Cirplus setzt Maßstäbe
Erfolg für die europäische Kreislaufwirtschaft: Die von Cirplus angestoßenen deutschen Standards DIN SPEC 91446 und DIN SPEC 91481 sind offiziell in die neue europäische Norm DIN EN 18065 eingeflossen. Damit entsteht erstmals ein europaweit einheitliches System zur Klassifizierung und Qualitätssicherung von Kunststoffrezyklaten – ergänzt um einen digitalen Produktpass für Rezyklate.
Cirplus, Europas größte KI-gestützte Beschaffungsplattform für Recyclingkunststoffe, entwickelte die beiden DIN SPECs gemeinsam mit dem IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover und dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid.
Die neue Norm fördert den Handel mit Recyclingmaterialien, schafft Vertrauen bei Investoren und erleichtert Unternehmen den Einsatz von Rezyklaten – vor allem in Branchen wie der Verpackungs- oder Automobilindustrie, in denen Recyclingkunststoffe bisher kaum verwendet wurden. Zugleich sendet sie ein starkes Signal an die internationale Kreislaufwirtschaft – gerade nach dem Scheitern der UN-Verhandlungen zu einem globalen Plastikabkommen in Genf.
Einheitliche Datenqualität für Europa
Kern der Norm sind die sogenannten Data Quality Levels (DQLs), die eine einheitliche Klassifizierung von Rezyklaten nach Herkunft, Materialeigenschaften und Recyclingprozess ermöglichen. Sie bilden die Grundlage für den neuen europäischen digitalen Produktpass, der eine durchgängige Dokumentation und Datenweitergabe entlang der Wertschöpfungskette sicherstellt – ein entscheidender Schritt hin zu mehr Transparenz und Effizienz.
„Mit der Überführung unserer DIN SPECs in eine europäische Norm entsteht ein einheitliches Rahmenwerk, das Transparenz und Vergleichbarkeit im Rezyklatmarkt deutlich verbessert. Das stärkt Handel, Vertrauen und die Umsetzung der europäischen Kunststoffstrategie“, sagt Christian Schiller, Gründer und CEO von Cirplus.
„Die Entwicklung zeigt, dass deutsche Standards auf europäischer Ebene Maßstäbe setzen können. Das senkt Hürden für den Einsatz von Rezyklaten und stärkt die Ressourceneffizienz der Kunststoffindustrie“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres, Leiter des IKK und Konsortialführer der beiden DIN SPECs.
„Dass unsere Arbeit nun in der EN 18065 verankert ist, bestätigt den wissenschaftlich-praktischen Ansatz der Datenqualität. Für Unternehmen bedeutet das: mehr Planungssicherheit, weniger Markthürden und schnellere Einführung von Rezyklaten“, so Martin Doedt, Leiter Labor-Management am Kunststoff-Institut Lüdenscheid.