Markant Gruppe auf Wachstumskurs
Der Handel wird derzeit ordentlich durchgebeutelt. Das erste Halbjahr 2025 sah zwar etwas besser aus als 2024 (real): +1,6% im Einzelhandel, +2,1% im Lebensmittelhandel und +3,8% im Drogeriefachhandel, wenn man sich die Umsätze ansieht. Die Steigerung der Kosten frisst viel davon auf.
Dazu im Vergleich: Die Markant Gruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und stärkt ihre Position als zentrale Dienstleistungsplattform zwischen Handel und Industrie in Europa. Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds konnte der internationale Regulierungsumsatz 2024 um 2,8 Prozent auf 68,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Für 2025 liegt das Wachstum bisher bei rund 2,7 Prozent. Fazit: Die Dienstleistungen der Markant Gruppe werden immer wichtiger. „Man muss effizienter werden“, sagt Markant AG Geschäftsführer, Dominik Scheid. Und auch die Delkredere-Leistungen werden in Zeiten von Schließungen und Übernahmen (Beispiel Unimarkt) immer wichtiger.
Markant Österreich
Auch die österreichische Landesgesellschaft verzeichnete ein starkes Jahr: Der Regulierungsumsatz stieg 2024 um 7,3 Prozent auf 3,40 Milliarden Euro – ein erneutes Rekordergebnis. „Diese positive Entwicklung ist das Resultat der engen Zusammenarbeit zwischen unseren Kunden – Händlern und Lieferanten – und der Markant“, betont Geschäftsführer Thomas Zechner. Besonders dynamisch zeigte sich der Bereich Gastrobelieferung, der mit einem Marktanteilsplus von 0,5 Prozent zum größten Segment der Markant Österreich avancierte.
Food(Gastro) ist zum größten Bereich geworden und bringt ein stetiges Wachstum mit sich. Ein neuer Partner – Service Bund – kam dazu. Im Drogeriefachhandel ortet man ziemlichen Mengenzuwachs und der Lebensmittelhandel steht unter Druck und erlebt die größte Herausforderung.
Markant Marktplatz als Wachstumsmotor
Ein zentrales Element des Erfolgs ist der Markant Marktplatz, der als digitale Plattform inzwischen zehn innovative Dienstleistungen für Handel und Industrie bündelt – von Produktinformations- und Preismonitoring bis zu ESG-konformen Datendiensten. Rund 600 neue Einzelleistungsvereinbarungen wurden in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen. „Das herausfordernde Marktumfeld hat die Digitalisierung in vielen Unternehmen deutlich beschleunigt“, so Zechner. Insbesondere die Nachfrage nach Datenqualität, Automatisierung und regulatorischer Unterstützung habe stark zugenommen.
Neue Services und Effizienzgewinne
Die Servicequalität bleibt ein entscheidender Erfolgsfaktor. Im Bereich Zentralregulierung wurden 2024 rund 100 neue Lieferantenverträge abgeschlossen; Markant Österreich betreut derzeit 50 Handelspartner mit etwa 4.800 Lieferstellen.
Innovationen wie der m.ProductSpotlight, ein digitales Produktschaufenster für Lieferanten, und der m.RawMaterialMonitor, eine umfassende Rohstoffpreis-Datenbank mit über 900 Kostenmodellen, fanden rasch internationale Resonanz. Die EDI-Quote erreichte mit 97,7 Prozent einen Spitzenwert, was die Effizienz in Finanz- und Logistikprozessen erheblich steigert.
Darüber hinaus verarbeitet Markant jährlich rund 2,25 Millionen Belege (+13 %), während das Produkt-Informations-Management-System (m.PIM) Stammdaten von über 2.400 Lieferanten in höchster Qualität bereitstellt. Neue Module wie der m.ImageOptimizer und der m.ProductWizard automatisieren Bild- und Textaufbereitung für Produktdaten.
Fokus 2025/26: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Regulierung
Für die kommenden Jahre setzt Markant klare Schwerpunkte in der Prozessoptimierung und End-to-End-Digitalisierung. Mit der neuen Digitalen Vorgangsakte (m.DVA) wird ein Tool zur automatisierten Abwicklung von Liefer- und Reklamationsprozessen eingeführt – ausgezeichnet mit dem ECR Award 2024 in der Kategorie Collaboration Excellence.
Parallel werden im Bereich Sustainability Services die ESG-Datenanforderungen im OneGlobe-Tool integriert, während der internationale Markant GDSN-Datenpool für Lieferanten und Händler in ganz Europa ausgebaut wird.
Strategische Großprojekte und KI-Kompetenz
Laut Vorstand Dominik Scheid sind der Ausbau des Markant Marktplatzes und die Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz zentrale Zukunftsprojekte. Die Tochtergesellschaft retail.ai hat mit dem neuen Trendradar ein KI-gestütztes Tool für Markt- und Innovationsmanagement vorgestellt, das Echtzeitanalysen für Händler und Hersteller bietet.
Ergänzend wurde der KI-Führerschein eingeführt, um Partnerunternehmen fit für den kommenden EU AI Act zu machen und einen sicheren Umgang mit KI-Anwendungen zu gewährleisten.
„Die erfolgreichsten Services entstehen aus konsequenter, offener Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelspartnern“, betont Scheid. Persönlicher Austausch bleibe – trotz aller Digitalisierung – ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Ausblick
Neben Österreich werden von Wien aus auch Ungarn, Kroatien und Slowenien mit Kerndienstleistungen betreut. Dort stieg der Regulierungsumsatz 2024 um rund 30 Prozent auf 240 Millionen Euro.
Mit der Kombination aus digitaler Exzellenz, datengetriebener Effizienz und enger Partnerkooperation positioniert sich Markant weiterhin als Schlüsselakteur für die Transformation der europäischen FMCG-Branche.