AMA-Marketing zieht erste Bilanz
Gerade die Anuga ist ein Gradmesser, um die Handelsbilanz von Frischwaren mit Europa zu analysieren. Die österreichischen Agrarexporte legten im ersten Halbjahr 2025 wertmäßig um 4,1 % auf 8,7 Mrd. Euro zu, während die Exportmengen um 3,2 % auf 5,2 Mio. Tonnen sanken. Die Agraraußenhandelsbilanz blieb mit –1,3 Mrd. Euro negativ.
Über 80 % der Exporte gingen in EU-Länder, knapp 65 % in Nachbarstaaten. Deutschland bleibt mit einem Anteil von fast 40 % wichtigster Exportmarkt (3,38 Mrd. Euro, +5,5 %), gefolgt von Italien, Ungarn, der Schweiz und den Niederlanden. Die USA fielen erstmals aus den Top 10.
Laut AMA-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek ist Deutschland der „Herzmarkt“ für österreichische Lebensmittel – kurze Transportwege und hohe Qualität sichern dort den Erfolg. Zahlreiche Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der heimischen Frische-Unternehmen stimmen zu. So Christiane Mösl, Geschäftsführerin ARGE Heumilch:“Insgesamt wächst der Milchbereich bei der Heumilch, die Menge geht nicht zurück. Wir wachsen vor allem bei den konventionellen Produkten. Die Verleihung des Weltkulturerbes hat uns außerdem einen Push gegeben. Heute exportieren wir 60% unserer Heumilch“.
Wichtige Exportprodukte:
- Käse und Milchprodukte: größter Wachstumstreiber (+7,4 % im Wert), Käse allein +7,9 % im Wert; besonders gefragt ist Skyr.
- Geflügelfleisch: starke Nachfrage in Deutschland (+13 % im Wert).
- Wurst und Fleischzubereitungen: weiterhin auf Wachstumskurs (+13,3 % im Wert, +10,6 % in der Menge).
- Rindfleisch: Mengenrückgang um 25 %, aber Umsatzzuwachs um 5 %.
- Zubereitetes Obst und Gemüse: +7,8 % im Wert bei stabiler Menge.
International stärkt AMA-Marketing die Sichtbarkeit österreichischer Produkte unter der Marke „Land der Berge“, etwa durch Messeauftritte und Kooperationen. Ein Höhepunkt war der Auftritt auf der Anuga 2025 in Köln mit über 600 m² Ausstellungsfläche im Bereich Milch und Milchprodukte.