Internationale Handelsallianzen in Bewegung

In den vergangenen Monaten hat es deutliche Veränderungen bei internationalen Handelsallianzen gegeben. Steigende Inflation belastet die Margen, gleichzeitig verschärft sich der Preiswettbewerb – immer mehr Händler schließen sich daher zusammen, um Skaleneffekte zu erzielen und bessere Konditionen bei Lieferanten auszuhandeln.

Die Allianz EMD zählt 13 Mitglieder mit insgesamt 56.000 Geschäften in 16 Ländern. Sie konzentriert sich auf die Beschaffung von Eigenmarkenprodukten sowie auf Zusatzkonditionen mit großen Markenherstellern. Zu den langjährigen Mitgliedern gehören unter anderem Markant, Colruyt und Superunie. In jüngster Zeit gab es jedoch mehrere Veränderungen: Kaufland verließ die Gruppe vor rund einem Jahr, während die deutsche Einkaufsorganisation Retail Trade Group (RTG) beitrat. Darauf folgten die französische Allianz Francap sowie der dänische Händler Dagrofa.

Aktuell kündigten die polnischen Einzelhändler Eurocash, Chorten und Netto ihren Beitritt an. Für das kommende Jahr wird zudem erwartet, dass Axfood aus Schweden und die finnische S Group dazukommen.

Mit Vasco International Trading starteten Superunie, Coop Schweiz und Colruyt im Frühjahr eine neue Allianz, die speziell darauf ausgerichtet ist, mit großen Konzernen „On-top“-Konditionsvereinbarungen auszuhandeln.

Im Sommer kündigten Carrefour und Coopérative U die Gründung der Allianz Concordis an. Bereits einen Monat später trat die deutsche Einkaufsorganisation Retail Trade Group (RTG) bei. Concordis soll 2026 starten und hat das Ziel, die Konditionen im Geschäft mit multinationalen Markenartikel-Lieferanten zu verbessern.

Auffällig abwesend bleiben Aldi und Lidl, die aufgrund ihrer enormen internationalen Größe und kontinuierlichen Expansion vollständig auf ihre eigene Einkaufsmacht setzen können. (PLMA)