Anuga 2025: Rückschau und Trends
Die Ankündigungen, dass sich bei der Anuga 2025 vieles verändern wird, wurden laut getrommelt. Man erwartete zunächst einige Änderungen, bis zum Tag der Anreise zur weltgrößten Lebensmittelmesse der Welt. Der „Flash“ kam so richtig beim Erreichen der Messehallen: Menschentrauben befanden sich vor den Eingängen, die zeitweise gesperrt werden mussten, um die Besucher geordnet hineinzulassen.
In den Hallen brummte es wie in einem Bienenstock. Die Anordnung in den Hallen hatte sich zu Gunsten der Besucher und Aussteller geändert. Kompakt und übersichtlich stellte sich die Anuga dar und bot weit mehr als das klassische Messewesen. Neue Hallen, wie die Anuga Alternatives mit rund 100 Ausstellern, sowie eigene Bereiche für Halal und Kosher, aber auch Start Ups lockten zahlreiche neugierige Besucher an. Ergänzt wurden die Besuche von hochqualifizierten Vorträgen.
Nach Corona stellte sich heuer mit 145.000 aus 190 Nationen ein neuer Besucherrekord ein. Das ist eine echte Leistung. Und auch die Aussteller waren so viel wie nie zuvor mit 8000 Unternehmen aus 110 Ländern.
Around the World
Auch wenn die Anuga ihre Export-Messen rund um die Welt hat (Asien, Südamerika), so ist doch Köln der internationale Hotspot der Lebensmittel- und Ernährungsbranche. Ein reger Austausch zwischen Nationen, Regionen, Kontinenten findet statt. Europäer vertiefen immer mehr ihre Expertise in asiatischem Essen in JEDER Form. Und Asiaten und Südamerikaner sind neugierig auf europäische Traditionskost. Somit sind die Handelsbilanzen unter Strom.
Besonders stark vertreten war das Fachpublikum aus Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Spanien. Außerhalb Europas gehörten Brasilien, China, Japan, Kanada und die USA zu den Top-Nationen. Mit einem Auslandsanteil von 94 Prozent auf Ausstellerseite und 80 Prozent auf Besucherseite hat die Anuga mit ihren zehn Fachmessen ihre Position als unangefochtene global relevanteste Plattform der F&B-Branche eindrucksvoll untermauert. Korea war das diesjährige Partnerland der Anuga 2025.
Trends in der Branche
Gemeinsam mit Innova Market Insights wurden die entscheidenden Entwicklungen identifiziert, die die Ernährung von morgen prägen:
Trend 1: Pflanzliche Vielfalt jenseits von Ersatzprodukten
Von fermentiertem Cashew-Camembert über vegane Thunfisch-Alternativen bis hin zu innovativen Ei-Ersatzprodukten – die pflanzliche Ernährung etabliert sich als eigenständige Genusswelt.
Trend 2: Personalisierte Ernährung – Gesundheit und Funktionalität im Alltag
Functional Food gehört längst in den Alltag: von probiotischen Drinks über Proteinbrote bis zu adaptogenen Pilzgetränken, die Stress reduzieren und die Konzentration fördern.
Trend 3: Clean Label – Transparenz, Regionalität und Verantwortung
QR-Codes auf Verpackungen ermöglichen Rückverfolgbarkeit vom Feld bis ins Regal. Upcycling-Konzepte wie Brotaufstriche aus Kölner Backwaren zeigen, wie Kreislaufwirtschaft funktioniert.
Trend 4: Genuss bleibt König
Geschmack und Innovation gehen Hand in Hand: von französischer Patisserie in Tiefkühlqualität bis zu Cold Brew Variationen mit Tonkabohne oder Yuzu.
Trend 5: Nachhaltigkeit als Voraussetzung
Nachhaltigkeit ist kein Zusatznutzen mehr, sondern Standard. Rohstoffe wie Fava-Bohnen, Lupinenkaffee oder Carob-Kakao-Alternativen stehen im Fokus.
Trend 6: Private Labels als Innovationstreiber
Über 3.500 Eigenmarken zeigen, wie Händler Qualität, Nachhaltigkeit und Differenzierung verbinden – mit wachsenden Chancen auf internationalen Märkten.
Die nächste Anuga findet vom 9. bis 13. Oktober 2027 statt.