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Die Kremser Innenstadt entwickelt sich gut

ACSP: Stadt und Handel aktiv gestalten

„Shopping Places – Die Chancen der stationären Marktplätze in Städten in Orten“, das ist das Thema des diesjährigen ACSP-Kongresses am 3.11. in Wien.

Das „Haus der Industrie“ in Wien ist abermals physischer Austragungsort des ACSP-Kongresses. Es geht um ein brisantes Thema: Wie sich die Innenstadt in Bezug auf den Handel entwickelt, welche Möglichkeiten gibt es?

Schon das IFH Köln hat jüngst eine Studie veröffentlicht, die festhält, dass insbesondere das Onlineshopping und die Coronapandemie ihre Spuren im Handel und an seinen Standorten – insbesondere den Innenstädten – hinterlassen haben und werden. Der innerstädtische Handel hat grundsätzlich Potenzial, vorausgesetzt Stadt und Handel wandeln sich und arbeiten gemeinsam an ihrer Zukunft. Denn die Zukunft des Handels und die Zukunft der Städte ist eng miteinander verknüpft: Stadt und Handel stehen in einer wechselseitigen, beinahe symbiotischen Beziehung zueinander und ihre Herausforderungen und Aussichten sind untrennbar miteinander verbunden.

ACSP-Kongress blickt in die Tiefe der Problematik

Die größte unabhängige Interessensvereinigung für die Einzelhandelsimmobilien- und Shopping Center-Branche, der ACSP, blickt im Rahmen des Kongresses in die Tiefen jener Themen, die den Handel in der Innenstadt und en Shopping Center beschäftigen: Woher kommen meine Kunden? Wie bleibe ich attraktiv? Wie setze ich einen Gegentrend zu reinem online-Shopping? Dr. Roman Schwarzenecker, Generalsekretär des ACSP, stellt klar: „Mit dem Überbegriff Shopping Places wollen wir unserer neuen, breiteren Ausrichtung von Shopping Centern zu Shopping Places Rechnung tragen“. All jene, die in diesem Bereich tätig sind, müssen sich zukünftig mit diesen Themen beschäftigen.

Best Practice „Paris“: Emmanuelle Hoss

Eine der Vortragenden ist Emmanuelle Hoss von der französischen Semaest (Öffentlich-private Quartierswiederbelebung). Es sei nicht zuviel verraten, aber gerade in der Welt-Metropole Paris ist diese Belebung sehr gut gelungen, wie Emmanuelle Hoss berichten wird. Die Pariser Innenstadt wird mit öffentlichen Geldern geschützt. Semaest, ein von der Stadt beauftragtes Unternehmen, kauft dort Flächen auf und vermietet diese wiederum günstig an Einzelhändler, die ins Quartier passen. 

Semaest ist eine von mehreren Stadtentwicklungsgesellschaften, denn auch an Paris gehen die bekannten Konzentrationsprozesse, Immobilien- und Kapitalinteressen keinesfalls spurlos vorbei. Halb städtisch, halb privatwirtschaftlich organisiert (Société d’économie mixte – Public-Private Partnership) ist Semaest im Laufe der Zeit zu einem wirkungsvollen Instrument der Stadt bei der Belebung und Wiederbelebung prekärer Viertel geworden. In der Struktur setzt Semaest beim Einzelhandel an.
Nach ersten Erfolgen mit Sanierungsprogrammen im Osten von Paris hat die Stadt die Gesellschaft mit vielen Eingriffen in beinahe allen Arrondissements beauftragt. Unter dem Titel „Vital’Quartier“ wurden – in einer ersten Welle ab 2004 und einer zweiten ab 2008 – inzwischen gut 650 Projekte von der Gesellschaft betreut, die den Einzelhandel und das Kleingewerbe in den Stadtvierteln unterstützen und für die Bewohner Stück für Stück die Einkaufsmöglichkeiten in der Nachbarschaft verbessern.

Das Ergebnis: Der Leerstand von Ladenflächen ist zwischen 2004 und 2017 in den betreuten Gebieten um 25 %, der Anteil von Großhändlern um 49 % zurückgegangen. 

Wolfgang Frick zum Thema „Online ist schlagbar“

Wolfgang Frick blickt auf eine über 30 Jahre Handels- und Marketing-Erfahrung. Das Thema „Sterbende Innenstädte“ im Bezug zum Einflussfaktor E-Commerce ist ein seit Jahren immer wieder diskutiertes Phänomen. Der stationäre Einzelhandel fühlt sich durch den stets stärker wachsenden Online-Handel bedroht. Doch stirbt der Einzelhandel wirklich aus? Nicht nach dem Handelsexperten Dr.Wolfgang Frick. Der ehemalige Geschäftsleiter für Marketing der SPAR-Gruppe entfacht in seinen Vorträgen ein Feuerwerk an Impulsen, Beispielen, Empfehlungen und Checklisten, damit der Einzelhandel ihre ureigenen Stärken im Wettbewerb mit dem Online-Handel einsetzen kann. In seinen Mutmach-Visionen hilft er den Händlern bei der Erstellung ihrer eigenen Konzepte. Dabei fordert er offensives Vorgehen, besten Service und emotionale Erlebnisse für den Kunden. Außerdem zeigt Wolfgang Frick auf, wie der Handel mit Nachhaltigkeit überzeugt und Kunden in ihrer Kaufentscheidung bestärkt.
Online oder offline? Wie beim Kochen kommt es auf die Zutaten an. Wolfgang Frick zeigt, wie der stationäre Handel mit der richtigen Mischung und Würze Kunden begeistert. 

 

ACSP-Kongress
3. November 2021
B
eginn 13 Uhr
„Haus der Industrie“, Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien
Anmeldung hier

Roman Schwarzenecker, ACSP
Emmanuelle Hoss, Semaest
Wolfgang Frick, Buchautor

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geschrieben am

21.10.2021