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Fairtrade Kakao

Fairtrade: Weniger Armut im Kakaoanbau

Eine Studie aus Côte d’Ivoire zeigt: Einkommen von Fairtrade-Kakaobauern steigen deutlich – extreme Armut halbiert sich.

Immer mehr Kakaobauernfamilien, die unter Fairtrade-Bedingungen arbeiten, können ihren Lebensunterhalt absichern. Heute erzielen 74 Prozent der Kooperativen-Mitglieder ein Einkommen nahe der existenzsichernden Schwelle. Extreme Armut ist stark zurückgegangen – von 36 Prozent der Haushalte im Jahr 2020 auf aktuell nur noch 17 Prozent.

Fairtrade trägt dazu Wesentliches bei: Fairtrade sorgt für höhere Ab-Hof-Preise, eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte wie Schulen und Gesundheitsstationen sowie Schulungen für nachhaltigere Anbaumethoden. „Gerechte Preise verändern Lebensrealitäten. Die Studie zeigt klar: Fairtrade wirkt, wenn Bauern und Bäurinnen stabile Bedingungen und faire Chancen erhalten“, betont Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich. Zusätzlich bringen die jüngsten staatlichen Erhöhungen der Erntepreise in Ghana und Côte d'Ivoire neuen Auftrieb.

Parallel dazu setzt Fairtrade ab Oktober 2025 den Mindestpreis für Kakao aus nicht regulierten Märkten höher an: 3.500 US-Dollar pro Tonne (konventionell), die Fairtrade-Prämie bleibt bei 240 US-Dollar pro Tonne und der Aufschlag für Fairtrade-Bio-Kakao bei 300 US-Dollar pro Tonne. Damit bietet Fairtrade ein verlässliches Sicherheitsnetz gegen schwankende Weltmarktpreise – und eröffnet Perspektiven für Investitionen in Bildung, Gesundheit und Klimaanpassung.

Kakao in Ghana

Ghana, der zweitgrößte Kakaoproduzent der Welt, hat Anfang Oktober den festen Erzeugerpreis für Kakaobauern für die Erntesaison 2025/26 um mehr als 12 % angehoben – die zweite Preiserhöhung in diesem Jahr. Finanzminister Cassiel Ato Forson erklärte auf einer Pressekonferenz in Accra, dass Kakaobauern 58.000 Ghana-Cedi (4.640,00 US-Dollar) pro Tonne erhalten würden, gegenüber derzeit 51.660 Cedi. Der neue Preis entspricht 3.625 Cedi pro 64-kg-Sack. 
Die Erhöhung in Ghana folgt einer ähnlichen Entscheidung der Elfenbeinküste, dem weltweit größten Kakaoproduzenten, der seinen Erzeugerpreis kurz vorher auf einen Rekordwert von 2.800 CFA-Francs (5,05 US-Dollar) pro Kilogramm angehoben hat. Normalerweise wurde der Preis bisher nur einmal pro Jahr festgesetzt.

Aber: Ghana und die Elfenbeinküste, die zusammen mehr als 60 % der weltweiten Kakaoproduktion ausmachen, haben aufgrund einer Reihe von Faktoren, darunter trockenes Wetter und die Schwarzfäulekrankheit, mit den schlechtesten Ernten seit Jahrzehnten zu kämpfen.

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geschrieben am

24.10.2025