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Babyboomer und Generation Z, Europa 2024

NIQ Geomarketing: Insights über Europa

Aktuelle Diskussionen um Preise im Handel machen einen Blick auf die europäische Landkarte interessant.

Die Deutschen geben von allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union prozentual am wenigsten Geld für Shopping aus. Der Anteil am privaten Konsum, der im Einzelhandel und nicht für Rücklagen, Dienstleistungen oder Freizeit ausgegeben wird, beträgt in Deutschland lediglich 25,1 Prozent.
EU-weit sind es 32,6 Prozent, aber auch hier setzt sich der Abwärtstrend das dritte Jahr in Folge fort. Das zeigt die neue, kostenfreie Studie von NIQ Geomarketing, die heute veröffentlicht wurde und einen umfassenden Überblick über die Einzelhandelstrends in Europa bietet.

Unter allen EU-Mitgliedstaaten liegt Kroatien mit einem Einzelhandelsanteil von 48,0 Prozent an der Spitze und verzeichnete sogar einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Es folgen Bulgarien (46,3 Prozent) und Ungarn (45,3 Prozent), auch wenn beide Länder leichte Rückgänge im Jahresvergleich verzeichneten. Grund dafür ist die gestiegene Kaufkraft, die es den Konsumenten ermöglichte, mehr Geld für Ersparnisse oder nicht-einzelhandelsbezogene Ausgaben zu verwenden. Den letzten Platz belegt Deutschland, wo lediglich knapp 25,1 Prozent der Konsumausgaben und damit nur jeder vierte Euro im Einzelhandel ausgegeben werden.

Einzelhandelsumsatz

Nach einem deutlichen Anstieg von 5,5 Prozent im Jahr 2023 verlangsamte sich das Wachstum des Einzelhandelsumsatzes in der EU auf 3,0 Prozent im Jahr 2024. Die stärksten Zuwächse wurden in Osteuropa verzeichnet, angeführt von Rumänien (+14,9 Prozent), gefolgt von Bulgarien (+9,9 Prozent), Kroatien (+9,3 Prozent) und Slowakei (+9,2 Prozent). In Estland gab es hingegen einen Rückgang um 1,3 Prozent, bedingt durch politische Unsicherheiten und zunehmende Verbraucherskepsis.

Inflation

Nach starken Preissteigerungen in den Vorjahren zeigte die Inflation in der EU 2024 weitere Anzeichen der Stabilisierung und lag im Durchschnitt bei 2,6 Prozent. Die höchsten Inflationsraten gab es dabei in Rumänien (5,8 Prozent), Belgien (4,3 Prozent) und Ungarn (4,0 Prozent). In Litauen fielen die Preissteigerungen mit nur 0,9 Prozent am niedrigsten aus. Für 2025 wird für die EU eine Inflation von 2,3 Prozent prognostiziert.

Wie Generationen einkaufen

In Europa lassen sich generationsspezifische Unterschiede im Konsumverhalten beobachten. Generation X (44–59 Jahre) verfügt über die höchste Kaufkraft und zeigt sich relativ offen gegenüber neuen Produkten – offener als die Babyboomer (60+), aber weniger als die Millennials (28–43 Jahre). Millennials bevorzugen Erlebnisse zu Hause, wie Kochen und Unterhaltung, was durch die Pandemie verstärkt wurde. Generation Z (unter 28 Jahre) ist stark bequemlichkeitsorientiert und kauft häufig To-Go-Lebensmittel. Babyboomer bleiben die vorsichtigsten Konsumenten: Sie greifen bevorzugt zu Eigenmarken, konzentrieren sich auf Grundbedürfnisse und kaufen oft Produkte im Angebot, um Geld zu sparen.

Für das Jahr 2024 analysierte NIQ Geomarketing für Europa folgende Kennziffern: NIQ Kaufkraft, Einzelhandelsumsatz, Einzelhandelsanteil an den Gesamtausgaben der Bevölkerung sowie die Entwicklung der Verbraucherpreise 2024 und 2025

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geschrieben am

24.09.2025