjahr wurde mengenmäßig um 32,7 % mehr exportiert, der Exportwert erhöhte sich sogar um 57,5 %.
Im Bereich der Getreideprodukte legte der Exportwert von Müllereierzeugnissen (+19,1 %) und Backwaren (+15 %) zu. Der Exportumsatz von Getreide ging hingegen um 11,9 % zurück. Das ist unter anderem auf Preisreduktionen zurückzuführen, die bei diversen Getreidearten seit November 2022 und bis dato beobachtet werden können. Die Gründe dafür sind vielfältig und auch bedingt durch das Zustandekommen von Ukraine-Exporten in größeren Mengen für den Weltmarkt, aber auch insgesamt aufgrund besseren globalen Ernten. Die Exportmengen waren bei Getreideprodukten generell rückläufig: Getreide verzeichnet ein Minus von 11,1 %, Müllereierzeugnisse verbuchen einen Mengenverlust von 6,6 %.
Sowohl der durchschnittliche Exportpreis als auch der Importpreis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 19 Cent je Kilogramm. Somit wurde im Schnitt für ein Kilogramm eines exportiertes Produktes 1,70 Euro umgesetzt. Im Import wurde durchschnittlich 1,73 Euro pro Kilogramm quer über alle Warengruppen der Zollkapitel 1 bis 24 gezahlt.
Wichtiges Exportland für Österreich ist weiterhin Deutschland mit einem Zuwachs von 11,4 %. 88,4 % der Exporte des gesamten österreichischen Agrarsektors wurden in den ersten drei Quartalen 2023 wertmäßig in Europa abgesetzt – das ist ein Zuwachs von 9,3 %.
Exportumsätze von Käse steigen
Seit vielen Jahren ist Käse ein wichtiges Exportprodukt Österreichs in dieses Nachbarland. In den ersten drei Quartalen des vorherigen Jahres wurde Käse im Wert von 383,67 Mio. Euro exportiert. Das sind um 4,3 % mehr als im Vergleichszeitraum 2022. Das Wachstum resultiert aus der Preissteigerung, die bei nahezu allen tierischen Produkten beobachtet werden konnten. Die Menge der Käseexporte sank im selben Zeitraum um 11 %. Insgesamt ist die gesamte Mopro-Warengruppe im Export nach Deutschland rückläufig. Das Absatzminus beträgt 8,5 %, der Wert blieb mit plus 0,6 % indes stabil.
Die Exportpreisentwicklung nach Käsesorten zeigt eine Teuerung unter anderem beim beliebten Bergkäse, dessen Kilo-Preis um knapp 19 % gestiegen ist. Preisanstiege sind auch bei allen anderen Top-Käsesorten zu beobachten.